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Metabolic Balance - fuer Diabetiker

Metabolic Balance - fuer Diabetiker

Titel: Metabolic Balance - fuer Diabetiker
Autoren: Wolf Funfack
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(Pankreas) in jungen Jahren zugrunde. Klassisch ist beispielsweise eine Entzündung wie Mumps, unter der Kinder häufig im Kindergarten- und Grundschulalter leiden. Bei Mumps handelt es sich um eine Entzündung der Ohrspeicheldrüse.

    Die Weichen für ein gesundes Leben werden meist in der Kindheit gestellt.

    Die Ohrspeicheldrüse besteht aus einem ganz ähnlichen Gewebe wie die Bauchspeicheldrüse. Relativ oft kommt es bei an Mumps erkrankten Kindern dazu, dass sie gleichzeitig eine Bauchspeicheldrüsenentzündung bekommen. Wird dies nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, dann kann das dazu führen, dass ein Kind bereits im zarten Alter von acht, neun oder zehn Jahren an Diabetes mellitus Typ 1 erkrankt. Der Grund: Durch die unbehandelte Entzündung werden die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse zerstört. Eine andere Ursache bewirkt ebenfalls das Auftreten der Krankheit Diabetes mellitus Typ 1: Es kann passieren, dass unser Körper aus bisher unbekannten Gründen plötzlich Antikörper gegen die insulinproduzierenden Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse bildet und diese zerstört. Man spricht dann von einer Autoimmunkrankheit. Diese Antikörper können im Blut nachgewiesen werden und sind ein Beweis für den Diabetes mellitus Typ 1.

    Die Entdeckung des Insulins - eine Revolution in der Medizinforschung
    Bis zum Jahr 1922 waren Typ-1-Diabetiker zum Tode verurteilt. Doch schon ein Jahr später konnten Zuckerkranke auf ein langes, erfülltes und produktives Leben hoffen. Gemeinsam mit seinem Assistenten Charles Best gelang es dem kanadischen Mediziner Frederick Banting Anfang 1920 Insulin aus der Bauchspeicheldrüse zu isolieren. In Versuchen wurde es zunächst kranken Hunden injiziert, deren Lebenserwartung sich dadurch verlängerte. 1922 wurde erstmals der schwer an Diabetes erkrankte 5-jährige Theodore Ryder mit Insulin behandelt. Sein Blutzucker sank innerhalb kürzester Zeit von 520 auf 120 mg/dl! Dieser erste mit Insulin behandelte Patient der Medizingeschichte starb 1993 - nach gut 70-jähriger Behandlung im Alter von 76 Jahren. Für seine bahnbrechende Entdeckung erhielt Frederick Banting 1923 den Nobelpreis für Medizin.
    Bereits 1923 wurde in Deutschland von Hoechst das erste industriell hergestellte Insulin eingeführt, und die Forschung lief auf Hochtouren weiter. Im Jahr 1950 entwickelte Helen Free den ersten einfach anzuwendenden Glukosetest für den Urin. Damit konnten Diabetiker erstmals ihren Urin-Glukosespiegel selbst bestimmen. 1963 stellte eine deutsche Forschergruppe um Helmut Zahn das erste komplett synthetische Insulin her. 1990 brachte Hoechst das erste hochgereinigte Schweineinsulin, das zu Humaninsulin »umgebaut« werden konnte, auf den Markt. 1982 wurde das erste gentechnisch produzierte Medikament in den USA zugelassen. Im Jahr 1995 wurden die sogenannten »Analoga« eingeführt. Das sind Insuline, deren Struktur so verändert wurde, dass sich die Wirkdauer verlängerte oder der Spritz-Ess-Abstand verkürzte. Seit 1998 wird gentechnisch hergestelltes Insulin auch in Deutschland produziert. Inzwischen gibt es weltweit kaum noch tierisches Insulin auf dem Markt.
    Insulin spritzen muss heute niemand mehr, der sich davor scheut, denn der Forschung ist ein weiterer Meilenstein gelungen: die Entwicklung des inhalierbaren Insulins. Dieses wird mit Sprühstößen - ähnlich wie bei Asthma-Patienten - verabreicht. Seit 2006 ist inhalierbares Insulin auch in Deutschland zugelassen.

    Unterschied Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2

    Typ1
Typ 2
Charakteristika
Jugendlich, insulinabhängig
Im Alter, nicht insulinabhängig
Krperform
fast immer schlank
90 Prozent sind übergewichtig
Insulinproduktion
erheblicher Mangel
anfangs erheblich zu viel
Insulinbedarf pro 24 Stunden
ca. 36 - 40 I.E.
> 60-120 I.E.
Familiäre Belastung
gering
ausgeprägt
ursache
meist Entzündungen der Bauchspeicheldrüse
falsche Ernährung
    Wenn die Bauchspeicheldrüse kein Insulin mehr produziert, dann handelt es sich um einen Patienten mit Typ-1-Diabetes. Bis zur Entdeckung des Insulins im Jahre 1922 war die Diagnose Diabetes Typ 1 für die Betroffenen das Todesurteil. Denn früher oder später kam ein solcher Patient in den Überzucker, den Zuckerschock, an dem er dann durch die Übersäuerung des Körpers starb. Für den Typ-1-Diabetiker ist deshalb Insulin lebenswichtig und die Basis seiner Behandlung.
Diabetes Typ 2 - ernährungsabhängig
    Familiäre Belastung bedeutet nicht Krankheit durch Vererbung,
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