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Mit diesem Ring

Mit diesem Ring

Titel: Mit diesem Ring
Autoren: Arlene James
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keinen Grund hatte. Zach behandelte stets alle aufmerksam. Das hatte nichts zu bedeuten. "Du musst das nicht tun. Ich mache mir schon etwas."
    "Wenn du willst, kannst du später Hausfrau spielen. Erst einmal solltest du noch eine Weile schlafen."
    Sie war müde. Ob die Nacht für ihn auch so unruhig
    verlaufen war? "Wie ist es mit dir?" fragte sie beiläufig. "Hast du gut geschlafen?"
    "Wie ein Baby." Lächelnd stand er auf und holte Socken aus einem Karton auf der Kommode. "Ich bleibe nicht lange weg.
    Falls du schläfst, wenn ich zurückkomme, stelle ich dein Essen in den Herd. Einverstanden?"
    "Ja, gut."
    Er lächelte ihr noch einmal zu, bevor er schließlich den Raum verließ, und sie drehte sich traurig zur Wand und konnte die Tränen nicht länger zurückhalten.
    Zach verließ niedergeschlagen die Wohnung. Erst im
    Morgengrauen war er eingeschlafen, aber bald wieder erwacht.
    Er musste die Wohnung verlassen, in der seine Frau allein in seinem Bett schlief.
    Nach dem Duschen hatte er sich ins Schlafzimmer
    geschlichen und Jillian betrachtet. Auch mit zerzaustem Haar war sie schön und zart. Als er sich abwandte, stöhnte sie heiser auf. In einem reinen Reflex hatte er sie in die Arme genommen, um sie vor allem zu beschützen, und sie hatte sich ganz natürlich an ihn geklammert. Doch sie hatte sich auch wieder
    zurückgezogen.
    Was war er für ein Dummkopf gewesen, dass er alles
    abgelehnt hatte, was sie ihm anbot. Er war auch jetzt noch überzeugt, dass es richtig gewesen war, Jillian in jener Nacht die Jungfräulichkeit nicht zu nehmen. Statt dessen hätte er jedoch alles andere akzeptieren sollen, das sie ihm anbot - ihr Herz, ihre Liebe, ihre einzigartige und bezaubernde Persönlichkeit. Dann hätte er die Hochzeitsnacht nicht allein verbringen müssen.
    Zachary Keller, der stets schlauer und tüchtiger als die Polizei war und wehrlose Frauen verteidigte, war nichts weiter als ein gewaltiger Narr. Ein notwendiger, aber unerwünschter Ehemann, der zu spät erkannt hatte, dass er hoffnungslos in seine Frau verliebt war.

9. KAPITEL
    Zach und Jillian stellten die Möbel um, bis sie zufrieden waren.
    Das Mittagessen bestand aus Sandwichs und Eistee. Jillian machte die Sandwichs, Zach kümmerte sich um den Tee. Im Lauf der Zeit entstand zwischen ihnen eine solche Spannung, dass sie sich gegenseitig zu necken begannen. Das brachte endlich wieder Erleichterung, doch zuletzt waren sie vom vielen Lachen erschöpft. Als Zach vorschlug, für heute mit der Arbeit aufzuhören, widersprach Jillian nicht. Stöhnend ließen sie sich aufs Sofa fallen.
    "Weißt du eigentlich", fragte sie, "dass wir noch keinen einzigen Karton vollständig ausgeräumt haben?"
    Zach stöhnte. "Vielleicht sollten wir einfach alles in den Müllschlucker werfen."
    "Tut mir Leid", entschuldigte sie sich. "Zach, es tut mir so Leid."
    "Was denn?" fragte er verwirrt.
    "Dass ich dein Leben durch meine Probleme dermaßen durcheinander gebracht habe. Als ich das erste Mal in dein Büro kam, hatte ich Angst, dass Janzen meiner Schwester etwas antun könnte. Dann habe ich alles verpatzt, indem ich dir die Wahrheit verschwieg. Und jetzt sieh dich an."
    "Ja, sieh mich an", sagte er trocken und blickte sich um. "Ich bin endlich aus dem dunklen Loch heraus und in der schönen Wohnung, die ich von Anfang an haben wollte."
    "Warum bist du nicht früher umgezogen, wenn du das wirklich willst?"
    "Du kennst das doch. Man gerät in ein eingefahrenes Gleis, arbeitet ständig und lässt das Privatleben zum Teufel gehen.
    Und da ohnedies niemand dieses Rattenloch sieht, warum sollte man sich dann die Mühe mit einem Umzug machen?"
    "Und jetzt schwebst du auf Glückswolken", meinte sie zweifelnd,
    "Jillian", erklärte er, "ich habe dieses Gebäude nur wegen der Sicherheit gewählt, nachdem meine letzte Wohnung von einem eifersüchtigen Ehemann verwüstet worden war. Er dachte, ich würde seine Frau verstecken. Ich hatte ihr geholfen, in ein Frauenhaus zu ziehen. Er aber war überzeugt, dass ein blaues Auge und gebrochene Rippen sie nicht vertreiben könnten. Also musste ein anderer Mann im Spiel sein."
    "Das klingt ganz nach Camille", bemerkte Jillian.
    "Du hast Recht", bestätigte er. "Jedenfalls suchte ich mir dieses bestens abgesicherte Gebäude aus. Damals hatten sie nur eine einzige freie Wohnung. Sie war alles andere als schön, aber ich habe mich daran gewöhnt."
    "Und dann habe ich dich gezwungen, etwas zu ändern."
    Er schüttelte den Kopf. "Du bist gern der
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