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Mein wildes rotes Herz

Mein wildes rotes Herz

Titel: Mein wildes rotes Herz
Autoren: Christine Dorsey
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und versuchte, eine Situation unter Kontrolle zu bringen, die ihr schon zu weit aus der Hand geglitten war. »Ja, viel besser, vielen Dank.« Abrupt stand sie auf und drängte sich an ihm vorbei, um Distanz zwischen sie zu bringen. »Sie wollten mir sagen, um welche Zeit ich morgen fertig sein soll.« Caroline hob eine
    Hand an die Wange. Irgendwann hatte er ihr die hölzernen Nadeln aus dem Haar gezogen, das ihr jetzt offen über die Schultern fiel.
    »Ja, das wollte ich.« Ihre Wangen waren gerötet, die Haare offen und die blauen Augen von seinen Berührungen verschleiert - Wolf fiel es schwer, seinen Blick von ihr loszureißen. Vielleicht stand er selbst im Bann seiner eigenen Verführungsversuche. Wer würde sich nicht zu einer Frau hingezogen fühlen, die so leicht zu erregen war? »Stehen Sie früh auf, ich möchte bei Tagesanbruch aufbrechen.«
    »Wegen des bevorstehenden Krieges?« Die Frage war Caroline entschlüpft, ehe sie sich besinnen konnte. Aber es hatte ohnehin keinen Sinn, so zu tun, als hätte sie sein Gespräch mit Mr. Walker nicht gehört.
    »Nein, weil ich einfach so viel des Weges wie möglich bei Tageslicht hinter mich bringen möchte.«
    »Oh.« Caroline verschränkte ihre Finger und begann im Zimmer auf und ab zu gehen. Er saß immer noch auf dem Fensterbrett, und obwohl er zu ihrer Frage nichts sagte, hatte sie das Gefühl, ihm eine Erklärung zu schulden. »Ich hatte nicht vorgehabt, Ihr Gespräch mit Mr. Walker zu belauschen.«
    Es war hell genug im Zimmer, um seinen skeptischen Blick erkennen zu können. Caroline rückte die silberne Haarbürste auf dem Ankleidetisch zurecht. So viel zu ihrem halbherzigen Versuch, sich zu entschuldigen. Sie wandte sich zu ihm um. »Wird es einen Krieg zwischen den Cherokesen und den Engländern geben?«
    »Ich denke schon. Frankreich und England scheinen nicht in der Lage zu sein, die Dinge ruhen zu lassen.«
    »Und was sind >die Dinge    »Eine ausgezeichnete Frage. Viel zu komplex, um sie rasch zu beantworten. Vielleicht könnten wir die Frage in aller Ausführlichkeit erläutern, wenn Sie wollen, dass ich bleibe.«
    Er klang fast so, als erwartete er ihre Zustimmung.
    Aber jetzt, wo ein paar Meter zwischen ihnen lagen, fühlte Caroline sich sicherer. Langsam schüttelte sie den Kopf und war sich dabei des sanften Geräusches bewusst, als ihre offenen Haare über die Seide ihres Mieders flössen. »Nein. Aber danke, dass Sie mich aus meinem unbequemen Bett gerettet haben.« Sie nickte zum Fensterbrett hinüber. »Ich denke, Sie sollten jetzt gehen. Wir wollen morgen früh aufbrechen.«
    Wolf zuckte die Achseln und lehnte sich zurück, ohne auf ihr verärgertes Gesicht zu achten. »Die Cherokesen wollen fair behandelt werden. Faire Preise für ihre Häute, faire Preise für die Waren, die sie kaufen müssen.«
    »Von den Engländern?« Trotz ihres Wunsches, ihn loszuwerden, fesselte das Thema Carolines Aufmerksamkeit.
    »Oder den Franzosen.«
    »Aber ich denke, die Engländer und die Cherokesen sind Verbündete. Wie können sie da mit dem Feind Handel treiben?«
    »Die Engländer erfüllen ihre Seite des Vertrages nur, solange es ihnen in den Kram passt. Sie schicken ihre Händler zu den Cherokesen, wenn sie sich davon einen Profit versprechen. Wenn sie sich gegen den Handel entscheiden, sitzen unsere Frauen ohne Töpfe da, unsere Krieger ohne Munition für ihre Waffen.« Wolf hob die Hände.
    Caroline kam hinter ihrem sicheren Rückzug - dem Ankleidetisch - hervor. Wie die Motte zum Licht bewegte sie sich auf Raff zu. »Und das ist passiert? Die Engländer haben aufgehört, mit den Cherokesen zu handeln?«
    »Das ist nur eines der Probleme. Das Handelsabkommen war immer schon einseitig. Aber die Cherokesen haben sich daran gewöhnt, sich auf die Waren aus England zu verlassen.«
    »Aber wenn die Händler das wüssten, würden sie doch sicher ...«
    Wolf lachte, aber ohne Humor. »Die Engländer wissen nur zu gut, was sie da machen. Was sie nicht wissen, ist, wie die Cherokesen sind. Wir werden -« Er schüttelte den Kopf und stand auf. »Wie ich vorhin sagte, das ist ein komplexes Thema.« Er widerstand dem Dräng, sie zu berühren, als er zur Tür ging. »Aber die Wahrscheinlichkeit eines Krieges ist groß.«
    Er öffnete die Tür und sah sie noch einmal an, bevor er das Zimmer verließ. Sie saß da wie ein Bild, von den rosa Damastvorhängen umrahmt. »Wenn Sie es wünschen, werde ich Sie morgen nach Charles Town zurückbringen.«
    »Warum wollen
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