Perry Rhodan - 2567 - Duell an der Schneise
fragte Ifosivo.
»Wir sind Terraner.«
Rhodan sah keinen Grund zu lügen. Wenn Angehörige der Tryonischen Allianz schon einmal von der
Menschheit gehört hatten, müsste es aus ihrer Reaktion herauszulesen sein.
»Alle?«, fragte Porvistar kritisch. Er blickte von Rhodan zu Lloyd/Tschubai. »Ihr seht sehr
unterschiedlich aus.«
»Das ist so«, gab Rhodan zurück. »Uns Terraner gibt es in vielen Spielarten.«
Ifosivo legte eine Hand auf die Stirn, senkte dabei leicht den Kopf. »Bemerkenswert«, sagte
sie in einem anerkennenden Tonfall.
Rhodan wechselte einen kurzen Blick mit Lloyd/Tschubai. Der Mutant wusste, was der
Zellaktivatorträger in diesem Moment von ihm wissen wollte.
War ihnen dieser Begriff bereits bekannt?
Rhodan wandte sich dem Mann mit dem leuchtend roten Haarschopf zu. »Welchem Volk entstammst
du, Kulter Benz?«
»Mein Volk nennt sich Ana«, antwortete der Mann. Sein Duktus klang angenehm weich und
melodiös.
Bingo, dachte Perry Rhodan.
Sein Blick wanderte weiter zu Dilon Plast. Der grazil wirkende Mann mit dem hohen, haarlosen
Schädel und der Bronzehaut stützte sich auf einen Ellbogen. »Ich bin ein Ashe.«
»Zwei Ator«, zählte Rhodan auf, »ein Ana und ein Ashe.«
Er sah Adentoco Porvistar direkt in die Augen. »Dann werde ich raten, welchem Volk du
entstammst.«
Porvistar zeigte ihm die linke Handfläche. »Bitte sehr«, sagte er.
»Dein Volk nennt sich vermutlich ... Arko.«
Adentoco Porvistar legte den Kopf schief. Er grinste wie ein kleiner Junge, der beim Stehlen
erwischt worden war. »Nicht schlecht, Rhodan. Nur knapp daneben - wir sind Arki.«
Intralog
Scotty Sutters Vermächtnis
Verflucht, das Leben kann schön sein!
Vor zwei Wochen gerieten wir schon in Aufregung, wenn wir nur mal für einen
reinen Belastungstest in die Southside fliegen durften.
Nun sind wir in Andromeda!
Per Hypnoschulung haben wir nicht nur Informationen zu unserem neuen Gegner, der
Frequenz-Monarchie, erhalten, sondern auch darüber, was sich in den letzten dreitausend Jahren in
Andromeda - oder Hathorjan, wie die Galaxis von den Einheimischen genannt wird - abgespielt
hat.
Ich habe ja meist die Geschichtsstunden verschlafen, weil ich sowieso aus einem
einmaligen Genpool stamme. Weshalb sollte ich also noch Glanz und Gloria in der Vergangenheit
suchen?
Die Geschichte Andromedas mit den Meistern der Insel fand ich aber umso
spannender, weil niemand anders als unser neuer Expeditionsleiter - zusammen mit Rhodan - das
Ende dieser Despoten initiiert hatte. Auf gut Interkosmo: Atlan hatte der Schurkeninsel schon
einmal saftig in den Hintern getreten. Nun würde ich bei der Neuauflage dieser Ereignisse dabei
sein.
Terry Dubai, der sich schon immer für Geschichte interessiert hatte, erzählte
mir später, dass das Ende der MdI weit schmerzhafter für den Lordadmiral gewesen ist, als es die
Kurzschulung vermittelte: Atlan hatte sich in niemand anderen als in den heimlichen Kopf der MdI
verliebt - eine Tefroderin namens Morena Thetin oder so ähnlich.
Im Jahr 2406 alter Zeitrechnung - vor mehr als zweieinhalbtausend Jahren - kam
es zum Duell auf Leben und Tod zwischen Atlan und der Thetin. Er hat sie mit einer Holzstange
aufgespießt!
Wie retro ist das denn?
Kein Wunder, dass er die Geschichte nicht an die große Glocke hängte.
Umso spannender ist es, mit ihm zusammen durch Andromeda zu fliegen, um der
Frequenz-Monarchie das Handwerk zu legen.
Leider bringt das riesige Schiff mit seinen vielen Einsatzkräften auch Nachteile
mit sich. Da wir der JV-2 zugeteilt sind, erhalten wir erfahrungsgemäß weniger Einsätze zugeteilt
als die Jungs und Mädels aus der JV-1.
Das macht mich immer wieder wütend. Mit Wolf und den anderen habe ich diese
himmelschreiende Ungerechtigkeit schon mehrere Male diskutiert. Ein Wechsel innerhalb der JULES
VERNE ist allerdings nur sehr schwierig zu bewerkstelligen.
Es gibt zwar gewisse Turnussysteme, aber die sind eher für die Wissenschaftler
gedacht, damit die nicht plötzlich an geistiger Inkontinenz leiden.
An uns, die Raumlandetruppen, denkt man dabei viel zu wenig. Für die
Herrschaften in den Zentralen sind wir meistens sowieso nichts weiter als geduldetes Personal:
Solange wir nicht gebraucht werden, ist alles in Ordnung. Denn wenn die Landetruppen zum Einsatz
kommen, dampft's meist bereits mächtig.
Trainingseinheiten sind schon in Friedenszeiten manchmal nur schwer zu ertragen.
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