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Perry Rhodan - 2565 - Vastrears Odyssee

Perry Rhodan - 2565 - Vastrears Odyssee

Titel: Perry Rhodan - 2565 - Vastrears Odyssee
Autoren: Michael Marcus Thurner
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wissen, was sie von seiner Meinung hielt. Kleinlaut zog er sich

zurück, erschrocken über die Intensität ihrer Gedanken.
    Sie fühlte sich in den Transferkamin eingesogen. Rot wurde zur alles beherrschenden Farbe, zum

alles beherrschenden Gemütszustand. Bhustrin ging/ schwebte/lief neben ihr her, auf einen

weiteren Polyport-Hof zu, von dem aus sie Anthuresta zu erreichen hofften.
    Das Rot bekam einen Grünstich, und die Bilder kosmischer Umgebung, durch die sie trieben,

drohten zu zerreißen. Das Dahinter kam zum Vorschein. Ein Nichts, das sie begehrte, sie

auffressen wollte.
    Etwas ging ganz schrecklich schief.
     

10.
    Vastrear: Geflippert
     
    Er erwachte im Nichts. Fernab von seinem herkömmlichen Leben. War sein Leib gestorben, bestand

sein Ich nur noch aus Vamu, das seinen Weg zurück in eine neue Existenz suchte?
    Nein. Er befand sich auf einer höchst profanen Reise, von einem Ort zum nächsten, die

virtuelle Straße von einem Polyport-Hof zu einem anderen entlang.
    Er schwebte. Er saß auf dem Rücken Bhustrins. Zornig hieb er der Kriegsordonnanz in die Seite,

befreite sich aus dessen Händen und rollte sich ab.
    Nur vage erinnerte er sich an den Grund für seine Bewusstlosigkeit. Da war ein Drang in ihm

gewachsen, so stark, dass er sich gezwungen gefühlt hatte, davonzulaufen. Auf den einzigen

möglichen Ausgang zu, den er vor sich sah und der so verlockend gewirkt hatte, dass er ihn unter

allen Umständen erreichen wollte.
    Satwa und Bhustrin hatten ihn daran gehindert. Die beiden Ordonnanzen hatten ihre Kompetenzen

bei weitem überschritten. Er würde sie zur Rechenschaft ziehen. Doch nicht jetzt, nicht hier.

Denn die Passage verlief keinesfalls so, wie sie gedacht gewesen war.
    Er entdeckte den Controller in Satwas Händen. Sie hatte es gewagt ... »Gib das her!«, fuhr er

sie an, »augenblicklich!«
    Die Tefroderin schlug die Augen nieder und gehorchte. Vastrear griff nach dem unendlich

wertvollen Instrument. Er meinte, ihre Fingerabdrücke zu sehen und zu riechen. Sie hatte das

Gerät entehrt, hatte einen ganz besonderen Moment der Schwäche abgewartet, um es für sich zu

nutzen.
    Vastrear ließ die beiden Ordonnanzen nicht aus den Augen, während er die Funktionstüchtigkeit

des Controllers überprüfte. Alarmsignale deuteten auf eine Umleitung hin, die vom Transportsystem

vorgenommen worden war. Für wenige Augenblicke war es instabil geworden, um nunmehr wieder mit

jener Sicherheit zu arbeiten, die Vastrear gewohnt war.
    Das handgroße Instrument funktionierte im Inneren eines Transferkamins nur eingeschränkt. Aber

erklärte dies die vielen Fehlermeldungen, die er erhielt? Was war geschehen, wo lag der Auslöser

für all die unterbrochenen Verbindungen, die er schematisch dargestellt bekam?
    Wenn er den Anzeigen vertraute, litt das Polyport-Netz unter Schäden, die von »Außenstehenden«

verursacht wurden. Drangen die Feinde der Frequenz-Monarchie etwa ins System vor?
    Vastrear versuchte sich zu erinnern, was unmittelbar vor seinem geistigen Aussetzer geschehen

war. Er war kaum in der Lage, einen vernünftigen Gedanken zu fassen. Zu verwirrend, zu

vielschichtig zeigten sich die Bilder in seinem Kopf. Da war diese unbestimmte Todessehnsucht

gewesen; dazu ein Impuls, der einen Schalter in ihm umgelegt hatte und ihn zwingen wollte, gegen

den Willen der Frequenz-Monarchie zu handeln. Ein Schlag, der ihn betäubt hatte. Stimmen von

Darturka und Okrivar, die er im Delirium wahrgenommen hatte - und immer wieder das grässliche

Geplapper Satwas, die es wagte, über sein Leben zu bestimmen.
    »Was ist passiert, während ich bewusstlos war?«, fragte er Bhustrin, ohne den Kleinen

anzublicken. Der Kriegsordonnanz war weit mehr zu trauen als dem Tefroder-Klon.
    Den Großteil seiner Aufmerksamkeit legte er indes auf die Neujustierung des Controllers. Das

Gerät ließ ihn weiterhin im Unklaren darüber, wohin sie sich bewegten. Das ursprüngliche Ziel

würde es gewiss nicht werden.
    Bhustrin berichtete, während sie weiterhin durch das Universum gezogen wurden. Vastrear

achtete auf Nuancen, auf Hebungen und Senkungen in der Stimme seines Begleiters. Er wusste die

Ordonnanz seit langer Zeit an seiner Seite, und eine Lüge würde ihm gewiss nicht entgehen.
    Er hatte versucht, sich umzubringen. Ausgelöst durch eine noch unbekannte Waffe ihrer Feinde,

die mit hoher Wahrscheinlichkeit einen mächtigen Psi-Impuls ausgelöst hatte. Die beiden

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