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Midnight Fever: Verhängnisvolle Nähe (German Edition)

Midnight Fever: Verhängnisvolle Nähe (German Edition)

Titel: Midnight Fever: Verhängnisvolle Nähe (German Edition)
Autoren: Lisa Marie Rice
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geschlossen. Das Licht im Flur war ebenfalls aus. Es war pechschwarz. Claire lag wie gelähmt in der Dunkelheit, blind und verwirrt, kraftlos vor Befriedigung.
    Das Licht ging wieder an, als ihr Orgasmus endlich abklang.
    Zitternd kniff Claire die Augen zusammen. Sie lag nackt ausgestreckt auf einem Tisch. Dann wurde ihr die Situation schlagartig klar: Sie lag nackt auf einem Tisch, während im großen Saal etwas passiert war. Und Bud war verschwunden.
    Unsicher stand sie auf und ging mit wackeligen Beinen zu der Stelle, wo ihr Kleid am Boden lag. Sie war sehr nass, Buds Samen lief ihr die Schenkel hinab. Der Sex wirkte noch nach, die Welt kam ihr weit entfernt vor, nur das Prickeln in ihrem Körper schien real zu sein. Ihre Hände zitterten, und es fiel ihr schwer, sich zu konzentrieren. Sie blickte eine lange Weile auf ihr Kleid, dann bückte sie sich. Ein Schütteln und ein Hüftschwenken, dann war sie wieder angezogen.
    Sie blickte um sich. Bud war nicht zurückgekommen.
    Ferne Geräusche kamen vom Vorderteil des Gebäudes. Schreie, Gebrüll. Claire konnte nichts verstehen, aber es klang nach Angst und Schmerzen.
    Sie richtete sich gerade auf, war endlich wieder Herr über sich. Bei einer Ausstellungseröffnung der Parks-Stiftung war etwas geschehen. Ein Unfall vielleicht. Ein Feuer, das den Strom unterbrochen hatte, oder … oder etwas anderes. In jedem Fall war sie Claire Parks und damit verantwortlich.
    Mit flinken Schritten war sie an der Tür, öffnete sie und erstarrte.
    Es war wie eine Szene aus einem der Thriller, die sie ständig las. Drei Protagonisten bei einem Spannungshöhepunkt. Junge Frau in Rot vor einer Tür. Verbrecher mit Skimaske und Maschinenpistole, der sich in ihre Richtung drehte. Und zuletzt – der Actionheld. Bud, der sich von hinten an den Verbrecher angeschlichen hatte, um ihn auszuschalten.
    Die Zeit beschleunigte sich und floss in die falsche Richtung.
    Bud riss die Augen auf, als er sie entdeckte, und sah, wie der Maskierte sich bewegte. Er brüllte, um dessen Aufmerksamkeit von ihr weg auf sich zu lenken, und stürzte auf ihn zu. Claire hörte die Schüsse,
spürte
den Nachhall. Aber nicht die Kugeln.
    Die spürte Bud.
    Blutflecke erschienen auf seiner Brust, und er brach zusammen, während sich ein scharfer Korditgeruch verbreitete. Bud lag reglos auf dem Rücken. Das Blut lief ihm in schmalen Rinnsalen herunter und sammelte sich um ihn. Der Maskierte ging auf ihn zu, die Maschinenpistole schussbereit, und wartete ab, ob Bud ein Lebenszeichen zeigte; dann hätte er ihm den Fangschuss gegeben. Doch Bud lag totenstill.
    Hinterher wusste Claire nicht mehr, wie sie von der Tür hinter den Mann gekommen war. Sie besaß keine klare Erinnerung an den Moment, und er würde für immer von Trauer und Wut vernebelt bleiben.
    Claire war in dem Gebäude aufgewachsen, hatte darin gearbeitet; sie kannte jeden Winkel. Vor allem wusste sie, wo die Feuerlöscher hingen. In einem Anfall von rasender Wut und Trauer riss sie den Feuerlöscher aus der Wandnische, in der er verborgen war, und rannte mit vollem Tempo auf den Maskierten zu, der mit dem Rücken zu ihr dastand und Bud jeden Moment töten konnte.
    Nein. Auf keinen Fall. Sie würde mit allem, was ihr zur Verfügung stand, um Buds Leben kämpfen.
    Der Eindringling musste sie hinter sich gespürt haben. Er drehte sich um, hob die Maschinenpistole, Bud stemmte sich entsetzt auf einen Ellbogen, brüllte, um den Mann abzulenken, und Claire sprühte ihm den Löschschaum direkt in die Augen.
    Mit einem Schmerzensschrei krümmte er sich zusammen und griff sich an die Augen. Claire nahm die Stahlflasche in beide Hände und knallte sie ihm mit aller Kraft ins Gesicht.
    Der Mann brach lautlos zusammen wie ein gefällter Bulle.
    »Bud!« Claire glitt auf die Knie und riss bereits Stoffstreifen von ihrem Saum ab. Bud hatte so viel Blut verloren. Sie kniete darin, sie kniete in seinem Lebenssaft, und ihr Behelfsverband, den sie so panisch versuchte ihm anzulegen, hatte dieselbe Farbe. Bud war totenbleich. Ihr Herz hämmerte.
    »Claire.« Buds Stimme klang schwach. »Geh weg. Verschwinde hier.«
    Ihr kam ein entsetzlicher Verdacht. Claire musterte seine Brust, suchte verzweifelt nach Anzeichen, dass seine Lunge punktiert war. Sie sah jedoch nirgendwo sprudelndes Blut, und das Blut schoss auch nicht stoßweise heraus. Er war nicht in die Lunge getroffen worden, und die Kugeln hatten keine Schlagader verletzt. Es bestand noch Hoffnung.
    Bud versuchte sich
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