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Niemand ist ohne Schuld - Dark village ; 3

Niemand ist ohne Schuld - Dark village ; 3

Titel: Niemand ist ohne Schuld - Dark village ; 3
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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Wort, eigentlich hatte es nichts mit gefallen zu tun, es war ihr ja egal, was die Jungs dachten. Aber es fühlte sich gut an, schmeichelte ihr. Ja, guckt mich ruhig an. Und seht, was ihr niemals bekommen werdet .
    Sie ignorierte alle, außer Trym und Nick. Sie lächelte ihnen entgegen und sagte zu Nick: „Weißt du, was mit Nora los ist?“
    â€žNein“, antwortete er.
    â€žIst sie vielleicht krank?“
    â€žKeine Ahnung.“
    â€žGehst du heute Abend zu ihr rüber?“
    â€žGlaube kaum.“
    â€žNicht?“
    â€žNein.“
    Nick sah müde aus. Er hielt den Blick gesenkt, aber als er Vilde schließlich doch anschaute, fielen ihr seine roten schmalen Augen auf. Er sah nicht aus, als hätte er in der letzten Nacht viel geschlafen.
    Vilde wollte schon fragen, was los war, überlegte es sich dann aber anders. Nick war keiner, den man mit solchen Fragen nervte.
    â€žIn Ordnung“, sagte sie und lächelte.
    â€žMm.“
    â€žWir sehen uns.“
    Er antwortete nicht. Sie wollte sich umdrehen, zögerte aber. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass es einen Grund gab, dass er nicht auch „Ja, wir sehen uns“ sagte.
    Sie öffnete den Mund, aber Nick hatte den Kopf weggedreht und starrte durch den Zaun, als ob auf der anderen Seite etwas Wertvolles läge. Als ob er etwas suchte, das er bei ihnen nicht mehr fand.

6
    Eines Tages bricht die neue Katie in ihr durch. Es passiert genau zu dem Zeitpunkt, als die alte Katie nicht mehr kann, als sie die Grenze dessen erreicht, was sie ertragen kann. Es gibt keinen Ausweg.
    Da bekommt der Körper eine neue Chance, eine neue Katie. Eine Katie, die nicht mehr lieb und folgsam und vorsichtig ist, eine Katie, die sich von einer Drohung wie Entweder du oder dein kleiner Bruder nicht einschüchtern lässt.
    Die neue Katie ist hart und wild und zornig, und sie kommt zum Vorschein, als die alte Katie gerade die Augen geschlossen hat, um zu verwelken und für immer zu verschwinden.
    Sie ist zum Stauwerk gegangen, zum Kontrollraum. Sie hat ihm sein Butterbrot gebracht. Sie sind allein. Mit einer Geste befiehlt er ihr, sich umzudrehen, und gleichzeitig öffnet er schon seine Gürtelschnalle. Er fasst sie am Genick und zwingt sie, sich über die Armlehnen des Bürostuhls zu bücken. Sie stellt sich hin, wie er es verlangt. Er zerrt an ihrem Hosenbund.
    Da passiert es. Eine rasende Wut überfällt sie und etwas in ihr bricht auf, innerhalb eines Augenblicks verändert sich alles. Die neue Katie ist da, und sie tritt nach hinten, so heftig, dass ihre Hüfte schmerzt.
    Der Pflegevater klappt mit einem Stöhnen zusammen und sie fährt herum und schlägt ihm mit der geballten Faust ins Gesicht. Er taumelt rückwärts und fällt in einen Schrank.
    Sie folgt ihm. Sie ist schnell und weiß hundertprozentig, was sie jetzt tun wird: Sie wird ihn umbringen. Sie sieht sich nach einem Gegenstand um, den sie benutzen kann, irgendwas zum Zuschlagen. Sie findet nichts. Hier ist alles glatt und poliert. Sie kann nichts entdecken, was klein oder hart oder scharf genug ist.
    Der Pflegevater liegt rücklings auf dem Boden. Er schreit etwas und versucht, sich aufzurappeln. Katie packt den Bürostuhl, sie hebt ihn fast bis über den Kopf und schleudert ihn auf den Mann am Boden. Er kann gerade noch verhindern, dass die Rollen ihn an der Stirn treffen, mit beiden Händen schützt er sich und schreit vor Schmerz, als das Metall ihn an den Unterarmen trifft.
    Katie läuft zu ihm hin und tritt ihn gegen den Oberschenkel. Sie zielt zwischen seine Beine und tritt noch einmal, aber er dreht sich weg und sie erwischt wieder nur das Bein. Mit einer Hand greift er nach ihr. Sie hebt den Fuß, um sein Handgelenk zu zertrümmern, aber noch ehe sie zutreten kann, reißt er an ihr, und sie verliert das Gleichgewicht.
    Sie rudert mit den Armen, um nicht zu fallen, aber er zerrt noch einmal und sie fällt hintenüber. Sie dreht sich in der Luft und schafft es, auf allen vieren zu landen. Sie schlägt mit dem Fuß aus, den er umklammert hält. Heftig und immer wieder. Sie merkt, dass sie irgendetwas trifft, und er schreit und flucht und lässt sie los.
    Sie springt auf und dreht sich zu ihm um. Die Hände zum Schlag erhoben. Aber er ist ebenfalls dabei aufzustehen und er ist mindestens zwei Meter groß. Sie weiß, dass sie keine Chance hat. Sie muss aus dem Kontrollraum raus, da drin
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