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Missing Link

Missing Link

Titel: Missing Link
Autoren: Walt Becker
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nicht.
    Man muss sich zum Beispiel fragen, wie die Dogon, ein primitives Volk in Mali, seit tausenden von Jahren wissen können, dass ein dichter Stern den größeren Stern Sirius alle 49,9 Jahre umkreist? Westliche Wissenschaftler haben von dem zweiten Stern - dem Sirius B - erst erfahren, nachdem Alvan Clark ihn mit einem leistungsstarken Teleskop etwa um die Jahrhundertwende entdeckt hatte. Weiterhin wussten die Dogon, dass der Stern viel dichter als Sirius und somit ein weißer Zwerg ist - eine Tatsache, die erst 1915 entdeckt wurde. Der Stamm besaß niemals auch nur die einfachsten
    Teleskope, obwohl er die genaue Anzahl der Jupitermonde kannte und lange vor der modernen Wissenschaft wusste, dass der Saturn von Ringen umgeben ist. Aber woher?
    Auf der ganzen Erde finden wir riesige Megalithe - einige wiegen über sechshundert Tonnen. Moderne Techniker können sich nicht vorstellen, wie sich diese Steinblöcke heute in einem Stück bewegen lassen. Dennoch wurden sie von diesen primitiven Menschen - die offensichtlich nicht über Verbrennungsmotoren, Atomkraft, Elektrizität oder selbst das Rad verfügten - mit der Präzision eines Lasers geschnitten. Wie in der frühen Menschheit solche Meisterstücke vollbracht wurden, bedarf immer noch einer Erklärung.
    Genauso wenig können wir die Existenz der Piri-Re’is-Karte erklären. Durch Naturwissenschaftler und Historiker bestätigt, zeigt die Karte die exakte Küstenlinie der Antarktis, was insofern fantastisch ist, als die Karte 1513 gezeichnet wurde - mehr als dreihundert Jahre vor der Entdeckung der Antarktis. Der Zeichner der Karte, ein türkischer Admiral, gab an, seine Karte basiere auf anderen, älteren Quellen. Aber woher stammten diese Informationen? Noch verwirrender ist die Tatsache, dass die Karte Küstenteile zeigt, die heute unter tausendfünfhundert Metern Eis liegen. Westliche Wissenschaftler bestätigten nach einer 1949 durchgeführten seismischen Untersuchung den ursprünglichen Küstenverlauf, was bedeutet, dass die Karte zu einer Zeit erstellt worden sein muss, als es in der Antarktis noch kein Eis gab - und das war vor sechs- bis dreizehntausend Jahren. Doch die Zivilisation hatte sich damals noch gar nicht herausgebildet gehabt, nicht wahr?
    Und woher konnten unsere primitiven Vorfahren wissen, dass das Himmelszelt fixiert ist und die Planeten sich um die Sonne drehen? Woher kannten sie die Aspekte der komplizierten Bewegungen am Himmel, Präzession genannt - das Schwanken der Erdachse, wodurch sich eine langsame Änderung unserer Position im Verhältnis zu den Konstellationen im All ergeben? Westliche Astronomen haben dies erst vor dreihundert Jahren entdeckt. Noch unglaublicher ist, dass zur Messung dieses Effekts tausende von Jahren nötig sind - um genau zu sein: 25 776. Dennoch nannten unsere Vorfahren einen vollständigen Zyklus dieses Effekts ein Großes Jahr. Dies ist deswegen verblüffend, weil es, dem heutigen Wissensstand entsprechend, die Zivilisation noch nicht einmal einen viertel Zyklus lang gibt. Wie konnten ihn unsere Vorfahren aber messen? Wer hat es ihnen gezeigt?
    Mathematiker haben herausgefunden, dass die Maßeinheiten in vielen alten Kulturen auf dem Umfang des Planeten beruhen. Aber wie? Erst in den 1950er Jahren könnte mit Hilfe der ersten Satelliten der Umfang der Erde mit ihrer unregelmäßigen Oberfläche genau gemessen werden.
    Auch wenn man versucht, diese und hunderte von anderen Anomalien zu erklären, eins ist sicher: Irgendwie hatten unsere Vorfahren auf mysteriöse Weise und über Nacht wunderbare Fähigkeiten und Kenntnisse über Technik, Astronomie, Landwirtschaft und Mathematik erworben. Zivilisationen tauchten aus dem Nichts auf - und alle gleichzeitig. Wodurch wurde diese Explosion verursacht? Und was noch wichtiger ist, wo liegt die physische Verbindung zwischen unserer Spezies, dem Homo sapiens, und unseren Vorfahren, dem Homo erectus? Diese unbeantwortete Frage bildet immer noch den Kern der Paläanthropologie - etwas Radikales muss geschehen sein. Wir sind über dreißig Zentimeter größer als unsere Ahnen und haben ein vorstehendes Kinn. An unserer Stirn fehlt uns der massive Wulst. Unsere Zähne und Knochen sind im Verhältnis zu unserer Größe auffallend empfindlich, und unsere Schädeldecke ist kaum fünf Millimeter dick - ganz im Unterschied zu unseren dickschädeligen Vorfahren. Weitere charakteristische Eigenschaften sind die Intelligenz, die Bewusstheit von sich selbst, die Kultur und die
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