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Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe

Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe

Titel: Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe
Autoren: authors_sort
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so ablehnend gezeigt zu haben, aber mein Entschluss steht dennoch fest. Ich werde nicht mit Euch ausfahren“, verkündete Julia eingeschnappt.
    Sie hasste es, wenn über sie gesprochen wurde, als wäre sie ein Kind. Noch dazu war sie wirklich wütend auf Drew. Schon wieder hatte er sie überrumpelt.
    „Außerdem wollte ich soeben Lord Daunceys Einladung zu einem Ausritt annehmen“, versuchte sie sich herauszureden.
    „Unsinn! Lord Dauncey kann bis morgen warten. Lady Litcott und ich haben Lord Maynwarring gerade angeboten, mit uns zusammen das Frühstück einzunehmen“, erklärte Elizabeth.
    Julia ballte die Hände zu Fäusten und ihr Kiefer zuckte kurz, ehe sie ein freundliches Lächeln aufsetzte und sich an Drew wandte:
    „Mylord, Ihr seht - es ist bereits zu Euren Gunsten entschieden worden. Ich muss Euch aber sagen, dass ich mich auf den Ausritt sehr gefreut hatte“, versuchte sie ihm ein schlechtes Gewissen zu machen.
    „In der Tat, das kann ich verstehen. Ich sehe Euch direkt vor mir, die Wangen gerötet, wegen des schnellen Ritts, …“, raunte er mit einem Blick, der Julia sofort zeigte, dass er nicht von ihr auf einem Pferd sprach.
    „Eure Schenkel, die vor Anstrengung zittern und erst das schöne Gefühl der Kontrolle über das kraftvolle Wesen unter Euch.“
    Sein Blick verschlang Julia und sie leckte sich die mit einem Mal trockenen Lippen.
    „Vielleicht wäre in der Tat ein Ausritt mit Euch ein Vergnügen“, bot er etwas lauter an, woraufhin Olivia begeistert beipflichtete:
    „Aber natürlich. Julia kann ebenso gut mit Euch einen Ausritt unternehmen, wie mit Lord Dauncey.“
    „Na dann wäre das ja abgemacht“, entschied Andrew.
    Julia, deren Körper nach Drews Worten in Flammen stand, hatte dem nichts mehr entgegenzusetzen.
    Es war ein sonniger Morgen. Julia saß auf ihrer gescheckten Stute und ritt gemächlich neben Andrew her. Es fiel ihr von Minute zu Minute schwerer, ihre böse Mine beizubehalten, denn wenn sie ehrlich war, konnte sie sich nichts Schöneres vorstellen, als neben dem Mann ihrer Träume dahinzureiten. Nun gut, sie konnte sich doch etwas Schöneres vorstellen und in dieser Fantasie kam definitiv weder ihre Tante Olivia noch Lady Bellham vor. Die beiden Damen genossen den Ausflug in Lord Maynwarrings Zweispänner, während er mit Julia ein Stück vornweg ritt. So blieb der Anstand gewahrt und die beiden Heiratskupplerinnen gaben ihnen dennoch die Möglichkeit für ungestörte Gespräche.
    „Nun Mitternachtsfalke, willst du nicht endlich aufhören, wütend auf mich zu sein?“, fragte Drew beinahe zärtlich.
    „Du sollst mich so nicht nennen“, gab sie spitz zurück.
    „Weiß ich, aber so sprichst du wenigstens mit mir. Während des gesamten Frühstücks hast du kein Wort mit mir gewechselt und das kann ich einfach nicht länger verkraften“, erklärte er theatralisch, wobei er sein Pferd etwas näher an ihres lenkte.
    „Julia, hör zu. Es war falsch, dir zu verschweigen, wer ich bin. Aber als ich mich auf die Jagd nach dem berüchtigten Schmuggler machte, da war ich Drew Warring. Und zwar seit bereits drei Jahren. Es ist nicht so, dass ich dir vorgespielt hätte, jemand anderes zu sein, als der Mann, der ich bin.“
    Julia schüttelte den Kopf. Das Pferd unter ihr spürte ihren inneren Aufruhr und riss an den Zügeln. Sie war eine gute und geschickte Reiterin, wie nebenbei fasste sie die Zügel fester und das Tier beruhigte sich.
    „Drew - ich meine Andrew, du hattest auf dem Ball die Möglichkeit mir zu sagen, wer du bist. Und auch im Verlies. Um Himmelswillen, sie hätten dich doch niemals eingesperrt, wenn du gesagt hättest, wer du in Wirklichkeit bist!“, rief sie.
    „Vielleicht hat mich auf dem Ball dein Anblick sprachlos gemacht?“
    „Du warst aber nicht sprachlos. Du hast gesagt, du willst mich heiraten! So ein Unsinn!“
    Sie war zornig darüber, dass er so etwas im Spaß vorgeschlagen hatte, wo sie sich doch nichts sehnlicher wünschte, als genau das zu tun.
    „Ich dachte, ein Mann von Ehre schlägt das einer Lady vor, deren Unschuld er geraubt hat“, scherzte er.
    „Du, …! Oh ich weiß gar nicht, wie ich dich jemals nett finden konnte. Du quälst mich seit der ersten Minute in der wir uns begegnet sind!“
    Sie ritten durch Stonehaven, die Hauptstraße hinunter. Einige Passanten zogen ihre Hüte zum Gruß. Beide nickten höflich zurück, ohne jedoch ihr Gespräch zu unterbrechen.
    „Vielleicht quälst du mich ja auch seit der ersten Minute?
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