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Parrish Plessis 02 - Code Noir

Parrish Plessis 02 - Code Noir

Titel: Parrish Plessis 02 - Code Noir
Autoren: Marianne de Pierres
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»Aber nur unter Vorbehalt.«
    Teece wirkte erleichtert. »Was planst du, Parrish?«
    Wenn du auch nur den Hauch einer Ahnung hättest, Teece, würdest du mich wahrscheinlich auf der Stelle erschießen wie einen räudigen Straßenköter.
    »Es gibt da noch weitere… Kinder am Rande von Torley. Ich möchte, dass du sie ebenfalls in die Baracken bringst und dich um sie kümmerst. Da ist allerdings ein kleines Problem. Sie sehen aus wie…«
    »Sie sehen aus wie was?«, fragte Teece neugierig.
    »Nun ja. Sie sehen aus wie Affen.«
    Er rümpfte die Nase. »Aha. Könnte wirklich ein Problem sein.«
    Ich stand auf und ging zu ihm hinüber.
    »Ich habe zwei weitere Bitten an dich, mehr aber auch nicht. Erstens möchte ich, dass du dich noch ein wenig länger um meine Geschäfte kümmerst.« Eigentlich gehört dir der ganze Laden bereits, doch das brauchst du noch nicht zu erfahren. »Und dann möchte ich, dass du diesen neuen Kindern ein Zuhause gibst. Sorg dafür, dass sie akzeptiert werden, und bring ihnen alles bei, was sie wissen müssen.«
    »Du meinst, ich soll eine Art Schule einrichten?« Er sah mich ungläubig an. »Ist das nicht ein bisschen zu viel verlangt?«
    »Ich würde dich nicht bitten, wenn du nicht mein bester Freund wärst, Teece.«
    Er holte tief Luft, und ich ahnte bereits, was nun folgen würde.
    »Parrish, das mit Honey und mir…«
    Ich ließ ihn nicht ausreden. »Du schuldest mir keine Erklärung. Du hast das Richtige getan.«
    »Meinst du das ehrlich?« Er wirkte ein wenig enttäuscht.
    Teece stand auf, sodass wir uns direkt gegenüberstanden. Ich spürte die Wärme seinen Körpers. Ich wünschte, ich hätte ihn einfach umarmen können.
    Seine blauen Augen sahen mich leidend an. Das beruhigte mich. Seine Gefühle für mich waren noch immer stark. Schade, dass er sich streng an die Monogamie hielt. Ihm würde es niemals in den Sinn kommen, es wie Loyl mit zwei Frauen gleichzeitig zu treiben. Ich respektierte seine Einstellung und trat einen Schritt zurück.
    »Und was wirst du tun, während ich mich um deine Angelegenheiten kümmere?«, fragte er völlig zu Recht.
    »Ich… ähm… werde für eine Weile an die Küste fahren… muss dort alte Kontakte auffrischen«, versuchte ich, mich aus der Affäre zu ziehen.
    »Die Reise dürfte nicht einfach werden; schließlich wirst du noch immer des Mordes an Razz Retribution verdächtigt«, ermahnte mich Teece.
    »Ich werde mich schon durchmogeln.«
    Plötzlich stieg Teece die Zornesröte ins Gesicht.
    »Willst du mich eigentlich für dumm verkaufen, Parrish? Versuch mir doch nicht weiszumachen, dass du auf Geschäftsreise gehst. Das ist ja lächerlich! Du willst dich aus dem Staub machen, ganz einfach! Und was ist mit den Leuten von den Medien? Wie willst du die aufhalten?«
    Ich stemmte die Hände in die Hüften und ging zum Gegenangriff über.
    »Ich mache mich nicht aus dem Staub! Ich bin noch nie vor etwas davongelaufen. Ich brauche nur Ruhe, Teece. Und was wäre, wenn ich die Medien tatsächlich aufhalten könnte? Du bist doch derjenige, der nicht an eine bessere Welt glaubt; welchen Unterschied würde das also machen?«
    »Parrish, irgendein verfluchter Idiot hat es auf dich abgesehen und spielt mit unser aller Leben, und du willst einfach… ein paar Tage Urlaub machen!?!«
    Gestern noch hatte er ganz anders über dieses Thema gedacht. Ich hatte mich verändert, das stand außer Frage. Aber wie stand es um Teece; woher kam sein plötzlicher Sinneswandel?
    Ich drehte mich um und ging zur Tür hinaus.
    »Kümmere dich um das Geschäft, Teece, und… pass auf dich auf. Ich melde mich.«
    Teece schlug hinter mir mit der Faust auf den Tisch.
     
    Ibis saß alleine an einem Tisch im Heins und zählte die leeren Tequila-Gläser vor sich.
    »Teece wird nicht kommen«, erklärte ich knapp.
    Er sah mich fragend an und spülte einen weiteren Drink hinunter. »Hast’ ihn wohl auch vergrault, was?«
    Ich zuckte gleichgültig mit den Schultern und kaute auf meinen Fingernägeln. »Ja, ich habe ein Talent für sowas.«
    Ibis lachte, und die Tränen traten ihm in die Augen.
    Ich gab Larry einen Wink und bestellte für mich ebenfalls Tequila. Dann begann ich, mich ohne weitere Umschweife zu betrinken.
    Ibis konnte sich nur noch mit Mühe in seinem Gefühlstuhl halten. Der Stuhl grunzte protestierend und glich Ibis’ mangelndes Gleichgewicht automatisch aus.
    »Du hast genug«, sagte ich.
    Er verdrehte die Augen, schob die Unterlippe nach vorne und leerte ein
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