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Neuanfang

Neuanfang

Titel: Neuanfang
Autoren: Karen Kingsbury
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er seinen Mitspieler beobachtete. „Shawn … auf geht’s!“
    Shawn Flanigan rannte, so schnell er konnte, an der drei Mann starken Verteidigung entlang. „Hier! Wirf ihn hierher!“
    Dayne machte zwei große Schritte, zuckte zusammen, als er den Schmerz in seinem linken Bein spürte, und schleuderte den Football quer über das Feld. Er wirbelte durch die Luft und Shawn sprang so hoch, wie er konnte, schnappte sich den Ball und presste ihn an seine Brust. „Geschafft!“
    Ricky, der jüngste der Flanigans, riss beide Arme in die Höhe und jubelte. Er klatschte Dayne ab. „Wir haben es geschafft! Ich wusste, dass wir es schaffen werden!“
    Dayne war völlig außer Atem und spürte stechende Schmerzen in seinem Bein. Obwohl er die Rehabilitation zügig und erfolgreich hinter sich gebracht hatte, hatte die Ärztin ihn ermahnt, es langsam angehen zu lassen. Bisher hatte er das auch getan. Es bestand immer noch die Gefahr, dass sein Bein nie wieder so kräftig sein würde wie zuvor, doch das alles war nicht wichtig. Nicht der Schmerz in seinem Bein, nicht die Tatsache, dass er immer noch schnell ermüdete, oder die Narbe, die sich von seinem Knie bis zu seiner Hüfte hoch zog.
    Er war am Leben und er war jetzt und hier fit genug, um Football zu spielen, wie er es als Junge im Internat gelernt hatte. Wenn Gott ihm so viel geschenkt hatte, was könnte er sich da noch wünschen?
    Dayne ging die Linie entlang, bis er zu dem Startpunkt kam, an dem sie ihr Trainingsspiel begonnen hatten. „Noch mal so wie eben, okay?“
    Rickys Wangen waren hochrot vor Eifer. „Noch so ein Wurf und wir haben gewonnen!“
    Die Mannschaften waren nicht wirklich gerecht aufgeteilt. Dayne, Shawn und Ricky spielten gegen Katy, BJ und Justin. Mehr als einmal hatte Justin Katy mit einem Blick bedacht, der besagte, dass sie genauso gut Bailey in ihrem Team haben könnten, denn Katy spielte ebenso schlecht. „Nimm’s nicht persönlich“, hatte Justin vor dem letzten Spiel bemerkt, „aber du spielst Football wie ein Mädchen.“
    Katy warf ihren Kopf zurück und lachte. „Ich weiß noch nicht einmal, ob ich wirklich so gut bin.“
    Sie hatte sich in eine dicke Jacke eingewickelt, einen roten Schal, Handschuhe und Winterstiefel angezogen. Sie war so unbeweglich, dass sie eher von einer Linie zur nächsten rollte als rannte. Aber ihre Augen blitzten und ihr blondes Haar hing wild und zerzaust über ihren Rücken. Dayne konnte seinen Blick nicht von ihr wenden.
    Dayne nickte Justin zu, dem sportlichsten der Flanigan-Jungs. „Wir haben euch gleich besiegt.“
    Justin warf seine Hände in die Luft und bedachte Dayne mit einem halb verzweifelten, halb amüsierten Blick. Die vier jüngeren Flanigan-Jungs – alle Sportler durch und durch – wussten, dass sie nicht viel sportliches Talent von Katy Hart erwarten konnten. Sie spielten seit einer halben Stunde und schon jetzt hatte Daynes Mannschaft drei Touchdowns Vorsprung. Sie hatten vereinbart, dass sie bei einem Vorsprung von vier Touchdowns aufhören würden.
    Doch alles in allem war das Spiel eine wunderbare Ablenkung gewesen.
    Jim, Jenny und Bailey waren immer noch bei Cody Coleman im Krankenhaus, wo sie voraussichtlich den ganzen Tag über bleiben würden. Connor war bei den Reeds und übte dort für seine Theaterrolle und Jim hatte Dayne und Katy gebeten, auf ihre vier jüngeren Söhne aufzupassen.
    Dayne wohnte im Haus der Baxters, bis er und Katy Zeit finden würden, einige Möbelstücke für ihr Haus am See zu kaufen. Als Dayne von dem Notfall mit Cody erfahren hatte, war er sofort zu Katy in das Haus der Flanigans gekommen. Er hatte eine traurige Katy und vier Flanigan-Jungs weinend im Wohnzimmer vorgefunden.
    Das Footballspiel war Daynes Idee gewesen.
    Shawn blieb auf der Receiver-Position stehen, als sie sich für das nächste Spiel aufstellten. Dayne wollte es nicht zu einfach machen. Deshalb entschied er sich dazu, anstatt selbst den Ball zu nehmen, ihn an Ricky zu geben, den Jüngsten. Er war der einzige der Flanigans, der in diesem Herbst schon Football gespielt hatte. Die anderen drei Jungs hatten sich hingegen mehr auf Fußball konzentriert – eine Sportart, die sie fast das ganze Jahr über spielen konnten.
    „Jetzt bist du dran!“ Dayne deutete auf Katy. Sie standen sich direkt gegenüber und sobald Shawn den Ball freigab, gab Dayne ihn an Ricky weiter. Dann, mit übertrieben langsamen Bewegungen, rannte Dayne zu Katy und riss sie zu Boden. Katy stieß einen Schrei aus,
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