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Mehr als nur ein sinnlicher Traum?

Mehr als nur ein sinnlicher Traum?

Titel: Mehr als nur ein sinnlicher Traum?
Autoren: TESSA RADLEY
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Sorgen“, sagte sie. „Es ist allein mein Problem. Ich komme schon zurecht. Außerdem habe ich Dr. Shortt, der mir Tipps geben kann. Ich werde Ultraschall- und andere Schwangerschaftsuntersuchungen machen lassen, mich bewusst ernähren, Vitamine nehmen und so weiter. Heath, mir ist nicht einmal mehr schwindlig.“
    Erleichtert atmete Heath auf. Offenbar ging es ihr tatsächlich etwas besser – und sie hatte ihm gerade versprochen, in ärztlicher Behandlung zu bleiben. Und natürlich hatte sie recht: Es war nicht seine Sache, wenn sie ein Baby von Roland bekam. Er öffnete die Tür. „Es freut mich, dass du Vernunft angenommen hast.“
    „Und mich freut es, dass du kapiert hast, dass ich nicht hierbleibe“, ahmte sie seinen belehrenden Tonfall nach. Vernunft an genommen? Was fiel diesem Mann ein! Um ruhig zu bleiben, atmete sie langsam und bewusst. „Wenn du mich schon nicht zur Arbeit fahren willst, dann bring mich wenigstens nach Hause.“
    „Du bist doch hier daheim – oder warst es wenigstens viele Jahre lang. Du kannst doch einfach so tun …“
    „Nein“, unterbrach sie ihn heftig. So tun als ob? Oh nein. Das hatte sie bereits versucht und war kläglich gescheitert.
    Während sie einen Blick zurück ins Wohnzimmer warf, mit seiner Ledercouch und den originalen Ölgemälden, überlgte sie fieberhaft, was sie sagen könnte, um dem allen hier rasch ein Ende zu machen, denn sie wollte so schnell wie möglich weg von hier. „Ich betrachte Chosen Valley nicht mehr als mein Daheim.“
    Doch leider klang ihre Stimme nicht ansatzweise so schneidend, wie nötig gewesen wäre, um einer Diskussion zu vermeiden, das hatte sie sogar selbst gehört. Nun war Heath hier der Eigentümer, und er hatte die Räume grundlegend renoviert. Das Seltsame war nur: Alles wirkte ebenso gemütlich wie vorher … Eben wie ein richtiges Zuhause, vieles hier erinnerte immer noch sehr an ihr Zuhause, das sie hier einmal gehabt hatte.
    Vielleicht lag es daran, dass ihr altes viel geliebtes Schaukelpferd in einer Ecke des Wohnzimmers stand? In ihr kleines Häuschen hatte sie nicht alles mitnehmen können, was ihr lieb und teuer war. Offenbar hatte Heath daran Gefallen gefunden. Vielleicht hielt er es für eine wertvolle Antiquität?
    Für den Bruchteil einer Sekunde sah sie ihr eigenes Kind auf dem Pferd sitzen, doch sogleich wurde ihr die Realität schmerzhaft bewusst. Daraus würde nichts werden. Ihr Kind würde nicht in Chosen Valley aufwachsen …
    „Amy …“
    Sie wandte sich Heath zu: „Hör mal, ich möchte nicht, dass du irgendjemandem von meiner Schwangerschaft erzählst.“ „Warum denn nicht, zum Teufel?“ „Du sollst nicht fluchen. Deiner Mutter wäre das gar nicht recht.“ Die Schwangerschaft allerdings wahrscheinlich noch weniger … Doch woher sollte Kay davon erfahren, solange Heath schwieg? Amy sah ihn eindringlich an und sagte: „Weil ich nicht möchte, dass jemand davon erfährt, bevor ich es selbst richtig realisiert habe.“ Auf die wohlwollenden neugierigen Fragen konnte sie gut und gern verzichten.
    „Amy“, sagte er versöhnlich. „Egal, wie du im Augenblick darüber denken magst. Ich finde, Dr. Shortt hat recht: Es ist wirklich ein Wunder.“
    „Nein.“ Sie schüttelte den Kopf. „Es ist schrecklich. Dass mir so etwas passiert … Versprich mir, dass du niemandem etwas davon sagst?“
    „Sei doch vernünftig, Amy“, sagte er ärgerlich. Meine Eltern werden sich riesig freuen, wenn sie hören, dass du ein Baby von Roland erwartest.“
    Sie sah Heath an. Weder er noch irgendjemand sonst würde verstehen, wie verwirrt und verzweifelt sie war – und wie sehr sie sich schämte. „Roland ist tot. Es ist mein Körper, meine Entscheidung und mein Baby.“ Oh Gott. Wie hatte sie von dem aufkeimenden Leben in ihr gesprochen! Heftig nach Atem ringend bat sie: „Bitte, Heath, versprich es mir.“
    „Na gut, wenn dir so viel daran liegt: Ich verspreche es.“
    Ihr entging nicht, wie unbehaglich er sich dabei fühlte.

3. KAPITEL
    Schwangerschaftsabbruch.
    Welch entsetzlicher Gedanke!
    Sprachlos sah Amy Carol Carter von der Familienberatung an. Sie war eine nicht mehr ganz schlanke Frau mittleren Alters mit dunklen Haaren. Ihre freundlichen Augen ließen erkennen, dass sie mit menschlichen Notlagen umgehen konnte.
    Amy hatte ihr anvertraut, wie durcheinander sie sich fühlte. Und dass eine Schwangerschaft ohne eine Ehe all ihren Prinzipien widersprach.
    Doch als Carol ganz offen die mögliche Lösung des
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