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Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Titel: Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)
Autoren: Johann Löwen
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ich meine Bodyguards hier lassen?"
    "Nein", antwortete Kepler, "nehmen Sie sie mit. Es soll möglichst der Anschein bewahrt werden, dass alles normal weitergeht. Dass Budi und ich weg fahren, ist schon auffällig genug."
    "Sollen wir vielleicht abwarten?", fragte Benjamin.
    "Nein, dann kriege ich den Mörder bestimmt nicht mehr."
    "Danke, Dirk." Benjamins Blick wurde hart. "Sagen Sie ihm, warum. Und wenn es geht, machen Sie ein Foto von seinem Gesicht in diesem Moment."
    "Soll ich ihn mit der Kamera erschlagen ?", fragte Kepler und erhob sich.
    Benjamin verkniff sich angesichts der barsch gestellten Frage die Antwort. Er reichte Kepler einfach nur die Hand, dann Budi.
    Ihre Pistolen waren registriert, Kepler konnte sie nicht benutzen, wollte er keine Spuren hinterlassen. Eine Möglichkeit, illegale Feuerwaffen innerhalb weniger Stunden zu besorgen, hatte er nicht. Damit blieb nur das SR-100, das Kepler in der ganzen Zeit nicht angemeldet hatte. Es war nie geplant gewesen, das Gewehr außerhalb der Ranch zu benutzen.
    Doch eigentlich brauchte er gar keine Waffe, um den Killer zu finden. Und wenn er dan n nahe genug an ihn heran kam, würde ein Faustschlag ausreichen.
    Er war sich aber dessen völlig bewusst, dass ein Vorhaben selten wie geplant funktionierte. Deswegen versuchte er, mögliche Schwierigkeiten jetzt schon zu erkennen. Nur stützte er sich dabei lediglich auf logische Schlussfolgerungen, er hatte so gut wie keine validen Informationen zur Verfügung. Er musste seine Aufgabe empirisch lösen. Und dabei trotzdem möglichst vermeiden, sich ohne wirklich triftige Gründe zu exponieren. Deswegen plante er nur als äußerste Notlösung, in einer Township eine Pistole zu kaufen. Stattdessen wollte er die Wurfmesser mitnehmen. Er hatte sie zwar für den Nahkampf besorgt, aber er konnte sie auch gut werfen.
    Nachdem sie gepackt hatten, gingen Kepler und Budi duschen. Danach zogen sie frische Kleidung an. Ihre Jeans, Hemden und Jacken waren von guter Qualität, wirkten aber durchschnittlich. Kepler und seine Männer trugen diese Kleidung auf der Ranch und wollten sie benutzen, um Mauto und Rebecca dahin zu begleiten, wo nicht unbedingt ein Anzug getragen werden musste. Wann es zu jetzt dazu kommen würde, falls jemals überhaupt, war nun mehr als ungewiss.
    Sie mussten zehn Minuten vor der Villa warten, dann fuhr der XJ vor. Kepler deutete Massa, der am Steuer saß, im Auto zu warten, während Mauto schwerfällig ausstieg. Taumelnd vor Müdigkeit schleppte er sich zum Aufgang und reichte Kepler einen Aktenkoffer. Nachdem Kepler ihn genommen hatte, atmete Mauto durch und fuhr mit der Hand über die Augen.
    "Benjamin soll erst dann nach Kapstadt fahren, wenn Massa zurück ist", wies Kepler seinen Arbeitgeber an, "ich brauche ihn für ein paar Stunden."
    "In Ordnung", antwortete Mauto mit schwacher Sti mme. Dann versuchte er zu lächeln und streckte die Hand aus. "Kommt bitte schnell wieder."
    Nachdem er Kepler und Budi knapp die Hand gedrückt hatte, schlurfte er kraftlos zum Aufgang weiter und blickte dabei nach unten.
    Kepler winkte Budi einzusteigen.
    "Botrivier", befahl er, während er sich anschnallte.
    Nachdem Massa losgefahren war, öffnete er den Koffer. Darin lagen eine kleine Digitalkamera und Bündel aus gelblichen Zweihundert-Rand-Scheinen, auf denen ein nachdenklich anmutender Leopardenkopf prangte. Kepler warf die Kamera achtlos hinter den Sitz und zählte das Geld durch.
    Es war genug , um etlichen Menschen eine sorgenfreie Existenz zu ermöglichen. Aber es sollte nur dazu dienen, das Leben eines Mörders zu beenden.

1 1. Zwanzig Minuten später fuhr der Wagen auf der vierundvierzigsten Autobahn, die sich entlang der Küste schlängelte. Bald kam Botrivier Vlei in Sicht, eine malerische Lagune, an der tausende Wasservögel und eine Wildpferdeherde lebten. Früher weideten Khoikhoi-Stämme hier ihr Vieh. Jetzt taten es nur die Weißen, und in Botrivier, dem kleinen nach der Lagune benannten Städtchen, konnte man eine vortrefflich gemästete Ziege kaufen.
    Und auch ein Auto . Farmer, denen es finanziell gutging, wechselten ziemlich oft ihre Fahrzeuge. Kepler und Budi stiegen im Zentrum der Stadt aus und Massa fuhr gleich zurück. Budi fuhr sogleich mit einem Taxi zum ersten der fünf Farmer, die ihre Autos verkaufen wollten. Kepler ging in ein Café.
    Budi kehrte anderthalb Stunden später mit einem hellgrauen Mazda BT-50 zurück. Der Pick-Up hatte eine verlängerte Kabine, die hinteren Türen waren
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