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Nordic Walking fuer Spaeteinsteiger

Titel: Nordic Walking fuer Spaeteinsteiger
Autoren: Ulrich Praman , Bernd Schaeufle
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Beine, um sich schließ lich im Alter eines Stocks (»drei Füße«) zu bedienen - diese uralte Einschätzung des Altersprozesses hat an Aktualität nichts verloren. Stimmt schon, ständig gibt es neue, bahnbrechende medizinische Erkenntnisse, und wir verfügen über ausgeklügelte Operationstechniken auf allerhöchstem Niveau. Trotzdem: Erkrankungen des Halte- und Bewegungsapparats stehen ganz oben in der Krankheitsstatistik. Warum? Weil der gegenwärtige Lebensstil zu einer eklatanten Unterforderung führt. Weil die Belastung nicht mehr unserem genetischen Programm entspricht, das uns noch auf dem Niveau der Jäger und Sammler aus der Steinzeit wähnt. Weil die meisten Menschen einfach zu wenig körperlich aktiv sind, weil sie sich - wenn überhaupt - einseitigen Belastungen aussetzen und ihr Körpergefühl nur noch mangelhaft entwickelt ist. All dies fördert die degenerativen Prozesse - zum Beispiel an den Gelenken -, die dann bereits im mittleren Erwachsenenalter, also schon ab 35, 40 Jahren, zu ernsten Problem führen.

Das Alter muss kein Schreckgespenst sein
    In unzähligen Studien haben Wissenschaftler herausgefunden: Wer seinen Körper und auch seinen Geist nur wenig beansprucht und fordert, beschleunigt den Abbau. Dann wird das Treppensteigen immer mühsamer, die Einkaufstasche scheinbar immer schwerer, der Aktionsradius immer kleiner, der Horizont immer enger - mithin die Lebensqualität immer geringer. Und Altersweisheit beschränkt sich darauf, fachmännisch über Blutdruck und Cholesterinwerte reden zu können.
    Das Alter braucht aber beileibe kein Schreckgespenst zu sein. Bis vor 100 Jahren ließ die Umwelt (beengte Wohnverhältnisse, keine Hygiene, Hunger, Seuchen, gefährliche Arbeitsbedingungen) nicht zu, dass der Mensch viel älter als 45 Jahre wurde. Inzwischen werden Männer durchschnittlich 74 und Frauen sogar 79,6 Jahre alt. In wenigen Jahren werden viele damit rechnen können, nicht nur 85 oder 90, sondern 100 zu werden.
    Es kommt nicht darauf an, wie alt man wird, sondern wie man alt wird. Gesundheit und Fitness beginnen im Kopf.
    »Sie haben sich aber gut gehalten«, »Mensch, Ihnen sieht man Ihr Alter aber wirklich nicht an« - viele der Alten sind heute nicht mehr mit den Alten von früher zu vergleichen. Alter ist also kein »Lebensabend« mehr, sondern eine Lebensspanne, die 20, 30 oder mehr Jahre dauert - oftmals länger als die Kindheit und Jugend.
    Stimmt, manchmal hatten Junggebliebene einfach genetisches Glück. Aber meist haben diese »jungen Alten« immer aktiv etwas für ihre Form getan. Viele der so genannten Best Ager machen es jetzt vor, wie man mit 70 und mehr noch sehr flott leben kann. Viele lernen noch neue Sprachen. Die Lernfähigkeit bleibt bei gesunden Menschen bis ins hohe Alter erhalten. Das Langzeitwissen kann fast unbeschränkt zunehmen, nur das Kurzzeitgedächtnis zeigt mit der Zeit Schwächen. Zur Ruhe setzen? Sie reisen, sie schreiben sich in Universitäten ein, sie gründen Unternehmen, sie melden sich zu Marathons an. Sie haben verstanden: Es kommt nicht darauf an, wie alt man wird, sondern wie man alt wird.
    Und wie? Schon vor 2500 Jahren erkannte Hippokrates, der Urvater aller Ärzte: »Alle Teile des Körpers, die zu einer Funktion bestimmt sind, bleiben gesund, wachsen und haben ein gutes Alter, wenn sie mit Maß gebraucht werden und in den Arbeiten, an die jeder Teil gewöhnt ist, geübt werden. Wenn man sie aber nicht braucht, neigen sie eher
zu Krankheiten, nehmen nicht zu und altern vorzeitig.« Christine von Schweden (1626-1689) brachte es so auf den Punkt: »Nicht die Jahre, sondern die Untätigkeit macht uns alt.« Und der Frankfurter Professor Dieter Böhmer formuliert ungeschminkt: »Altersschwäche ist oft nur ein schlechter Trainingszustand.«
Machen Sie Ihrem Alter Beine!
    Banal, aber leider wahr: Altern ist zwar ein Prozess, der auf jeden Menschen zukommt - unweigerlich. Doch es gibt durchaus Möglichkeiten, diesen natürlichen Alterungsprozess deutlich zu verlangsamen und die typischen Alterserscheinungen zu vermeiden. Zwei Drittel der häufigsten Altersbeschwerden können positiv beeinflusst werden, und zwar durch Aktivität. Durch körperliche und geistige Beweglichkeit. Doch, doch: Wir können durchaus unsere biologische Uhr anhalten und sogar wieder ein bisschen zurückdrehen.
    Spätestens mit 35 Jahren setzt der natürliche Alterungsprozess ein. Durch Bewegung können Sie den Abbau deutlich verlangsamen - und sogar aufhalten.

    Das
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