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Nick aus der Flasche

Nick aus der Flasche

Titel: Nick aus der Flasche
Autoren: Monica Davis
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jemand bemerkte. Ideal, denn Josh stand nicht weit entfernt. Nick interessierte brennend, worüber sich der Typ unterhielt.
     
    Zwei Minuten später huschte Nick bereits gebückt durch tiefe Gras, streng d arauf bedacht, weder zertreten noch entdeckt zu werden. Die Sonne stand zwar bereits tief und zwischen den Bäumen war es düster, aber es liefen zu viele Leute hier herum. Daher hielt er sich dicht an den Büschen, unter denen er unbemerkt weiterlaufen konnte. Er kämpfte sich angeekelt an einem Spinnennetz vorbei, wich einem dicken Käfer aus und sprang über eine Ameisenstraße. Igitt, die Krabbler sahen riesengroß noch viel ekelerregender aus. Vor allem hielt er nach gefräßigen Katzen Ausschau, denn so ein Erlebnis wie mit Lanzelot wollte er nicht noch einmal haben. Doch für Julie würde er alles tun.
    Schließlich hatte er die Stelle erreicht, an der Josh und Chris standen, und konnte, immer noch unter einem Busch verborgen, verstehen, worüber sie redeten.
    Plötzlich erschien ein kleiner Junge von vielleicht fünf Jahren neben Josh. Wasser tropfte aus seinem nassen blonden Haar und er ähnelte Josh irgendwie, doch genauso schnell, wie er aufgetaucht war, verschwand er.
    Nick blinzelte. Hatte er sich das eingebildet? Offenbar war das wieder eine von den komischen Gestalten gewesen, die nur er sah.
    »Heute knacke ich die Braut«, sagte Josh gerade und nahm einen Schluck aus der Bierdose.
    Der andere lachte. »Keine Chance, Alter, die ist doch immer so zugeschnürt.«
    »Ich weiß, es hat Ewigkeiten gedauert, bis ich sie mal küssen durfte, obwohl sie Hals über Kopf in mich verschossen ist. Muss an ihrer Erziehung liegen. Ihr Dad ist total katholisch.«
    »Dann füll sie doch ab«, schlug Chris vor.
    Josh rülpste. »Sie trinkt keinen Alkohol und ist viel zu brav, obwohl ich spüre, dass sie ein verruchtes Luder ist.«
    Der Kumpel gluckste. »Wir reden schon über die Reynolds, oder?«
    »Ja, Alter, schau nur, wie heiß sie aussieht. Die hat sich doch für mich so aufgebrezelt. Bei der geht heute noch was.«
    Nicks Magen verkrampfte sich. Wie die beiden über seine Herrin sprachen, als wäre sie ein billiges Mädchen!
    »Da bin ich gespannt, Josh. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Glück.«
    »Ach, brauch kein Glück.« Josh rülpste erneut. »Ich hab den Mädels ein paar Happys in die Limo getan, die werden gleich auftauen, und dann haben wir alle unseren Spaß.«
    »Du bist so crazy, Alter!« Chris lachte und verschluckte sich an seinem Bier.
    Josh hatte
was
in die Getränke getan? Nick überlegte scharf und kam nur auf eine Lösung: Drogen.
    Verdammter Dreckskerl!
    Wütend riss er ein Blatt ab, um seine Energie nicht in einem Zauber zu entladen, und zerriss es in viele Stücke. Dabei pochte sein Herz laut in seinen Ohren. So ein Schweinehund. Er musste Julie warnen!
    Josh grinste fies. »Sie wird alle Hemmungen fallenlassen und mich genauso ranlassen wie Angelica.«
    »Die Keule hat eh keine Hemmungen, geh doch gleich zu der.« Chris schaute zu einem Pärchen, das wild rumknutschte. Das Mädchen mit den großen Brüsten war dann wohl Angelica.
    »Die reizt mich nicht wirklich. Die Schlampe treibt’s ja auch mit jedem. Ist für mich nur was für zwischendurch.«
    Jetzt reichte es Nick. Josh war ein Widerling! Wehe, er kam Julie auch nur zu nahe! Zornig schnippte er mit den Fingern, und prompt ergoss sich Joshs Bier über sein Hemd.
    »Fuck!« Josh lachte dämlich. »So viel hab ich doch noch gar nicht gesoffen.« Er warf die Dose achtlos zur Seite und zog sich das Shirt über den Kopf.
    Sofort ertönten Pfiffe. Sie kamen von den Mädchen, aber auch von einigen Jungs. Julies Augen klebten förmlich an dem nackten Oberkörper des Angebers, und die anderen Mädchen himmelten ihn ebenfalls an.
    Verdammt, der Schuss war nach hinten losgegangen. Aber immerhin war Josh jetzt von den Mädchen umzingelt, und wie es aussah, genoss er das Bad in der Menge, daher würde er so schnell nicht mit Julie allein sein. Nick musste sie trotzdem von dort wegholen. Nur wie?
    Hastig trat er den Rückweg an, vorbei an der Ameisenstraße und dem Spinnennetz, bis er die Baumgruppe erreichte. Dort machte er sich groß und kehrte zu Martin zurück.
    »Mann, ich hätte fast ’ne Suchmeldung nach dir rausgegeben«, sagte der grinsend und reichte ihm die Gitarre sowie das Bier.
    Nick war die Lust am Trinken vergangen. Er stellte die Dose auf einem Picknicktisch ab und entfernte sich von den kreischenden Hühnern, die sich in
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