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Nachtflug Zur Hölle

Nachtflug Zur Hölle

Titel: Nachtflug Zur Hölle
Autoren: Dale Brown
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versammelt waren. Einige Leute waren bereits gegangen – auch der junge Offizier in ausländischer Uniform, der ihnen aufgefallen war.
    Aber irgendwas stimmte hier nicht ganz…
    »Baker, hier Markwright«, sagte plötzlich eine Stimme. Einer der Sicherheitsbeamten zog ein Handfunkgerät aus der Innentasche seiner Jacke. »Wie sieht’s bei Ihnen aus?«
    »Hier Baker. Leichte Schwierigkeiten mit einem der Offiziere – einem gewissen McLanahan.«
    »Alles unter Kontrolle?« fragte Markwright aus dem Flugzeug, Der Sicherheitsbeamte zögerte, weil er noch immer an Gesichter dachte, die nicht mehr zu sehen waren, aber dann antwortete er:
    »Yeah, alles klar.«
    »Wir sind startbereit. Kommen Sie an Bord, damit wir losfliegen können. Ende.«
    »Baker verstanden.« Die beiden Sicherheitsbeamten trabten zum Flugzeug und waren erleichtert, von dieser feindseligen Gruppe wegzukommen.
    »Wir überwachen ihn, Patrick«, sagte Elliott gerade. »Machen Sie sich keine Sorgen. Wir kümmern uns um ihn.«
    »Woher wissen Sie, wohin er gebracht wird? Haben Sie eine Wanze ins Flugzeug geschmuggelt?«
    »Daran haben wir gedacht«, gab Briggs zu. »Wir haben versucht, die Maschine von NIRTSats orten zu lassen, Dave einen Minisender einzupflanzen oder jemanden bei der NSA zu bestechen. Alles negativ. Nein, Dave hat garantiert nichts zu lachen, bis die Sicherheitsüberprüfung abgeschlossen ist.«
    »Aber das dauert Jahre! Mindestens sechs Jahre, bevor der Ausschuß zusammentreten kann – und danach wer weiß wie viele weitere jähre?«
    »Nun, bis dahin sind Sie längst General«, sagte Elliott, »vielleicht sogar Vorsitzender der Vereinten Stabschefs oder sogar Präsident.
    Dann können Sie darüber entscheiden.«
    »Dave hat Angst gehabt, jemand könnte es auf ihn, womöglich auch auf uns abgesehen haben«, berichtete McLanahan. »Er hat Angst gehabt, zuviel zu wissen und deshalb nirgends mehr sicher zu sein. Brad, wir müssen dringend etwas unternehmen, damit er…«
    »Im Augenblick können wir nichts tun, Patrick«, wehrte Elliott ab.
    »Sie müssen einfach Geduld haben.«
    Sie beobachteten, wie die Triebwerke der C-22B angelassen wurden und die Maschine zum Start rollte und wenig später abhob. Als das Flugzeug außer Sicht kam, ging die Gruppe langsam auseinander.
    Wendy Tork ergriff Patricks Hand, und er begleitete sie schweigend zu ihrem Wagen.
    Zuletzt standen nur noch Paul White, Gunnery Sergeant Lobato und Brad Elliott auf dem Vorfeld. Nach längerem Schweigen sagte der General: »Paul, José, ich möchte Ihnen für alles danken. Ich werde niemals vergessen, was Sie für mich und meine Einheit getan haben.«
    »Wir haben uns gefreut, Ihnen helfen zu können, General«, antwortete White. Er legte Lobato eine Hand auf die Schulter und fragte grinsend: »War doch toll, was?«
    »Allerdings, Sir. Allerdings!« Der Sergeant ging zu ihrem Dienstwagen voraus, so daß White mit Elliott zurückblieb.
    Der General wartete, bis alle außer Hörweite waren, bevor er White fragte: »Wissen Sie schon, wohin der Flug geht?«
    »Noch nicht«, antwortete Paul White. »Aber in zehn Minuten kann ich’s Ihnen sagen.«
    »Okay.« Elliott machte eine Pause. Sie beobachteten, wie der HAWC-Krankenwagen langsam zurückkam und ohne zu halten an ihnen vorbeifuhr. Der Stabsarzt auf dem Beifahrersitz nickte Elliott zu, der daraufhin zu Paul White sagte: »Dieser Leutnant Litwy ist wirklich ein prima Kerl, nicht wahr?«
    »Ja, das ist er«, stimmte White zu. »Das ist er wirklich.«
Oval Office des Weißen Hauses, Washington D. C.
28. April, 17.44 Uhr
    Auch diese letzte Stabsbesprechung, bevor der Präsident sein Abendessen einnahm, drehte sich um das Hauptthema der vergangenen Tage: die Presseberichterstattung über die Ereignisse in Litauen und Weißrußland.
    »Case, meinetwegen können Sie, solange Sie wollen, behaupten, ich müßte mir keine Sorgen machen«, sagte der Präsident zu seinem Stabschef, »aber ich werde auf Schritt und Tritt mit Fragen verfolgt.
    Die Presse ist hinter der Story her, daß wir Bomber zur Unterstützung litauischer Angriffe in Weißrußland eingesetzt haben. Was soll ich darauf antworten? Weiter alles abstreiten? Sollte das jemals rauskommen, stehe ich als völliger Idiot da.«
    »Die Sache schläft garantiert von selbst wieder ein, Sir«, versicherte ihm Case Simmons. »Die Geschichte ist vor zwei Tagen gerüchteweise aufgekommen, aber bisher von niemandem bestätigt worden. Wir haben zugegeben, daß Marines und
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