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Mini Shopaholic: Band 6

Mini Shopaholic: Band 6

Titel: Mini Shopaholic: Band 6
Autoren: Sophie Kinsella
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Wannenbad verbraucht und dass die Leute in den westlichen Wohlstandsländern von Reinlichkeit besessen sind und jeder nur einmal die Woche fünf Minuten duschen sollte - so wie Jess und Tom es machen.
    Janice und Martin hatten sich vor Kurzem erst einen Whirlpool einbauen lassen, deshalb kam Jess‘ Bemerkung bei ihnen nicht sonderlich gut an.
    »Was meinst du?«, sagt Mum.
    »Weiß nicht.« Sorgfältig lese ich den Aufkleber am Kästchen. »Sind da irgendwelche künstlichen Zusätze drin? Werden bei der Herstellung Menschen ausgebeutet?«
    »Ach, Liebes, ich weiß es nicht.« Zögerlich betrachtet Mum das Kästchen, als wäre es eine Nuklearwaffe. ,»Da steht rein natürlich«, meint sie schließlich. »Das ist gut, oder?«
    »Ich denke, das müsste gehen.« Ich nicke. »Aber erzähl ihr nicht, dass du es aus einem Einkaufszentrum hast. Sag, du hast es in einem kleinen Ökoladen gekauft.«
    »Gute Idee.« Mum strahlt. »Und ich wickle es in Zeitungspapier. Was hast du für sie?«
    »Ich habe ihr eine Yogamatte gekauft, handgefertigt von Bäuerinnen in Guatemala« sage ich ein wenig selbstzufrieden. »Damit werden dörfliche Farmprojekte finanziert, und sie verwenden recycelte Plastikkomponenten von Computern.«
    »Becky!«, sagt Mum voller Bewunderung. »Wie bist du denn darauf gekommen?«
    »Ach ... Recherche.« Ich zucke leichthin mit den Schultern.
    Ich werde nicht zugeben, dass ich „grün moralisch vertretbar Geschenk recycelt Umwelt Geschenkpapier gegoogelt habe“.
    »Weih-machen! WEIH-MACHEN!« Minnie zerrt so fest an meiner Hand, dass sie mir noch den Arm abreißen wird. »Geh mit Minnie zum Wunschbrunnen, Liebes«, schlägt Mum vor. »Ich halte dir den Platz frei.«
    Ich lege die Ponys in den Buggy und führe Minnie zum Wunschbrunnen. Er ist von künstlichen Weißbirken umgeben, an deren Ästen Feen baumeln, und wenn nicht alles voll kreischender Kinder wäre, hätte es bestimmt was Magisches.
    Die Wunschzettel liegen auf einem künstlichen Baumstumpf bereit. Ich nehme mir so einen Zettel mit der verschnörkelten grünen Aufschrift »Weihnachtswunsch« und reiche einen der Filzstifte an Minnie weiter.
    Gott, ich weiß noch, wie ich als kleines Mädchen Briefe an den Weihnachtsmann geschrieben habe. Meist wurden sie ziemlich lang und ausführlich, mit Illustrationen und Bildern, die ich aus Katalogen ausgeschnitten hatte, damit er mich bloß nicht falsch verstand.
    Zwei etwa zehnjährige Mädchen mit rosigen Wangen geben ihre Wünsche ab, flüsternd und kichernd, und bei ihrem bloßen Anblick werde ich ganz wehmütig. Ich muss hier mitmachen, sonst verderbe ich vielleicht noch alles.
    Lieber Weihnachtsmann, sehe ich mich auf den Zettel schreiben. Hier ist Becky wieder. Ich stutze, überlege einen Moment, dann schreibe ich hastig ein paar Sachen auf.
    Ich meine, nur drei ungefähr. Ich will ja nicht gierig rüberkommen oder so. Minnie kritzelt ihren ganzen Zettel voll und hat Filzer an den Händen und der Nase.
    »Der Weihnachtsmann versteht bestimmt, was du meinst«, sage ich sanft, als ich ihr den Zettel abnehme. »Werfen wir sie in den Brunnen!«
    Einen Zettel nach dem anderen werfe ich hinein. Winzig kleine Kunstschneeflocken driften von unten herauf, und aus einem Lautsprecher in der Nähe flötet ›Winter Wonderland‹, und plötzlich ist mir dermaßen weihnachtlich zumute, dass ich die Augen schließe, nach Minnies Hand greife und mir etwas wünsche. Man weiß ja nie ...
    »Becky?« Eine tiefe Stimme dringt in meine Gedanken, und meine Augen klappen auf. Vor mir steht Luke, sein dunkles Haar und der blaue Mantel sind mit Kunstschnee übersät. Die Augen glitzern amüsiert. Zu spät merke ich, dass ich mit zusammengekniffenen Augen inbrünstig »Bittebitte ... « vor mich hin geflüstert habe.
    »Oh!«, sage ich etwas nervös. »Hi. Ich hab gerade ... «
    »Mit dem Weihnachtsmann gesprochen?«
    »Red keinen Quatsch.« Ich finde meine Haltung wieder. »Wo warst du überhaupt?« Luke antwortet mir nicht, sondern geht weg und winkt mir, ihm zu folgen. »Lass Minnie mal einen Moment bei deiner Mutter, sagt er. »Ich muss dir was zeigen.«
    Dreieinhalb Jahre bin ich jetzt mit Luke verheiratet, aber ich weiß manchmal immer noch nicht, was in ihm vorgeht. Während wir gehen, kneift er den Mund zusammen, und ich werde fast nervös. Was könnte es sein?
    »Hier.« In einer einsamen Ecke des Einkaufszentrums bleibt er stehen und zückt seinen BlackBerry. Auf dem Bildschirm sehe ich eine E-Mail von seinem
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