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PR 2698 – Die Nekrophore

PR 2698 – Die Nekrophore

Titel: PR 2698 – Die Nekrophore
Autoren: Uwe Anton
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stumm zu Blitzers Konsole. Hinter ihm betrat Samburi Yura die Zentrale. Das Schott schloss sich hinter ihr.
    »Kannst du noch einmal eine Verbindung zur LEUCHTKRAFT herstellen?«, fragte er den Androiden.
    »Selbstverständlich.« Blitzer hantierte an seinen Kontrollen. »Falls das Kaninchen das Gespräch entgegennimmt.«
    Saedelaere nickte und wartete.
    Das langsam rotierende Holo mit der Doppelhelix erschien wieder. »Die LEUCHTKRAFT empfängt unseren Funkspruch, reagiert aber nicht darauf«, sagte der Androide nach einer Weile.
    Saedelaere spürte die Blicke der anderen auf seinem Rücken. Alle sahen zu ihm, auch Delorian und Samburi Yura. Auch sie wussten nicht, was er nun vorhatte.
    Er beabsichtigte nicht, es ihnen zu erklären. Er wollte sie vor vollendete Tatsachen stellen, ihnen keine Wahl lassen. Sie sollten nicht versuchen können, es ihm noch auszureden.
    Das Holo veränderte sich nicht. Die LEUCHTKRAFT schien nicht gewillt, einen Funkspruch von den Wesen der Niederungen anzunehmen.
    »Teile ihnen mit, dass Alaska Saedelaere dem Kaninchen ein Angebot machen möchte«, sagte er.
    Es dauerte einen Moment, dann verschwand die goldene Doppelhelix, und das Kaninchen erschien. Aus großen roten Augen musterte es ihn. Es wirkte weniger neugierig als gereizt.
    »Was willst du?«, fragte es barsch.
    »Du kennst mich«, antwortete Saedelaere. »Du weißt, wer ich bin ... und was ich bin. Ich möchte dir einen Vorschlag machen.«
    Das Kaninchen schaute verwirrt drein. »Einen Vorschlag? Du? Was gibt es zu sagen? Die Zeit für Verhandlungen ist vorbei, nicht wahr?«
    Saedelaere spürte, wie die Spannung der anderen wuchs. Sie fragen sich, was mein Schweigen zu bedeuten hat und wieso ich mit dem Kaninchen sprechen will. Sie versuchen, sich ihre Neugier nicht anmerken zu lassen, aber es gelingt ihnen nicht.
    »Ich biete dir eine Alternative an, die zumindest eins deiner Probleme lösen könnte.«
    »Du willst meine Probleme lösen?« Das Kaninchen lachte gackernd. »Na schön, ich höre.«
    »Ich bitte um Gnade für Samburi Yura und biete an, an ihrer statt als Kommandant für die LEUCHTKRAFT an Bord zu kommen.«
     
    *
     
    Saedelaere hörte, wie jemand hinter ihm pfeifend die Luft ausstieß. Wahrscheinlich Perry, den er von ihnen allen am besten kannte. Diese Reaktion bewies dem Mann mit der Maske, dass er Rhodan völlig überrascht hatte. Damit hatte er nicht gerechnet.
    »Du?«, fragte das Kaninchen kopfschüttelnd. »Ausgerechnet du?«
    »Die Gründe dieser Wahl liegen auf der Hand. Ich muss sie nicht einzeln aufzählen. Und wie du selbst gesagt hast: Es kommt nicht auf den Willen eines Kommandanten an, sondern auf seine Fähigkeiten. Mit mir bekäme die LEUCHTKRAFT einen Kommandanten, der nicht nur fähig ist, diese Aufgabe wahrzunehmen, sondern auch willig!«
    Das Kaninchen beugte sich vor und musterte Saedelaere genauer.
    »Ein Mensch mit kosmischem Hauch ...«, murmelte es. »Träger eines multisequenziellen hyperphysikalischen Fragments und eines Zellaktivators, zeitweise sogar eines Anzugs der Vernichtung. Du kanntest Kytoma und Ganerc, hast Zeitbrunnen und Ganercs Lichtzelle genutzt. Du warst ehemals Pilot eines Virtuellen Schiffs und an der Eliminierung von THOREGON beteiligt – als maßgeblicher Mittler zwischen der SOL-Besatzung und Cairols Herrn, dem Kosmokraten Hismoom. Auch als Friedensfahrer warst du aktiv ... nun ja. Dann warst du schon einmal an Bord der LEUCHTKRAFT, auf der Suche nach Samburi Yura ...«
    In der Zentrale des Weltenschiffs herrschte Totenstille. Seine Freunde waren wie erstarrt, sagten nichts. Aber Saedelaere konnte sich genau vorstellen, was sie dachten.
    Was hat Alaska vor? Blufft er? Ist ihm eine geniale Lösung eingefallen?
    Sie konnten ihm jetzt nicht in die Parade fahren, mussten abwarten, was er zu sagen hatte. Sie durften sich dem Kaninchen gegenüber nicht als uneinig oder gar zerstritten zeigen.
    Also schwiegen sie.
    Gespannt wartete Saedelaere, wie der Märzhase sich entscheiden würde.
    »Diese Alternative erscheint denkbar«, sagte das Kaninchen schließlich. »Kommst du wirklich aus freien Stücken zu uns? Ist deine Zuneigung zu Samburi Yura so groß, dass du deine Zukunft für sie opfern willst?«
    »Ja, ich komme aus freien Stücken«, betonte Saedelaere.
    »Ein kosmischer Mensch, der als Mittler für den Kosmokraten Hismoom fungiert hat ...«, wiederholte das Kaninchen wie zu sich selbst. Es gab sich einen Ruck, sah Saedelaere an. »Wir sind einverstanden. Du
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