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Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)

Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)
Autoren: Nicola Moriarty
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informiert worden sind. Ich finde es wichtig, dass Sie die Wahrheit erfahren.« Ihre Stimme klang unsicher, und sie vermied den direkten Augenkontakt mit Evelyn und Belinda. Die beiden hatten den Eindruck, dass sie sich lange und genau überlegt hatte, was sie sagen und dass sie die Angelegenheit so schnell wie möglich hinter sich bringen wollte. Lara holte tief Luft und fuhr dann fort.
    »Der Junge, der Ihren Sohn erschossen hat … Ihren Verlobten … also, er wollte mir mein Kind wegnehmen.« Sie zog den kleinen Jungen enger an sich. »Er war damals gerade drei Monate alt. Ein hilfloses Baby. Und dieses Monster wollte ihm etwas antun … ihn vielleicht umbringen … nur weil er immerzu geweint hat, nur weil …« Sie verstummte. Die Erinnerung drohte sie zu überwältigen.
    Belinda schluckte, nickte ihr aufmunternd zu. Sie brachte kein Wort heraus. Evelyn stand nur bewegungslos mit starrer Miene da und wartete. Lara atmete erneut tief ein und aus. Dann fuhr sie fort.
    »Ihr Sohn Andrew musste sterben, weil er sich eingemischt hat. Dieser Kerl … der Junkie – er hat mir mit seiner Pistole ins Gesicht geschlagen. Zachs Schreien undWimmern hat ihn offenbar um den Verstand gebracht. Er wollte ihn mir gerade entreißen, als Andrew sich auf ihn stürzte, versuchte, ihn von mir wegzustoßen, ihn zu Boden zu reißen. Er hat nicht an sich gedacht – nur an mein Baby – wollte es in Sicherheit bringen.«
    Lara hob schließlich den Blick und sah Evelyn und Belinda an. »Er war ein Held. Er ist für mein Baby gestorben. Er hat es gerettet. Und ich weiß, dass es kein Trost für Sie beide sein kann. Ich weiß, dass ihn das nicht zurückbringt. Aber ich dachte, dass Sie das wenigstens erfahren sollten.« Nachdem sie das gesagt hatte, stand sie auf, hob den kleinen Jungen auf den Arm und ging.
    Belinda und Evelyn sprachen gute fünf Minuten lang kein Wort. Schließlich brach Belinda das Schweigen.
    »Hast du das gewusst?«, fragte sie kleinlaut.
    »Nein«, erwiderte Evelyn heiser.
    »Er war wirklich ein erstaunlicher Mensch, was meinst du?«
    »Ja, das war er. Das war er.«
    Belinda hastete von einem Picknicktisch zum anderen und versuchte verzweifelt, die Tischdecken festzuhalten.
    »Zu windig!«, stöhnte sie. Die Aufgabe war für eine Person allein nicht zu bewältigen. Und dann noch die Kuchen? Wie sollten die Geburtstagskerzen dem Wind standhalten?
    »Brauchst du Hilfe?«, fragte eine Stimme hinter ihr.
    Sie versuchte gerade eine Tischdecke an den Ecken mit Klebestreifen zu befestigen, sah auf und lächelte. »Baz, Gott sei Dank, dass du endlich da bist. Haben die Mädchen ihren Mittagsschlaf gemacht? Sie sollen bei ihrer Feier schließlich gut gelaunt sein. Und hast du an die Kamera gedacht? Und die Brötchen? Ich habe ganz vergessen, dir zu sagen, dass sie auf der Küchentheke liegen!«
    »Immer mit der Ruhe. Die Mädchen haben über zwei Stunden geschlafen. Ich dachte schon, ich muss sie aufwecken. Stacey und Shanks holen sie gerade aus dem Auto. Ich habe die Kamera, ich habe die Brötchen, und Ev holt auf dem Weg die Hühnchen ab. Wir haben alles unter Kontrolle.«
    Belinda atmete kurz auf, dann erfasste sie erneut Panik. »Was mache ich nur, wenn meine Eltern nicht rechtzeitig kommen? Ist eine lange Fahrt von Wahdoonga. Und sie sind nie in diesem Park gewesen. Was, wenn sie sich verfahren?«
    »Deine Mutter hat mich vor zehn Minuten angerufen. Sie müssten jeden Augenblick hier sein. Glaub mir, es wird alles perfekt werden.«
    Die Party war ein Desaster.
    Die Kinder aus Belindas Krabbelgruppe versuchten immer wieder, die Kieselsteine aus dem Steingarten in den Mund zu stecken. Violets Tochter und Bazzas Nichte Sophie gerieten aneinander, weil sie dasselbe Kleid trugen. Und die Plastikbecher und Papierteller wirbelten durch die Luft, sobald der Wind auffrischte.
    Aber es passierten eben die Dinge, die auf einer Zwillingsgeburtstagsparty von Einjährigen passieren mussten. Sie nahmen alles, wie es kam. Später würden die Missgeschicke vergessen sein. Belinda blieb in Erinnerung, wie sie Evelyns Geschäftspartner Jack vorgestellt wurde und Evelyn leicht errötete, als sie von der »Geschäftsreise« erzählten, die sie zusammen nach Thailand unternehmen wollten.
    In Erinnerung blieb, wie ihr Vater sie umarmt und ihr gesagt hatte, wie stolz er auf sie sei und wie sehr er sie dafür bewundere, dass sie bereits im nächsten Semester ihr Studium wiederaufnehmen und ihr Examen machen wollte. Sie erinnerte sich an James,
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