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Mini Shopaholic: Band 6

Mini Shopaholic: Band 6

Titel: Mini Shopaholic: Band 6
Autoren: Sophie Kinsella
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könnte, dass Minnie eine begabte Reiterin ist. Ein Spielzeugpony könnte genau der Anstoß sein, den sie braucht. Ich sehe sie schon vor mir, wie sie mit zwanzig neben einem prachtvollen Pferd steht, in einer roten Jacke, bei den Olympischen Spielen, wie sie in die Fernsehkamera sagt: »Angefangen hat alles eines Tages zu Weihnachten, als ich ein Geschenk bekam, das mein Leben verändert hat ... «
    Meine Gedanken rattern wie ein Superrechner der Zukunft. Es muss eine Möglichkeit geben, wie ich gleichzeitig: 1. nicht Minnies Wutanfall nachgebe, 2. eine gute Mutter bleibe und 3. das Pony kaufe. Ich brauche eine von diesen cleveren, kreativen Lösungen, für die Luke seinen Finanzberatern viel Geld bezahlt ...
    Und dann fällt mir die Lösung ein. Eine total geniale Idee. Ich kann gar nicht glauben, dass ich nicht vorher draufgekommen bin. Ich zücke mein Handy und schreibe Luke eine SMS.
    Luke! Eben kam mir ein guter Gedanke. Ich finde, Minnie sollte Taschengeld bekommen.
    Sofort plingt eine Antwort: Wozu das denn?
    Damit sie sich was kaufen kann!, schreibe ich schon, dann überlege ich es mir anders. Ich lösche den Text und tippe stattdessen:
    Kinder sollten frühzeitig lernen, wie man mit Geld umgeht. Habe ich gerade gelesen. Es stärkt sie und fördert ihr Verantwortungsbewusstsein.
    Kurz darauf simst Luke: Können wir ihr nicht einfach die Financial Times kaufen?
    Schnauze, tippe ich. Sagen wir zwei Pfund die Woche, okay?
    Bist du irre?, kommt zurück. 10p die Woche sind reichlich .
    Indigniert starre ich das Handy an. Zehn Pence? Er ist echt ein Geizkragen. Was soll sie sich denn davon kaufen?
    Und bei 10p die Woche können wir uns das Pony niemals leisten.
    50p die Woche, tippe ich entschlossen. Das ist der Schnitt. (Das prüft er nie im Leben nach.) Wo steckst du eigentlich? Ist schon fast Zeit für den Weihnachtsmann!
    OK, meinetwegen. Bin gleich da, kommt als Antwort. Ja!!! Als ich mein Handy wegstecke, rechne ich im Kopf alles durch. 50p pro Woche, zwei Jahre lang, macht 52. Ganz einfach. Mein Gott, wieso hab ich noch nie an Taschengeld gedacht? Ist doch perfekt! Da bekommen unsere Shopping-Ausflüge eine völlig neue Dimension.
    Ich drehe mich zu Minnie um und bin ganz stolz auf mich. » Hör zu, Süße«, verkünde ich. »Ich werde dir dieses Pony nicht kaufen, denn schließlich hatte ich ja vorher schon nein gesagt. Aber du kannst es dir von deinem eigenen Taschengeld kaufen. Ist das nicht aufregend?«
    Minnie betrachtet mich etwas verunsichert. Ich interpretiere das als ja.
    »Da du noch nichts von deinem Taschengeld ausgegeben hast, bleiben dir zwei volle Jahresbeträge. Da kommt einiges zusammen. Siehst du, wie toll Sparen ist?«, füge ich strahlend hinzu. »Siehst du, wie viel Spaß es macht?«
    Als wir zur Kasse gehen, bin ich ausgesprochen zufrieden mit mir. Thema: verantwortungsvolle Erziehung. Ich konfrontiere mein Kind frühzeitig mit den Prinzipien der Finanzplanung. Ich könnte Fernseh-Guru werden! Super Nanny Becky: Erziehungstipps für Fiskalisch Verantwortungsvolle Eltern. Ich könnte in jeder Sendung andere Stiefel tragen ...
    »Kutsche.«
    Abrupt schrecke ich aus meinem Tagtraum auf und sehe, dass Minnie das Pony weggeworfen hat und jetzt eine Monstrosität aus pinkem Plastik an sich drückt. Woher hat sie das Ding? Es ist Winnie Poohs Schubkarre.
    »Hupka?« Voller Hoffnung blickt sie zu mir auf.
    Was?
    »Die Schubkarre kaufen wir aber nicht, Schätzchen«, sage ich geduldig. »Du wolltest das Pony. Das süße Pony, weißt du noch?«
    Gleichgültig betrachtet Minnie das Pony. »Hupka.«
    »Pony!« Ich hebe das Pony vom Boden auf.
    Es ist echt frustrierend. Wie kann sie dermaßen wankelmütig sein? Das hat sie bestimmt von Mum.
    »Hupka!«
    »Pony!» sage ich lauter als beabsichtigt und schwenke das Pony nach ihr. »Ich will das Ponyyyyyy ... «
    Plötzlich kribbelt es in meinem Nacken. Ich drehe mich um und sehe die Frau mit den beiden Jungen. Sie steht ein paar Schritte entfernt und starrt mich mit ihren steinernen Augen an. »Ich meine ...« Mit heißen Wangen lasse ich das Pony sinken. »Ja, du darfst dir das Pony von deinem Taschengeld kaufen. Simple Finanzplanung«, füge ich eilig hinzu, an die Frau mit dem steinernen Blick gewandt. »Heute haben wir gelernt zu sparen, bevor man sich etwas kaufen kann, nicht wahr, Liebes?« Minnie hat ihr ganzes Taschengeld für das Pony ausgegeben, und es war eine gute Wahl ... »
    »Ich habe das andere Pony gefunden!« Plötzlich taucht die
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