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Naechtliche Versuchung - Roman

Titel: Naechtliche Versuchung - Roman
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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»Übrigens - nehmen Sie sich in Acht.«
    »Wovor?«
    »Wenn die Nacht hereingebrochen ist, treiben sich alle möglichen bösen Geister da draußen herum.«
    Nur mühsam unterdrückte sie einen Schauer. »Muss ich mich fürchten?«
    »Folgen Sie Ihrem Instinkt, kleines Mädchen, und tun Sie, was Sie tun müssen.«
    Kleines Mädchen … Normalerweise hasste sie es, wenn man sie so nannte. Aber jetzt ärgerte sie sich nicht darüber, das überraschte sie. »Warum drücken Sie sich immer so vage aus? Macht Ihnen das Spaß?«
    »Damals stand ich vor der Wahl, ein dunkler Jäger oder ein Prophet zu werden. Ich kämpfe lieber, als die Lotus-Position einzunehmen und Weisheiten zu verkünden.«
    In der Tat, Acheron Parthenopaeus war ein sehr merkwürdiger Mann.
    Amanda nahm den Autoschlüssel aus ihrer Tasche und kehrte zu ihrem Taurus zurück. Auf der Fahrt überlegte sie, wie seltsam es doch war, dass Acheron sie nicht zurückgehalten hatte. Warum nicht - nachdem Kyrian ihn aufgefordert hatte, sie zu beschützen?
    Weil Tabitha in schlimmere Schwierigkeiten geraten wird, wenn sie durch die Straßen läuft, als ich in Cliffs Haus.
    Ja, eine einleuchtende Erklärung. Dort bestand nur die Gefahr, dass sie sich zu Tode langweilen würde.

    Nach wenigen Minuten erreichte sie ihr Ziel. Sie stieg die Treppe zu Cliffs Apartment im ersten Stock hinauf, drückte auf den Klingelknopf und wartete.
    In Levis und einem gelben Hemd mit aufgeknöpftem Kragen öffnete er die Tür. »Was?«, fragte er und schaute über ihre Schulter. »Wirst du diesmal nicht von deinem Freund herumkutschiert?« In seiner Stimme schwang unverhohlene Eifersucht mit. Wie konnte er es wagen!
    »Was soll das heißen?«
    Achselzuckend öffnete er die Tür etwas weiter. »Nichts. Heute Abend bin ich ein bisschen durcheinander. Danke, dass du so schnell gekommen bist.«
    Eine innere Stimme empfahl ihr, zu verschwinden. Doch sie ignorierte die Warnung - ein schwerer Fehler.
    Cliff schloss die Tür hinter ihr und drehte den Schlüssel im Schloss herum.
    »Wen haben wir denn da?«, erklang eine vertraute Stimme in der Küche, und Amanda erstarrte, als Desiderius aus dem Schatten trat.

16
    »SIE!«, SCHRIE AMANDA und wollte zur Wohnungstür zurücklaufen.
    Aber Cliff hielt sie fest. »Nicht so schnell.«
    »Wie konntest du nur …«, fragte sie ihn. Dann wandte sie sich zu Desiderius. »Warum sind Sie hier? Das verstehe ich nicht.«
    Der Daimon seufzte. »Bitte, machen Sie das Klischee nicht noch unerträglicher. Schlimm genug, dass ich einen so primitiven Trick anwenden musste, um Kyrian eine Falle zu stellen! Glauben Sie, ich verrate Ihnen meinen Plan, damit Sie mir entkommen und mich töten?« Entschieden winkte er ab. »Auch ich sehe schlechte Filme.«
    Plötzlich fühlte sie ihn in ihren Gedanken und spürte, wie er ihre Erinnerungen erforschte. Ihr Kopf schmerzte. Durch ihre Fantasie geisterten bizarre Bilder, Desiderius umarmte und liebkoste sie. Unter dem Druck seines mentalen Angriffs brachen die Barrieren in ihrem Gehirn zusammen.
    »Ja, Cliff, sie ist genauso, wie du es versichert hast.« Die Stimme des Daimons schien aus weiter Ferne zu kommen, war wie ein vages Wispern im Wind. »Ihr Herz ist rein. Von unverbrauchter Kraft erfüllt.«
    »Das weiß ich, und es zog mich von Anfang an zu ihr hin.« Cliff lächelte. »Dank der Informationen, wie wir in jener Nacht über Kyrians Kampfstil gesammelt haben, müssten wir ihn mühelos besiegen.«

    Desiderius musterte das wertlose Biest. Nach seiner Ansicht waren die Menschen armselige Wesen.
    Nur Nahrung für die Götter.
    Das Einzige, was noch unter ihnen rangierte, waren Stra ßenköter wie Cliff. Halb Apollit, halb Mensch, hatte der kriecherische Feigling seinen Zweck erfüllt. Alles in allem musste der Kerl froh sein, dass sein apollitischer Vater gestorben war, ohne dem Sohn die Wahrheit über dessen Erbe zu verraten, und die menschliche Mutter … Nun, die war ein echter Leckerbissen gewesen.
    Schon immer hatte Desiderius gewusst, dass es sich eines Tages lohnen würde, einen solchen Köter als Haustier zu halten.
    Im Nachhinein fand er die Jahre der lästigen Aufzucht gar nicht mehr so schlimm. Eines Tages hatte Cliff die kleine Zauberin in seinem Büro entdeckt. Da musste Desiderius nur noch warten, bis das Biest ihre übersinnlichen Kräfte zum Vorschein brachte. Dann konnte sein Herr ihre Seele mitsamt ihren Gaben beanspruchen.
    Aber sie war erstaunlich widerstandsfähig gewesen. Wer hätte all die
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