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Nacht der Leidenschaft

Nacht der Leidenschaft

Titel: Nacht der Leidenschaft
Autoren: Lisa Kleypas
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er sich entfernen konnte, hatte sie ihn schon an der Vorderseite der Hose gepackt und den obersten Knopf geöffnet. „Zieh sie aus“, befahl sie und machte den zweiten, dann den dritten Knopf auf.
    Jacks zufriedenes Lächeln strahlte im Halbdunkel. Er gehorchte, entledigte sich seiner restlichen Kleidung und legte sich neben sie. Sie erschauerte wohlig, als sie die Wärme seines kraftvollen, geschmeidigen Körpers spürte.
    „Was nun?“, fragte er. Sein Atem stockte, als sie sich über ihn beugte, ihn mit den vollen Brüsten am Oberkörper, dann am Bauch berührte, während ihr langes Lockenhaar sanft über seine Haut strich.
    „Jetzt werde ich mir mein Dessert genehmigen“, sagte sie. Es folgte eine lange Zeit ohne Worte, ohne Gedanken.
    Es gab nur sie beide, in Leidenschaft vereint.
    Später, als er sie an seine Seite zog, seufzte er tief und zufrieden auf. Dann hob und senkte sich sein Brustkasten vor Lachen. Amanda richtete sich neugierig auf. „Warum lachst du?“, fragte sie.
    „Ich dachte gerade an unseren ersten Abend … und dass du mich dafür bezahlen wolltest. Und dann versuchte ich nachzurechnen, wie viel du mir schuldest, nachdem wir so oft miteinander geschlafen haben.“
    Auch wenn Amanda matt und erschöpft war, musste sie hell auflachen. „Jack Devlin … wie kannst du nur in diesem Augenblick an Geld denken?“
    „Du sollst so tief in meiner Schuld stehen, dass du nie mehr von mir freikommst.“
    Sie lächelte selig und zog seinen Kopf zu sich. „Ich bin dein“, flüsterte sie. „Jetzt und für ewig, Jack. Befriedigt dich das?“
    „O ja.“ Und er verbrachte den Rest der Nacht damit, ihr dies zu beweisen.

Epilog
    „Papa, fang mich! Fang mich doch!“, rief der kleine Junge und rannte auf den lang ausgestreckt im Gras liegenden Vater zu.
    Jack lächelte das dunkelhaarige Kind an, das über ihm stand. Der Sohn war nach Amandas Vater Edward benannt und besaß einen unendlichen Vorrat an Energie sowie einen Wortschatz, der weit über dem Durchschnitt eines Dreijährigen lag. Der kleine Edward redete gern, was bei seinen Eltern nicht überraschte. „Mein lieber Sohn, über eine Stunde lang habe ich Fangen mit dir gespielt“, sagte Jack. „Gönn einem alten Mann ein paar Minuten Ruhe.“
    „Aber das reicht mir noch nicht!“
    Jack lachte, packte den Jungen ohne Vorwarnung und zog ihn zu sich auf den Boden.
    Amanda hob den Blick vom Manuskript in ihrem Schoß und sah ihnen beim Spielen zu. Sie verbrachten die heißesten Wochen des Sommers auf Jacks geerbtem Landgut, das so herrlich gelegen war, dass es als Motiv für ein Gemälde von Rubens hätte dienen können. Es fehlten nur einige Engel und Wolkengebilde am Himmel, und die Illusion wäre vollkommen gewesen.
    Der Garten erstreckte sich von einer halbrunden Backsteinterrasse über eine gepflegte, kurz geschnittene Rasenfläche zu einem weißen Steinbogen, durch den man zu einem romantischen Wildnisgarten mit einem ovalen Teich gelangte. Gern machte die Familie ein Picknick im Schatten eines majestätischen, alten Ahorns, dessen mächtiger Stamm dicht mit Kletterhortensien bewachsen war. Der dahinterliegende Teich war mit Farnwedeln und gelben Irisblüten umsäumt und diente hineinbaumelnden Beinen als willkommene Erfrischung.
    Nach einem köstlichen Imbiss, den die Köchin in einen Weidenkorb gepackt hatte, versuchte Amanda sich wieder auf die mitgebrachte Arbeit zu konzentrieren. Nachdem die Coventry Quarterly Review vier Jahre unter ihrer Obhut gestanden hatte, gehörte das Blatt zu den meistgelesenen Zeitschriften Englands. Amanda war stolz auf diese Leistung, vor allem, weil sie damit beweisen konnte, dass ein weiblicher Redakteur ebenso kühn, intellektuell und freidenkerisch sein konnte wie ein Mann. Als die Leserschaft schließlich dahintergekommen war, dass eine Frau die treibende Kraft hinter einem landesweit verbreiteten Blatt war, hatten die Kontroversen darüber nur dazu beigetragen, die Umsätze zu erhöhen. Wie er es versprochen hatte, hatte Jack seiner Frau eisern den Rücken gestärkt und sämtliche Andeutungen scharf zurückgewiesen, der großartige Erfolg der Quarterly Review wäre sein Werk gewesen und nicht das seiner Frau.
    „Meine Frau braucht meine Hilfe nicht, um sich ihre eigene Meinung zu bilden“, hatte er den Kritikern geantwortet.
    „Sie ist professioneller und begabter als die meisten Männer in meinem Bekanntenkreis.“ Er hatte Amanda ermutigt, sich ihrer neu gewonnenen Berühmtheit zu freuen,
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