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PR 2662 – Kaowens Entscheidung

PR 2662 – Kaowens Entscheidung

Titel: PR 2662 – Kaowens Entscheidung
Autoren: Arndt Ellmer
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dort nicht allein. Mehrere Gruppen Dosanthi umlagerten die Holoprojektoren.
    Die dreidimensionalen, bewegten Bilder zeigten das eine Schiff, das vorne flog, aber längst nicht mehr allein war. Ihre Panikdünstung war gewaltig. Aufnahmen aus den betroffenen Schiffen zeigten Xylthen, die zu keiner vernünftigen Reaktion mehr fähig waren. Die Ausdünstung der Dosanthi versetzte sie so sehr in Panik, dass sie sinnlose Schaltungen vornahmen und mit Waffen aufeinander losgingen.
    Die Xylthen wussten sich in ihrer Panik nicht anders zu helfen, als zu fliehen. Die Zapfenschiffe rasten auf irrwitzigen Kurven davon, gefährdeten andere Schiffe und drohten Kollisionen zu verursachen.
    Tokun Gavang erkannte mit dem letzten Teil seines Verstandes, der noch klar denken konnte, dass sie sich in einer Sackgasse befanden. So ließ sich keine Schlacht gegen eine Flotte der Xylthen gewinnen. Nicht, solange man sie als Besatzungen in den eigenen Schiffen hatte. Die Xylthen verfielen in Panik, doch manche von ihnen reagierten unerwartet. Bei ihnen schlug die Panik in Aggression um, und sie begannen, Jagd auf Dosanthi zu machen.
    Die Dosanthi wiederum verfielen noch stärker in Angst, ihr Okogoamo steigerte sich ins Unermessliche.
    »Wir treiben die Xylthen in den Untergang«, prophezeite Tokun. »Sie werden nicht nur auf uns, sondern auch auf ihre eigenen Artgenossen schießen. Es wird Tausende Tote und ebenso viele Suizidfälle geben.«
    Die letzten Worte kamen ihm kaum noch über die Lippen. Panikattacken verschleierten seinen Blick. Tokun Gavang kannte sich gut genug, um die eigene Widerstandsfähigkeit richtig einzuschätzen. Lange hielt er nicht mehr durch.
    Verzweifelt wartete er auf jemanden, der ihn und die anderen Dosanthi erlöste. Ein Perry Rhodan musste her oder sonst ein Unparteiischer. Er ertappte sich bei dem Gedanken, dass er sich sogar QIN SHI herbeiwünschte, nur damit die Qual endlich aufhörte.
    Als die Hologramme in sich zusammenfielen, bereitete ihm dies große Erleichterung. Ein Ruck ging durch das Schiff, dem ein Knirschen und das Fauchen von Luft folgten. Die Klimaanlage drehte hoch, und in irgendeiner Ecke fing es schrecklich an zu wimmern. Ein gewaltiger Schlag erschütterte die KASHMAKAIDA. Die Andruckneutralisatoren schafften es kaum, die Wucht abzufangen. Der Boden bewegte sich leicht.
    Die Dosanthi sahen sich gegenseitig an. Ohne es zu wollen, waren sie jetzt mitten in der Schlacht.
     
    *
     
    Die Xylthen schrien in den Gängen und Schächten. Ihr Gebrüll tönte aus den Lautsprechern und Akustikfeldern. Von allen Seiten prasselte es auf Tokun Gavang und die Dosanthi ein.
    Am Rand von Shikaqin ging die stolze Flotte der Chanda-Völker unter.
    »Hört auf!«, schrie Tokun. »Ihr macht es nur noch schlimmer!«
    Nicht weit entfernt von der KASHMAKAIDA tobte die Raumschlacht. Immer mehr Zapfenschiffe beteiligten sich daran. Der Pulk von Meloudil hingegen löste sich zunehmend auf, während die Xylthen zusahen, dass sie aus diesem Raumsektor verschwanden.
    Tokun suchte instinktiv die Wand, als könne sie ihm helfen. Das Material war kühl und erfrischte ihn. Von seiner Angst konnte ihn die Korridorwand nicht befreien.
    »Hört auf!«, wiederholte Tokun. »Geht schlafen!«
    Die Xylthen sollten kommen und alle Dosanthi bewusstlos schlagen. Dann würde es aufhören. Aber die Xylthen kämpften gegen die Panik. Also mussten sie Roboter schicken, und deren Programm untersagte es, einen Schutzbefohlenen QIN SHIS anzugreifen oder ihm Gewalt anzutun.
    Tokun bekam Angst vor seinen eigenen Gedanken. Einen Augenblick lang spielte er mit dem Gedanken, zur nächsten Schleuse zu gehen und sich mit der entweichenden Luft ins All reißen zu lassen.
    Mitten im Korridor tauchten Hologramme auf. Egal, wohin sich die Dosanthi wandten, überall befand sich eines in Sichtweite.
    Draußen im All zerbrachen die ersten Zapfenraumer im Energiegewitter der eigenen Waffensysteme. Der geordnete Abzug der xylthischen Verbände verwandelte sich in eine heillose Flucht. Mithilfe der Daten in den Hologrammen identifizierte Tokun Xylthen, die eigene Schiffe beschossen. In der alles beherrschenden Panik gelang es den Steuerautomaten nicht mehr, alle falschen Kommandos des Personals zu unterdrücken und zu korrigieren.
    Tokun Gavang floh in den nächstbesten Tunnel, der nicht zu seiner Kaverne gehörte. Zwei Dosanthi griffen ihn an und jagten ihn davon.
    Draußen im Korridor verwandelten sich die Hologramme in Abbilder des Protektors. Tokun war
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