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Mein Leben, meine Filme - Die Autobiografie

Mein Leben, meine Filme - Die Autobiografie

Titel: Mein Leben, meine Filme - Die Autobiografie
Autoren: Bud Spencer
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er genau auf das richtige Maß bei seiner Ernährung achtete.
    Ich könnte über mich sagen: »Mangio ergo sum – Ich esse, also bin ich.« Sokrates wäre damit nicht einverstanden gewesen: Er war der Meinung, dass die Menschen lebten, um zu essen, während er aß, um zu leben.
     
     
    Grüße
     
    Nun gut, diese Erzählung ist zu Ende ... fürs Erste! Ich muss sagen, dass die Zeit, die ich fürs Schreiben brauchte, sehr schnell verflogen ist, so wie alle angenehmen Sachen immer schnell zu Ende gehen. Zumindest für mich.
    Wenn die Dreharbeiten zu einem neuen Film begannen, dachte ich manchmal  bei mir: Mein Gott, jetzt muss ich dieses ganze Drehbuch lernen und viele Monate weit weg von zu Hause verbringen ... Aber ich hatte noch nicht fertig gedacht und schon waren die Dreharbeiten vorbei. In null Komma nix! Genauso, wie wenn man sagt: »Was denn, ist etwa schon wieder Montag? Wie ist es möglich, dass das Wochenende schon rum ist?«
    Was ich damit sagen will? Dass ich in null Komma nix alt geworden bin, ohne es zu merken. Mir ist, als wäre es gestern gewesen, dass ich durch den Zaun am Strand von Seiano fiel. Oder vielmehr: Ich bin nicht alt, sondern antik.
    Ich zerbreche mir nicht den Kopf darüber, ob ich meinen Enkelkindern eine bessere oder schlechtere Welt hinterlasse, verglichen mit jener; die ich selbst einst vorgefunden habe: Wahrscheinlich ist die Welt, die ich ihnen hinterlasse, im Grunde genommen genau die gleiche wie die von vor 2000 Jahren, wenn man mal von den Technologien absieht. Ich weiß, dass ich jetzt eigentlich zum Abschluss den kommenden  Generationen einen weisen Rat mit auf den Weg geben sollte, aber mir fällt nichts Besonderes ein, abgesehen von dem, was ihr schon wisst, aber was man ruhig noch mal betonen kann: Geht niemals gleich nach dem Essen baden und setzt keine Hunde aus! Alles Weitere überlasse ich euch, vorausgesetzt, ihr selbst übernehmt die Verantwortung dafür. Das Leben ist wie ein Film, dessen Anfang uns jemand erzählt hat, aber dessen Ende niemand kennt. Ich bin ziemlich gespannt auf mein eigenes.

 
    EPILOG
     
     
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    »Wer einen Freund wiederfindet, 
    findet einen Schatz.«
    »Chi trova un amico, trova un tesoro« ist ein italienisches Sprichwort 
    und der Originaltitel des Films Zwei Asse trumpfen auf .

Epilog
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    H ey, aufwachen«, rief ich und schnippte mit den Fingern vor seinen Augen: Meine Erzählung war schon seit ein paar Sekunden vorbei, aber der junge Carlo hatte einen seltsam abwesenden Gesichtsausdruck, und sein Mund stand offen. Draußen wurde es schon hell. Er kam nur langsam zu sich, als hätten wir gerade eine Regressionshypnose-Sitzung gehabt, und schien etwas benommen zu sein, so wie es manchmal geschieht, wenn im Kino am Ende des Films das Licht wieder angeht und wir uns etwas überrumpelt fühlen und verlegen sind, weil unser Sitznachbar vielleicht gesehen hat, wie verzaubert, überwältigt und hingerissen wir von diesem Film waren. Ich weiß nicht, ob ihr dieses Gefühl kennt.
    Er nestelte in der Tasche seines Bademantels nach einer Zigarette. Er holte eine hervor, aber diesmal musste ich sie ihm nicht zerbröseln, weil er selbst mitten in der Bewegung innehielt, um die Zigarette dann wegzuwerfen.
    »Fantastisch! Und das alles wird mir also passieren?«, rief er.
    »Das ist bereits passiert, nämlich mir«, antwortete ich ironisch.
    »Na, wenn das so ist, dann kann ich es kaum er warten, dein Leben zu leben!«
    Dieses Mal war es mein Gelächter, von dem das überdachte Schwimmbad widerhallte: »Na ja, diese Erkenntnis zeigt, dass du weniger dämlich bist, als du aussiehst. Du wirst nie ein großer Geist aus der Wunderlampe sein,  Anspielung auf den Film Aladin  aber letztendlich hege ich doch gewisse Hoffnungen für dich. Mit einer Ausnahme.«.
    »Und zwar?«
    »Ich glaube nicht, dass du jemals die Anabasis von Xenophon verstehst, die du auswendig gelernt hast! «
    Jetzt brachen wir beide in lautes Gelächter aus, und ich hatte den Eindruck, dass das Echo unserer gemeinsamen Dezibel das regungslose Wasser im Schwimmbecken zum Kräuseln brachte. Dann stand Carlo auf und zog den Bademantel aus, um wieder eine Runde zu schwimmen und einen neuen Rekord zu brechen.
    »Gut, jetzt muss ich weitermachen, ich habe nämlich eine Verabredung mit deiner Vergangenheit, die meine Zukunft ist. Und ich will nicht zu spät kommen. Und du musst heim, bevor Maria aufwacht und merkt, dass du nicht da bist. Sonst denkt sie noch, du hättest eine
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