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Plötzlich verliebt (German Edition)

Plötzlich verliebt (German Edition)

Titel: Plötzlich verliebt (German Edition)
Autoren: Petra Röder
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versuchte ich meinen Kopf zu leeren und einzuschlafen, was mir einige Stunden später auch endlich gelang.

Kapitel 23
     
     
    Ich saß an meinem Schreibtisch, das Gesicht in meinen Händen vergraben und schüttelte immer wieder ungläubig den Kopf.
    Noch heute Morgen war meine Stimmung auf dem Höhepunkt gewesen und jetzt war sie ganz unten im Keller.
    Grund dafür war die Villa dieses alternden Rockstars. Ich hatte Tage in die Vorbereitungen investiert, um nur nichts falsch zu machen. Und wofür? Um heute Vormittag zu erfahren, dass die Immobilie an unseren Konkurrenten gegangen war.
    Klar, so etwas konnte passieren, aber in diesem Fall gab es da doch einige Ungereimtheiten. Der Mitbewerber hatte uns nämlich nur knapp überboten. Das wäre auch noch kein Grund zu Beunruhigung, denn "Shit Happens", wie man so schön sagt, wäre da nicht das Gespräch mit dem ehemaligen Eigentümer gewesen.
    Nicht ich hatte dieses Telefonat geführt, sondern Mr. Archibald Ferson. Besagter Herr war der zuständige Abteilungsleiter und somit mein Vorgesetzter in London.
    Nachdem ich vom Nichtzustandekommen des Geschäftes gehört hatte, war ich niedergeschlagen zurück in mein Büro gegangen, wo er eine halbe Stunde später aufgetaucht war und mir jetzt gegenübersaß.
    Ich hatte sofort gemerkt, dass irgendetwas nicht stimmte, nachdem ich die tiefen Sorgenfalten auf seiner Stirn erkannt hatte.
    Archibald hatte mir erklärt, dass er in dem Telefonat etwas sehr Beunruhigendes erfahren hatte. Auf meine Nachfrage hin teilte er mir mit, dass unser Mitbewerber anscheinend genau gewusste hatte, wie unsere Gebotsstrategie aussehen würde. Ich sah erstaunt auf.
    »Wie meinen Sie das?« Mr. Ferson kratzte sich nachdenklich am Kinn. Er war groß, schlank und hatte glatte kurze Haare. Ein absoluter Durchschnittstyp, an den man sich nach fünf Minuten nicht mehr erinnern konnte.
    »Unser Mitbewerber erwähnte in dem Gespräch mit dem Verkäufer, dass er aus sicherer Quelle wüsste, dass wir nicht über den genannten Preis gehen würden. Er bot ihm 3% mehr an, unter der Voraussetzung, dass das Geschäft sofort besiegelt würde. Man kann dem Besitzer keinen Vorwurf machen, schließlich wollte er den bestmöglichen Verkaufspreis erzielen und so schlug er ein«, erklärte Archibald.
    »Aber woher sollte die Konkurrenz von unserem Angebot gewusst haben? Sicher war es nur ein Bluff, der zufälligerweise genau ins Schwarze getroffen hatte«, überlegte ich laut.
    »Das wäre mehr als ein Zufall«, bemerkte Archibald und sah mich prüfend an. Wieso sah er mich so an? Unruhig rutsche ich auf meinem Stuhl hin und her.
    »Wie meinen Sie das?«, fragte ich zögernd. Er verschränkte die Finger im Schoß und seufzte.
    »Die Geschäftsleitung hat für heute Nachmittag eine Dringlichkeitssitzung anberaumt, da anscheinend irgendwelche Beweise aufgetaucht sind«, teilte er mir mit.
    »Beweise?«, hakte ich nach. Er zuckte die Schultern.
    »Ich selbst weiß auch nicht, worum es sich handelt, aber das werden wir beide erfahren, wenn es so weit ist.«
    »Wir?«, echote ich. Er sah mich lange an.
    »Man möchte, dass sie anwesend sind«, informierte er mich, schob seinen Stuhl zurück und stand auf. »Seien Sie pünktlich um 14 Uhr im Konferenzraum im sechsten Stock«, bat er und nickte mir noch einmal knapp zu, bevor er mein Büro verließ.
    Ich sah ihm mit großen Augen nach und verstand nicht, warum man mich dabei haben wollte, aber plötzlich fiel der Groschen auch bei mir.
    Die da oben glaubten es gäbe vielleicht eine undichte Stelle und ich sollte anwesend sein, weil … Oh mein Gott. Die dachten doch nicht etwa, dass ich etwas damit zu tun hatte, oder?
    Ich spürte, wie sich alle Poren meines Körpers öffneten. Ich begann zu schwitzen. Vermutete die Geschäftsleitung womöglich, dass ich die undichte Stelle sei, die es seit Monaten gab?
    Ich überlegte fieberhaft, ob ich in den letzten Wochen etwas aus New York gehört hatte, was bewies, dass es dort noch immer zu Unstimmigkeiten kam.
    Erst vor ein paar Tagen hatte ich mit Kathy telefoniert. Es war jedoch ein eher zwangloses Gespräch gewesen und ich konnte mich nicht erinnern, dass sie etwas diesbezüglich erwähnt hatte.
    Innerlich betete ich zum Himmel, dass es in New York immer noch Probleme gab. Wenn dies nämlich nicht der Fall war, dann sähe es so aus, als seien diese Ungereimtheiten genau seit dem Zeitpunkt meiner Abreise nicht mehr aufgetreten, was wiederum bedeuten würde …
    Nein, an so etwas
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