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Naechtliche Versuchung - Roman

Titel: Naechtliche Versuchung - Roman
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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von ihr zu lösen. Das erlaubte sie nicht. Die Lippen zusammengepresst, wehrte er seinen Orgasmus ab. Und es gelang ihm auch, bis er ihren Höhepunkt spürte. Ihr Stöhnen und die Erschütterungen ihrer Glieder genügten. Obwohl er mit aller Macht dagegen kämpfte, überließ sich sein Körper dem Gipfel der Lust.
    Schreiend bäumte er sich auf. Nichts auf dieser Welt war wunderbarer als das Paradies in Amandas Armen.
    Zum ersten Mal seit zweitausend Jahren fühlte er sich zu Hause. Während ihn ein heißes Glück durchströmte, spürte
er, wie die Energie des dunklen Jägers aus seinen Adern floss.
    Nein!
    Amanda küsste seine Lippen, drehte ihn auf den Rücken und neigte sich über ihn. Geschwächt und hilflos starrte er sie an.
    Nach einer Weile stand sie auf und schlüpfte in einen Morgenmantel.
    »Amanda?«, rief er.
    Wenige Minuten später kehrte sie zurück und brachte ihm ein Glas Wein. »Alles in Ordnung, Liebster. Da bin ich.«
    Sie hielt ihm den Kelch an die Lippen. Vertrauensvoll nahm er einen Schluck.
    Dann begann sich das Zimmer zu drehen. »Was tust du?«, fragte er, von einer bösen Ahnung erfasst.
    Er wusste es bereits.
    So wie Theone vor all den Jahrhunderten hatte sie ihm eine Droge verabreicht.
    Das Letzte, was er hörte, war die Tür. Durch einen trüben Schleier sah er, wie Amanda sie öffnete und wie Desiderius das Schlafzimmer betrat.

17
    DIE HäNDE üBER dem Kopf festgebunden, erwachte Kyrian. Er saß in einem fremden Raum, an eine dunkle, feuchte Wand gelehnt. Ringsum warfen Kerzenflammen tanzende Schatten. So, wie das Zimmer aussah, musste es in einem alten Haus liegen, wahrscheinlich nahe seinem Domizil im Garden District.
    Nur wenige Schritte von ihm entfernt stand Amanda neben Desiderius, der einen Arm um ihre Schultern gelegt hatte. Entgeistert starrte Kyrian die beiden an. Nicht schon wieder. Heilige Götter, nicht noch einmal …
    Warum war er so verdammt dumm? Ein Instinkt hatte ihm gesagt, dass irgendetwas nicht stimmte. Er hatte sogar gewusst, dass Desiderius die Macht besaß, Amanda unter seine Kontrolle zu bringen. Aber er hatte die warnende innere Stimme ignoriert und sich von leidenschaftlicher Liebe blenden lassen.
    Verzweifelt kniff Kyrian die Augen zusammen. Am schlimmsten war die Erkenntnis, was Desiderius tun würde, wenn er ihn getötet hatte. Dann ist Amanda der Grausamkeit des Daimons schutzlos ausgeliefert.
    Es würde ihr nicht besser ergehen als Theone vor zwei Jahrtausenden. Nach Kyrians Kreuzigung hatte Valerius sie hinausgeworfen, mit der Erklärung, er könne keine Hure in seinem Bett gebrauchen, die ihn eines Tages skrupellos an seine Feinde verraten würde.

    Da sie den militärischen Führer der Mazedonier hintergangen und ihre Niederlage verursacht hatte, blieb ihr die Heimkehr verwehrt. Ihre geliebte Villa war niedergebrannt, ihr gesamtes Vermögen konfisziert worden.
    Von Kyrians Landsleuten verfolgt, floh sie nach Rom, wo sie als Prostituierte in einem heruntergekommenen Bordell landete.
    Zwei Jahre nach der Hinrichtung ihres Ehemanns war sie an einer schweren Krankheit gestorben.
    Kyrian öffnete die Augen und musterte Amanda. Zu ihren engen Jeans trug sie einen schwarzen Rollkragenpullover. Das straff nach hinten gekämmte, zu einem Pferdeschwanz gebundene Haar betonte ihr Profil. Seltsamerweise drückte sie eine Puppe an ihre Brust.
    Warum tat sie ihm das an?
    Er wusste es. Weil sie sich nicht gegen Desiderius’ überlegene Kraft wehren konnte. Irgendwie, trotz aller Bemühungen des Traumjägers D’Alerian, war der Daimon in Amandas Geist eingedrungen und hatte sie einer Gehirnwäsche unterzogen.
    Heißer Zorn verschleierte Kyrians Blick. Nein, er würde sie nicht sterben lassen. Nicht so … Entschlossen bekämpfte er seine Schwäche und zerrte an den Fesseln.
    »Ah, du bist wach.« Immer noch eine Hand auf Amandas Schulter, führte Desiderius sie näher zu Kyrian und grinste spöttisch. »Wie schrecklich für dich zu wissen, dass ich mit ihr schlafen werde, bevor ich sie töte. Du kannst es nicht verhindern.«
    »Fahr zur Hölle!«
    »Zuerst du, General«, entgegnete Desiderius, »zuerst du.«
Mit einem langen Finger strich er über Amandas Kinn. Darauf reagierte sie nicht. Offenbar befand sie sich in einer sonderbaren Trance. »Ich könnte sie vor deinen Augen nehmen. Aber so pervers bin ich nicht. Ich vergnüge mich lieber ohne Publikum.« Schallend lachte er über seinen eigenen Witz.
    Kyrian spürte, wie die Knoten der Stricke ein wenig
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