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Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Titel: Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin
Autoren: Rick Riordan
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    »Ich werde viel auf Reisen sein«, sagte Grover jetzt. »Weil ich doch die Natur schützen und Halbblute suchen muss. Dann sehen
    wir uns vielleicht nicht mehr so oft.«
    »Egal«, sagte ich. »Du bist trotzdem mein bester Freund.«
    Er grinste. »Nach Annabeth.«
    »Das ist etwas anderes.«
    »Ja«, stimmte er zu. »Das kann man wohl sagen.«
    Am späten Nachmittag machte ich einen letzten Spaziergang am
    Strand, als eine vertraute Stimme sagte: »Guter Tag zum Angeln.«
    Mein Dad, Poseidon, stand bis zu den Knien in der Brandung, er trug seine üblichen Bermudashorts, die verschlissene Mütze und ein richtig feines rosa-grünes Tommy-Bahama-Hemd. Er hielt eine Hochseeangel in der Hand und als er sie auswarf, reichte die Schnur halb durch den Long Island Sound.
    »He, Dad«, sagte ich. »Was führt dich denn her?«
    Er zwinkerte. »Auf dem Olymp konnten wir uns ja gar nicht
    unter vier Augen unterhalten. Ich wollte mich bei dir bedanken.«
    »Dich bedanken? Du hast doch alles gerettet.«
    »Ja, und dabei meinen Palast der Zerstörung preisgegeben, aber du weißt ja, Paläste kann man wieder aufbauen. Ich habe jede
    Menge Dankschreiben von den andern Göttern bekommen. Sogar
    Ares hat mir geschrieben, auch wenn ich glaube, dass Hera ihn
    dazu gezwungen hat. Das ist wirklich befriedigend. Also danke ich dir. Ich schätze mal, sogar Götter können noch dazulernen.«
    Das Meer fing an zu kochen. An der Angelschnur meines Dads
    brach eine riesige grüne Seeschlange aus dem Wasser. Sie zappelte und wehrte sich, aber Poseidon seufzte nur. Er nahm die Angelrute in eine Hand, zog mit der anderen sein Messer und kappte die Schnur. Das Monster versank wieder unter der Wasseroberfläche.
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    »Nicht groß genug zum Essen«, klagte er. »Ich muss die kleinen freilassen, sonst krieg ich es mit den Wildhütern zu tun.«
    »Die kleinen?«
    Er grinste. »Das mit den neuen Hütten macht sich gut, wollte ich noch sagen. Das heißt wohl, ich kann alle anderen Söhne und
    Töchter anerkennen und dir nächsten Sommer ein paar
    Geschwister schicken.«
    »Ha, ha.«
    Poseidon holte seine leere Angelschnur ein.
    Ich trat von einem Fuß auf den anderen. »Äh, das war doch ein
    Witz, oder?«
    Poseidon zwinkerte mir vielsagend zu, und ich wusste noch im-
    mer nicht, ob er es ernst meinte oder nicht. »Wir sehen uns bald wieder, Percy. Und achte immer darauf, welche Fische groß genug zum Einholen sind, okay?«
    Damit löste er sich in der Brandung auf und ließ nur eine Angelrute im Sand zurück.
    Es war der letzte Abend im Camp – die Perlenzeremonie. In
    diesem Jahr hatte die Hephaistos-Hütte die Perle entworfen. Sie zeigte das Empire State Building und mit winzigen griechischen Buchstaben waren die Namen aller Helden eingraviert, die bei der Verteidigung des Olymps ums Leben gekommen waren. Es waren
    viel zu viele Namen, aber ich war stolz darauf, die Perle zu tragen.
    Ich zog sie auf mein Camphalsband – ich hatte jetzt vier Perlen und kam mir vor wie ein Veteran. Ich dachte an das erste Lagerfeuer, an dem ich jemals teilgenommen hatte, damals mit zwölf
    Jahren, und wie sehr ich mich zu Hause gefühlt hatte. Wenigstens das hatte sich nicht geändert.
    »Vergesst diesen Sommer nie!«, sagte Chiron zu uns. Er war
    überraschend schnell genesen, aber noch immer hinkte er vor dem 381/396
    Feuer hin und her. »Wir haben in diesem Sommer Tapferkeit und
    Freundschaft und Mut entdeckt. Wir haben die Ehre des Camps
    gerettet.«
    Er lächelte mir zu und alle jubelten. Als ich ins Feuer schaute, sah ich ein kleines Mädchen in einem braunen Kleid, das die Flammen schürte. Sie zwinkerte mir mit rot glühenden Augen zu.
    Niemand sonst schien sie zu bemerken, aber ich denke mal, das
    war ihr auch lieber so.
    »Und jetzt«, sagte Chiron, »früh ins Bett. Vergesst nicht, dass ihr eure Hütten bis morgen Mittag geräumt haben müsst, falls ihr nicht ausgemacht habt, dass ihr das ganze Jahr hier bleibt. Die Putzharpyien verschlingen alle Nachzügler, und ich möchte doch nicht, dass dieser Sommer mit einem Missklang endet.«
    Am nächsten Morgen standen Annabeth und ich oben auf dem
    Half-Blood Hill. Wir sahen zu, wie Busse und Autos abfuhren und die meisten aus dem Camp in die wirkliche Welt zurückbrachten.
    Einige von den Veteranen blieben hier, dazu einige der Neuen,
    aber ich würde zum neuen Schuljahr an die Goode High School
    zurückkehren – zum ersten Mal in meinem Leben würde ich zwei
    Jahre an derselben Schule
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