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Mit dir im Paradies auf Erden

Mit dir im Paradies auf Erden

Titel: Mit dir im Paradies auf Erden
Autoren: Susanne James
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blickte dem Jeep hinterher, wie er die Hauptstraße verließ und in einen Wirtschaftsweg einbog.
    Gedankenverloren schlenderte sie Straße entlang. Kaum Autos und eine himmlische Ruhe – kein Vergleich zu dem tosenden Verkehr in London und der Hektik in dem Krankenhaus, an dem sie arbeitete. Dennoch fragte sie sich, ob man hier auf Dauer leben und dabei glücklich sein konnte.
    Sie musste an Sebastians offensichtliches Bedauern denken, sein berufliches und gesellschaftliches Leben in London zugunsten von Pengarroth Hall aufgeben zu müssen. Sie verstand, wie schwer ihm das fallen musste, zumindest in der ersten Zeit. Doch was kümmerte sie das eigentlich? Sebastians Probleme gingen sie nichts an.
    Schließlich führte ihr Weg sie auch zum Fluss, den sie eher hörte als sah. Sebastian hatte recht gehabt, das Wasser stand hoch und überschwemmte an manchen Stellen sogar den schmalen Uferpfad. Obwohl Fleur sich fest vornahm, genau zu schauen, wo sie ihre Füße hinsetzte, ließ sie sich von dem faszinierenden Naturschauspiel ablenken. Prompt rutschte sie aus und fiel der Länge nach hin, glücklicherweise in sicherer Entfernung vom Wasser.
    Nachdem sie sich vom ersten Schreck erholt hatte, stand sie vorsichtig auf. Sie hatte sich nichts getan, nur der Parka und ihre Hände, mit denen sie sich abgestützt hatte, waren nass und schmutzig. Ohne daran zu denken und die Finger zu säubern, strich sie sich eine Haarsträhne zurück, die ihr beim Sturz ins Gesicht gefallen war. Fleur schüttelte über sich selbst den Kopf. Was für ein dummes Missgeschick!
    Sie musste schnellstens zurück nach Pengarroth Hall, ohne dass jemand sie sah. Dazu durfte sie nicht die Straße benutzen, sondern musste durch den Wald gehen. Ein langer Weg lag vor ihr, noch dazu bergauf …
    Wie hatte ihr nur so etwas passieren können! Ein Glück, dass einzig und allein ihr Stolz verletzt worden war. Entschieden machte sie sich auf den Rückweg, passte jetzt jedoch genau auf, wohin sie trat.
    „Was haben Sie denn angestellt?“
    Sebastian, das durfte doch nicht wahr sein! Fleur drehte sich zu ihm um. Er stand etwas oberhalb von ihr, die Hände in den Jackentaschen. Sie sah, wie er sich beherrschen musste, um nicht laut zu lachen.
    Fleur wusste nicht, wo sie hinsehen sollte. Dennoch biss sie die Zähne zusammen und ergriff seine Hand, die er ihr helfend entgegenstreckte. Mit einem kleinen Ruck zog er sie zu sich auf den Weg, hatte jedoch so viel Schwung, dass sie gegen seine Brust strauchelte. Er hielt sie einen Augenblick fest, bevor er sie etwas von sich schob, um sie von Kopf bis Fuß zu begutachten.
    „Offensichtlich haben Sie Bekanntschaft mit dem aufgeweichten Boden gemacht“, meinte er und lächelte amüsiert.
    Fleur legte den Kopf zurück. Wenn er sie verspotten wollte, war er an der falschen Adresse. „Der Kandidat hat hundert Punkte“, antwortete sie ironisch. „Immerhin bin ich dabei nicht baden gegangen.“
    „Sind Sie verletzt?“ Plötzlich war das Lachen aus seinen Augen verschwunden.
    „Kein einziger Kratzer. Nur mein Aussehen hat gelitten.“
    „Das werden wir im Gasthof schnellstens wieder in Ordnung bringen.“ „Wäre es nicht besser, nach Pengarroth Hall zurückzufahren? Ich denke …“
    „Und ich denke, dass wir erst einmal etwas essen. Die Wirtin vom ‚Black Horse‘ ist eine ausgezeichnete Köchin, an Silvester hat es Ihnen doch auch geschmeckt, oder?“
    Sebastian sah Fleur fragend an, und plötzlich setzte sein Herz einen Schlag aus. Obwohl Fleur betreten vor sich hin starrte und ihr Gesicht wirklich nicht als sauber zu bezeichnen war, fand er sie unwiderstehlich und … begehrenswert.
    Spielte ihm seine Fantasie einen Streich? Nein, diese zierliche Frau in dem unförmigen und schlammbespritzten Parka hatte eindeutig ein Feuer geweckt, das er seit der Trennung von Lavinia für erloschen gehalten hatte. Sebastian schluckte.
    Er fühlte sich plötzlich so lebendig, dass er den Kopf wenden musste. Nur noch ein einziger Blick in ihre Augen, und er würde sich nicht länger beherrschen können und sie in seine Arme ziehen. Ganz bewusst achtete er auf genügend Abstand, als er an ihrer Seite zum „Black Horse“ ging.
    „Etwas zu essen und ein Glas Wein wird Ihnen schnell über den Schreck hinweghelfen, Fleur – ich bin, ehrlich gesagt, auch ziemlich hungrig.“
    Sie antwortete nicht, sondern dachte sich ihren Teil. Obwohl sie lieber nach Pengarroth Hall gefahren wäre, gingen sie natürlich in den Pub, weil
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