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Nordmord

Titel: Nordmord
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Zu den Aufgaben des Instituts gehören die
Pflege, Förderung und Erforschung der friesischen Sprache, Geschichte sowie der
Kultur. Es ist zugleich Anlaufstelle für alle, die sich für jegliche Themen
rund um Nordfriesland interessieren. Mit Rat und Tat unterstützt es
ehrenamtliche Kräfte in den friesischen Vereinen, Studierende, Lehrer/-innen
und Regionalforscher/-innen. Durch diese Zusammenarbeit soll eine Brücke
zwischen Theorie und Praxis, zwischen Wissenschaft und Laienforschung
geschlagen werden. Das ›Nordfriisk Instituut‹ ist zwar wissenschaftlich tätig,
hat sich aber auch die Unterstützung, Hilfestellung und Anregung der eigenen
kulturellen Identität der Menschen in der Region zur Aufgabe gemacht. Die
unabhängige, staatlich geförderte Einrichtung unterhält eine Fachbibliothek und
ein Archiv. Ein Besuch lohnt sich.
    (Quelle: Steensen, Thomas:
Friesen-Friesisch-Nordfriisk Instituut. Informationsblatt. Bredstedt 1998)

     
    Pappes
Hamburger Lesefrüchtchen:
Gilt
als mögliche Quellenangabe Storms für die Vorlage zu seinem ›Schimmelreiter‹.
Der Dichter selbst gibt uns in der Novelle den Hinweis auf diese Vorlage für
den Stoff, welchen er zu erzählen beabsichtigt. Der anonyme Ich-Erzähler im
Anfangsrahmen erzählt, er habe vor ›einem halben Jahrhundert‹ im Hause seiner
Urgroßmutter eine ›in blaue Pappe‹ eingebundene Zeitschrift gelesen, er vermag
sich aber nicht mehr zu erinnern, ›ob von den ›Leipziger‹ oder von ›Pappes
Hamburger Lesefrüchten‹. Nachforschungen haben ergeben, dass hier auch wirklich
für Theodor Storm die Quelle für die ›Schimmelreiter‹-Sage liegt. 1838
erschienen in Hamburg die ›Lesefrüchte vom Felde der neuesten Literatur des In-
und Auslandes‹, die von J. J. C. Pappe herausgegeben wurden. Der zweite Band
enthält den Nachdruck einer gespenstischen Sage aus der Zeitschrift ›Danziger
Dampfboot‹ Nr. 45 vom 14.04.1838 und trägt den Titel ›Der gespenstige Reiter.
Ein Reiseaben-theuer‹. In dieser Sage wird von einem Mann berichtet, der 1829
von Danzig nach Marienburg reitet und wegen des nasskalten Wetters und der
einsetzenden Dunkelheit in Dirschau in einem Gasthof einkehrt. Der Wirt
berichtet ihm, dass das Übersetzen über den nahen Weichsel-Fluss in der
Dunkelheit nicht nur beschwerlich, sondern auch gefährlich sei. Der Reiter will
es trotzdem versuchen. An der Fähre angekommen, weigern sich jedoch die
Fährknechte, den Fluss zu überqueren. Der Reiter macht sich deshalb auf den Weg
zur nächsten Fährstation. Sein Ritt den Deich entlang erweist sich als sehr
abenteuerlich, denn es dunkelt immer mehr, es ist neblig und weit und breit ist
keine Menschenseele zu erblicken. Der Sturm tost. In dieser unheimlichen
Stimmung hört er auf einmal Pferdegetrappel. Er spürt etwas vorüberreiten,
sieht aber nichts. Dann scheint es, als käme es zurück, und der Reiter glaubt,
eine schwarze, menschenähnliche Gestalt auf einem weißen Pferd zu erkennen.
Zitternd vor Angst erreicht er die nächste Wachbude, wo Leute Eiswacht halten
und er Obdach findet. Wieder scheint etwas am Fenster vorbeizureiten. Die Leute
reagieren entsetzt und vermuten eine große Gefahr, da der Schimmel sich zeigt.
Die Wachtleute gehen hinaus, um nachzusehen und ein zurückbleibender alter Mann
erzählt dem Fremden die Geschichte des Schimmelreiters, in der ein
hervorragender Deichgeschworener sich einst mit seinem Pferd in eine
Bruchstelle des Weichseldeiches gestürzt hatte, da er sich aufgrund
vernachlässigter Kontrollen für den Bruch verantwortlich fühlte. Und nun
erscheint der Schimmelreiter jedes Mal, sobald am Deich eine Gefahr droht.
    Hinsichtlich des Inhaltes
und der Erzählstruktur besteht mit Storms Novelle so viel Ähnlichkeit, dass es
kaum Zweifel gibt, dass Storm diese Erzählung als Vorlage nutzte.
    (Quelle: Holander, Reimer Kay: Der Schimmelreiter –
Dichtung und Wahrheit. Bredstedt 2003)

     
    Pharisäer:
Nationalgetränk der
Nordfriesen, bestehend aus Kaffee, Rum und Sahne. Die Zubereitung erfordert
ebenso wie das Trinken einige wichtige Grundkenntnisse. Der starke Kaffee wird
mit Würfelzucker gesüßt und anschließend werden vier cl Rum hinzugefügt. Eine
Schlagsahnenhaube vervollständigt das beliebte Heißgetränk. Wichtig: Der
Pharisäer wird nicht gerührt (und auch nicht geschüttelt), sondern durch die
Sahne getrunken. Wer sich nicht an diese Tradition hält, für den kann es teuer
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