Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Titel: Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid
Autoren: Rita Mae Brown
Vom Netzwerk:
Johnson an. Er wusste alles über jeden. Besetzt. Sie rief Reverend Herbert Jones an.
    »Rev«, sagte sie, als er sich meldete, »ich bin’s, Mary Minor.«
    »Ich kenne Ihre Stimme.«
    »Woran ist Roscoe gestorben?«
    »Das weiß ich nicht.« Er senkte die Stimme. »Ich wollte gerade rübergehen, um zu sehen, was ich tun kann. Niemand weiß etwas. Ich habe mit Mim und Miranda gesprochen. Ich habe sogar Sheriff Shaw angerufen, um zu hören, ob es vielleicht spät in der Nacht einen Unfall gegeben hat. Alle tappen im Dunkeln, und es gibt keinerlei Informationen über die Beerdigung. Naomi hatte keine Zeit, ein Bestattungsinstitut auszusuchen. Sie steht vermutlich unter Schock.«
    »Sie wird wohl Hill and Wood beauftragen.«
    »Ja, das würde ich annehmen, aber, hm -« Seine Stimme verlor sich einen Moment, dann erhöhte er die Lautstärke. »Er war nicht krank. Ich habe Larry erreicht. Roscoe war bei bester Gesundheit, es muss also irgendein Unfall gewesen sein. Ich werde jetzt hingehen, um zu helfen. Wir sprechen uns später.«
    »Verzeihung«, entschuldigte sich Harry, weil sie ihn aufgehalten hatte.
    »Nein, nein, ich bin froh, dass Sie angerufen haben.«
    »Mich hat niemand angerufen.«
    »Miranda hat es versucht. Wenn Sie einen Anrufbeantworter hätten, wüssten Sie es längst. Sie hat früh um sieben angerufen, gleich, als sie es in der Zeitung las.«
    »Ich war im Stall.«
    »Dort hat sie auch angerufen.«
    »Vielleicht war ich gerade mit dem Düngerstreuer draußen. Spielt ja auch keine Rolle. Es gibt jetzt viel zu tun. Wir treffen uns bei Fletchers. Susan und Brooks sind bei mir. Wir können bei allem helfen, was getan werden muss.«
    »Das wäre großartig. Wir sehen uns dort.« Er atmete kräftig ein. »Ich weiß nicht, was wir vorfinden werden.«
    Als Harry auflegte, stand Susan gespannt auf. »Und?«
    »Komm, wir sausen zu Fletchers. Herbie ist schon unterwegs.«
    »Irgendwas?« Sie waren schon so lange befreundet, dass sie sich im Stenogrammstil unterhalten konnten, und manchmal brauchten sie überhaupt nichts zu sagen.
    »Nein.«
    »Dann nichts wie raus, alle miteinander.« Susan machte eine Geste des Zusammentrommelns.
    Tucker schlich sich mit Brooks’ Hilfe ein. Sie lag auf dem Fußboden des Audi, bis sie die halbe Strecke nach Crozet hinter sich hatten. Mrs Murphy und Pewter, beide stinksauer, weil sie zurückbleiben mussten, machten brummige Gesichter, als das Auto aus der Zufahrt fuhr.
    Bei Fletchers angekommen, erlitten die Freundinnen den nächsten Schock. Fünfzig bis sechzig Autos säumten die Straße in der Wohnsiedlung Ednam. Cynthia Cooper regelte den Verkehr. Das war nicht ihre Aufgabe, doch ihre Dienststelle war übers Wochenende unterbesetzt.
    »Coop?« Harry winkte ihr zu.
    »Die verrückteste Sache, die mir je begegnet ist«, sagte die hübsche Polizistin.
    »Wie meinst du das?«, fragte Susan.
    »Er ist nicht tot.«
    »WAS?«, riefen die drei Menschen wie aus einem Mund.
    Tucker verlor unterdessen keine Zeit. Sie ging zur Haustür hinein, die offen stand wegen der überwältigenden Menge von Freunden, Bekannten und St.-Elizabeth-Schülern, die ihren Beileidsbesuch abstatteten. Tucker schlängelte sich dicht über dem Fußboden zwischen den Menschen hindurch zur Küche.
    Brooks hatte ihre Freundinnen Karen Jensen und Jody Miller rasch entdeckt. Sie wussten auch nichts.
    Als Harry und Susan ins Wohnzimmer traten, hielt Roscoe ein Glas Champagner in die Höhe und rief den Versammelten zu: »Die Berichte über meinen Tod sind maßlos übertrieben!« Er trank einen Schluck. »Bierce.«
    »Twain«, verbesserte Sandy Brashiers. Er war der Leiter der Englischabteilung und rivalisierte mit Roscoe um die Macht.
    »Ambrose Bierce.« Roscoe lächelte, jedoch mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Ist doch egal, Roscoe, Hauptsache, du lebst.« Naomi, eine gut aussehende Frau Ende dreißig, prostete ihrem Mann zu.
    April Shively, die ihren quicklebendigen Vorgesetzten anhimmelte, stieß mit Ed Sugarman an, dem Chemielehrer.
    »Hört, hört«, sagte die Gruppe, zu der die meisten von Harrys engen Freunden gehörten, sowie auch ein paar Feinde.
    Blair Bainbridge, kein Feind, sondern ein potenzieller Verehrer, stand neben Marilyn oder Little Mim, der picobello gekleideten Tochter von Big Mim Sanburne.
    »Wann bist du nach Hause gekommen?«, konnte Harry schließlich Blair fragen, nachdem sie Roscoe zu seiner Auferstehung gratuliert hatte.
    »Gestern Abend.«
    »Hi, Marilyn.« Sie begrüßte Little Mim mit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher