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Nein sagen und trotzdem erfolgreich verhandeln: Vom Autor des Harvard-Konzepts (German Edition)

Nein sagen und trotzdem erfolgreich verhandeln: Vom Autor des Harvard-Konzepts (German Edition)

Titel: Nein sagen und trotzdem erfolgreich verhandeln: Vom Autor des Harvard-Konzepts (German Edition)
Autoren: William Ury
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sagen – dass Sie sich selbst gegenüber sogar die Pflicht haben, wenn es wirklich darauf ankommt.
    Wenn Sie dabei auf Schwierigkeiten stoßen, suchen Sie sich einen Coach und üben Sie mit dieser Person regelmäßig. Eine wichtige Rede oder Präsentation würden Sie doch auch üben! Ihr Nein zu Ihrem Vorgesetzen, einem Hauptkunden, Ihrem Partner oder Kind könnte zu den wichtigsten Reden gehören, die Sie jemals gehalten haben. Probieren Sie Ihr Nein an einem Freund oder Kollegen aus, hören Sie auf dessen Feedback, verbessern Sie Ihr Nein und probieren Sie es noch einmal. Überlegen Sie sich im Voraus, welche verschiedenen Möglichkeiten Ihr Gegenüber hat, auf Ihr Nein zu reagieren, und planen Sie im Vorfeld, wie Sie auf jede einzelne eingehen. Ihr Coach kann in die Rolle des anderen schlüpfen. Mit ihm können Sie üben, nicht auf Provokation und Druck zu reagieren. Wenn Sie die riesige Bandbreite menschlicher Manipulation erst einmal kennen gelernt haben, ist es leichter, ihr im richtigen Leben zu widerstehen.
    Lassen Sie sich von Ihren Freunden bei diesem Lernprozess unterstützen. Erzählen Sie ihnen, dass Sie ein wichtiges Nein sagen wollen und dabei bleiben wollen. Verpflichten Sie sich. Ihre Freunde können Ihnen dabei helfen, Ihre emotionalen Widerstände zum Neinsagen zu überwinden, und können Sie unterstützen, wenn Ihr Gegenüber Sie dazu bewegen will, klein beizugeben.
    Alte Verhaltensmuster zu verändern erfordert Übung. Glücklicherweise bieten sich jedem von uns täglich viele Gelegenheiten zum Neinsagen. Betrachten Sie sie als Sport. Sie trainieren Ihren »Positiven Nein«-Muskel. Durch tägliche Betätigung wird dieser Muskel immer stärker. Durch Praxis und Reflektion kann jeder in der Kunst des Neinsagens große Verbesserungen erzielen.
    Das Nein als Geschenk
    Wie wir Nein sagen, halten wir oft für nebensächlich. Aber langfristig gesehen macht die Art und Weise unseres Neins den entscheidenden Unterschied, und zwar nicht nur für uns selbst, sondern auch für den anderen und für die Welt im Allgemeinen.
    Wenn wir auf positive Weise Nein sagen, machen wir uns selbst ein Geschenk. Wir schaffen Zeit und Raum für das, was wir wollen. Wir schützen, was wir schätzen. Wir verändern die Situation zum Besseren – und behalten trotzdem unsere Freunde, Kollegen und Kunden. Kurz gesagt, wir bleiben uns selbst treu. Durch die einfache tägliche Praxis des positiven Neins leisten wir einen wertvollen Beitrag zur Steigerung unserer Lebensqualität, unseres Erfolgs am Arbeitsplatz und der Zufriedenheit mit unserem Privatleben. Dieses Nein ist ein Geschenk, das wir uns selbst schuldig sind.
    Aber Ihr Nein kann auch ein Geschenk an andere sein. »Sag Ja oder Nein, aber sag es.« Wie oft habe ich diese oder ähnliche Worte schon gehört! Meist zieht Ihr Gegenüber eine klare Antwort beständiger Unentschlossenheit und leerem Gerede vor, auch wenn sie Nein lautet. Ein Nein erlaubt es dem Betreffenden, weiter voranzuschreiten und seinerseits eine Entscheidung zu treffen.
    Ein positives Nein kann zu größerer Nähe und einer authentischeren Beziehung beitragen. Wenn wir nicht sagen, was wir meinen – nämlich Nein –, distanzieren wir uns innerlich von dem anderen, denn es gibt immer etwas Wichtiges, das unausgesprochen zwischen uns liegt. Einer meiner Freunde, der sich zu einer Trennung auf Zeit von seiner Frau entschlossen hatte, formulierte es folgendermaßen: »Wir mussten unsere Beziehung erst einmal entflechten, um wieder Kontakt zueinander aufnehmen zu können.« Tatsächlich gelang es den beiden, ihre Verbundenheit wieder zu beleben, allerdings im Rahmen einer erheblich gesünderen Beziehung. Ein ehrliches und respektvolles Nein kann für beide Parteien von Vorteil sein.
    Nein zu sagen ist nicht nur ein Geschenk an uns selbst und an den anderen, sondern auch an die Gesellschaft im Allgemeinen. Stellen Sie sich einen Augenblick lang eine Welt vor, in der das positive Nein die Norm ist und nicht die Ausnahme.
    Zu Hause sähen sich Eltern, die wüssten, wie sie ihren Kindern ein respektvolles Nein entgegenbringen, mit erheblich weniger destruktiven Streitereien konfrontiert. Die Kinder würden sich nicht nur besser benehmen, sondern wären auch erheblich glücklicher, weil sie mit festen, respektvollen Grenzen aufwachsen. Menschen mit problematischen Beziehungen würden plötzlich feststellen, dass ihre Ehe oder ihre Freundschaften viel größere Erfolgschancen hätten.
    Am Arbeitsplatz hätten
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