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Meetings planen und moderieren (TaschenGuide)

Meetings planen und moderieren (TaschenGuide)

Titel: Meetings planen und moderieren (TaschenGuide)
Autoren: Anita Bischof
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sehr wichtige geschlossene Frageform. Der Moderator bespricht den Arbeits- und Zeitplan der Arbeitssitzung und stellt die geschlossene Frage: „Sind Sie einverstanden, wenn wir nach diesem Plan vorgehen?“ Sie holen durch eine solche Frage die Zustimmung der Teilnehmer ein. Sollte von einem oder mehreren Teilnehmern ein Nein als Antwort kommen, muss natürlich geklärt werden, was an dem Plan abgelehnt wird und warum. Geschlossene Fragen eignen sich auch gut, um unklare oder sehr lange Redebeiträge zu präzisieren oder zu strukturieren.
    Beispiel
    Sie moderieren einen Workshop und Herr Huber führt gerade in epischer Breite seine Vorschläge aus. Sie sehen an den körpersprachlichen Signalen der anderen Teilnehmer, dass sie sich langweilen: kurzer Blick zur Decke, leichtes Grinsen, Hände über dem Kopf zusammenschlagen, flehende Blicke zum Moderator u. Ä.
    In dieser Situation können Sie folgende geschlossene Fragen einsetzen, um auf den Punkt zu kommen:
    „Herr Huber, sind Sie nun für oder gegen das Projekt?“
    „Wann sollten wir mit dem Projekt beginnen?“
    „Wen schlagen Sie als Projektleiter vor?“
    Zum Vergleich ein paar offene Fragen, auf die Herr Huber wahrscheinlich ganz anders reagieren würde und nicht unbedingt im gewünschten Sinne:
    „Herr Huber, welche Gründe sprechen aus Ihrer Sicht für und welche gegen das Projekt?“ (Mögliche Reaktion: Herr Huber beginnt seinen Vortrag wieder von vorne.)
    „Herr Huber, wie sehen Ihre Vorschläge zum Projektstart aus?“ (Mögliche Antwort: „Tja also, das ist natürlich ein sehr wichtiges und kniffliges Thema. Da muss ich ein bisschen ausholen …“) „Was ist Ihre Meinung zum Thema Projektleitung?“ (Mögliche Antwort ist auch hier wieder eine weitschweifige Rede.)
Zwei nützliche Fragetechniken
Rückfragetechnik
    Als Moderator werden Sie nicht nur selbst Fragen stellen, Sie werden auch immer wieder mit Fragen konfrontiert, die anSie gestellt werden. Oft wäre eine Antwort jedoch unvereinbar mit Ihrer Aufgabe als Moderator. Sie sollen die Gruppe ja gerade dabei unterstützen, mit Hilfe des eigenen Potentials an Ideen und Erfahrungen eigene Lösungen zu finden. Also brauchen Sie eine Möglichkeit, sich der Frage zu entziehen, ohne den Fragenden zu brüskieren und ohne den Kommunikationsfluss der Gruppe zu stören. Eine sehr nützliche Technik dazu ist die Rückfragetechnik.
    Werden Ihnen aus der Gruppe Fragen gestellt, die die Gruppe selbst beantworten kann bzw. sollte, ist es sinnvoll die Frage an die Gruppe zurückzugeben. Hier einige Beispiele für typische Moderationsdialoge:
    Beispiele
    Herr Simon: „Wie können wir denn nun mit einem schwierigen Kollegen umgehen?“
    Moderator: „Sie haben ja alle sehr viel Erfahrung in dieser Hinsicht – was meinen die anderen?“
    Herr Jäger: „Was würden Sie denn an meiner Stelle tun?“
    Moderator: „Eine gute Frage, die ich gleich an die Gruppe weitergeben möchte. Stellen Sie sich bitte vor, Sie wären in derselben Situation wie Herr Jäger: Was würden Sie tun?“
    Frau Schneider: „Also ich sehe da keine Lösung. Sie haben doch viel Erfahrung in solchen Dingen: Was raten Sie uns denn?“
    Moderator: „Na, wir werden aus dieser Sackgasse doch wohl herausfinden. Sammeln wir einfach ein paar Ideen für mögliche Lösungen – sie dürfen ruhig verrückt oder ausgefallen sein. Wer legt los?“
    Die Rückfragetechnik eignet sich gut dazu
freie Meinungsäußerung zu fördern,
Diskussionen anzuregen,
die Teilnehmer zu ermuntern, ihrem eigenen Urteil zu vertrauen,
die Teilnehmer konkret in die Verantwortung zur Lösungsfindung einzubeziehen.
Nachfragetechnik
    Eine in vielen Situationen sehr wirkungsvolle Technik ist das Nachfragen. Eine geschickt angewandte Nachfragetechnik erfordert vom Moderator große Aufmerksamkeit und die Fähigkeit, die Beiträge der Teilnehmer sofort auf ihre Stichhaltigkeit hin zu überprüfen. Bei der Nachfragetechnik beziehen Sie sich auf die unmittelbar vorhergehende Äußerung Ihres Gesprächspartners. Sie dient in erster Linie dazu, die Äußerung besser zu verstehen oder den Gesprächspartner einzuladen, seine eigene Aussage zu präzisieren oder zu hinterfragen.
    Nachfragen hilft immer dort, wo es ungenau wird oder jemand bewusst etwas verschleiern will. Sie können mit der Nachfragetechnik
Blockaden auflösen,
Begriffe präzisieren,
Verallgemeinerungen relativieren,
versteckte Annahmen aufdecken.
    Beispiele
    Blockaden auflösen
    Herr Ende: „Das funktioniert ja
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