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Meere - Tierparadiese unserer Erde

Meere - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Meere - Tierparadiese unserer Erde
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Frack
    Mit ihrem aufrechten Gang und der frackartigen Schwarz-Weiß-Zeichnung gehören die Pinguine sicherlich zu den populärsten unter allen Vögeln. Wie kaum ein anderer Vogel sind sie an das Leben im Wasser angepasst und haben dafür viele Eigenschaften verloren, die ihnen das Landleben erleichtern würden, besonders natürlich das Fliegen. Aber auch beim Laufen wirken sie sehr unbeholfen und langsam, was den Tieren jedoch im Allgemeinen keine Probleme bereitet, da sie an ihren Brutplätzen keine natürlichen Feinde haben.
    © istockphoto.com/Keith Szafranski
    Der Königspinguin ist durch sein wasserundurchlässiges Federkleid und das dicke Unterhautfettgewebe vor Kälte geschützt.
    Am Südrand der »Roaring Forties«
    Der Königspinguin (
Aptenodytes patagonicus
) ist nach dem Kaiserpinguin (
Aptenodytes forsteri
) die weltweit zweitgrößte von insgesamt 17 Pinguinarten. Der Königspinguin bewohnt die wesentlich »gemäßigteren« subantarktischen Küstenregionen um den 50. Breitengrad. Dies entspricht etwa dem Südrand der »Roaring Forties«, also jener Zone häufiger Stürme, die bei den Seefahrern berüchtigt ist.
    Der Königspinguin ähnelt hinsichtlich Färbung und Gestalt sehr dem Kaiserpinguin, allerdings ist der Schnabel länger und die Zeichnung des Kopfes farbiger. Der dunklere Ohrfleck reicht weiter zum Auge hin. Mit 9–15 kg bringt der Königspinguin aber gerade einmal die Hälfte des Gewichts seines größeren Verwandten auf die Waage. Anhand der Länge des Schnabels und der Flügelwerden bei den Königspinguinen zwei Unterarten unterschieden: Auf den Falklandinseln und in Südgeorgien lebt die sog. Nominatform
Aptenodytes patagonicus patagonicus
. Früher brütete er auch an der Südspitze des südamerikanischen Kontinents, ist aber dort inzwischen ausgerottet. Die zweite Unterart,
Aptenodytes patagonicus halli
, brütet auf den Kerguelen samt benachbarten Inselgruppen sowie auf den Aucklandinseln südlich von Neuseeland.
    Unterwasserflieger
    Wie die übrigen Pinguine ist der Königspinguin vor der Kälte durch sein dichtes, wasserundurchlässiges Federkleid und das dicke Unterhautfettgewebe geschützt. An das Leben im Wasser ist er durch seinen spindelförmigen Körper und die weit nach hinten verlagerten Füße, deren Zehen durch Schwimmhäute miteinander verbunden sind, sowie die flossenartigen Flügel hervorragend angepasst. Im Gegensatz zu den gleichfalls flugunfähigen Straußenvögeln ist bei den Pinguinen der Brustkiel samt der daran ansetzenden Flugmuskulatur nicht zurückgebildet, sondern dient der Fortbewegung beim Tauchen. Funktionsmorphologisch sind die Pinguine also »Unterwasserflieger«. Sie können bis über eine Viertelstunde tauchen und verschlingen ihre Beute meistens unter Wasser. Oft jagen die Vögel in Gruppen und kreisen geschickt ganze Fischschwärme ein, um sich dann in aller Ruhe satt zu fressen. Diese Grundnahrungsmittel verschwinden allerdings durch die Erderwärmung, sodass die Königspinguin-Bestände bislang regional schrumpfen. Die Hauptnahrung des Königspinguins bilden Laternenfische (Myctophidae) und Tintenschnecken. Zur Nahrungssuche kann er sich bis fast 1000 km vom Brutplatz entfernen.
    Zwei Bruten in drei Jahren
    Da die Brutzyklen nicht in einem Jahr abgeschlossen werden können, brüten die Königspinguine höchstens zweimal in drei Jahren, was dazu führt, dass es in ein und derselben Brutkolonie jeweils eine Gruppe von Frühbrütern (Beginn der Eiablage im November) und eine von Spätbrütern (Beginn im Februar) gibt. Das Gelege besteht nur aus einem einzigen Ei, das nicht in ein Nest gelegt wird, sondern in einer Bauchfalte zwischen den Füßen, wo dann ein Teil der Federn ausfällt, ausgebrütet wird. In dieser Falte kann das Ei auch, ebenso wie das Junge, über kürzere Strecken getragen werden. Die Brutzeit dauert etwa 54 Tage, wobei sich die Elternteile jeweils nach zwei bis drei Wochen abwechseln. Das anfangs nackte Junge ist erst nach 10–13 Monaten ausgewachsen und trennt sich dann von den Eltern.
    Königspinguin
Aptenodytes patagonicus
    Klasse Vögel
    Ordnung Pinguine
    Familie Pinguine
    Verbreitung subantarktische Inseln wie Südgeorgien, Macquarie-Insel, Heard-Insel, Kerguelen, Prinz-Edward-Inseln, Crozetinseln und Falklandinseln
    Maße Länge: 85–95 cm
    Gewicht 9–15 kg
    Nahrung Fische, Krill und Tintenfische
    Geschlechtsreife mit 6 Jahren
    Zahl der Eier 1
    Brutzeit etwa 54 Tage
    Höchstalter 20 Jahre
    Kinderkrippen und
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