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Medstar 02 - Jedi-Heilerin

Medstar 02 - Jedi-Heilerin

Titel: Medstar 02 - Jedi-Heilerin
Autoren: Steve & Reaves Perry
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haben, die sich vor zwei Jahren, sechs Monaten und drei Tagen nicht auf dem Planeten aufhielten.«
    Merit hatte die Geschichte tatsächlich noch nie jemandem erzählt. Er wusste, dass das töricht war, wenn nicht gar geradewegs selbstmörderisch. Doch es war, als wäre ein seelischer Damm gebrochen. Er war sich nicht sicher, ob er die Worte jetzt noch zurückhalten konnte, selbst, wenn er es wollte.
    »Vor zwei Jahren, sechs Monaten und drei Tagen gab es auf unserer Sonne eine Eruption, die zehn Lichtminuten weit ins All hinausgeschleudert wurde. Eine gewaltige, noch nie dagewesene, massive Eruption, viel größer als jede, die der Stern in zehn Millionen Jahren produziert hatte. Mit einer Gasfackel, die mit solcher Wucht und Gewalt durch den Raum schoss, dass Equanus gegrillt wurde. Die Atmosphäre und die Meere verdampften innerhalb von Minuten, das Land wurde in ausgebrannte Schlacke verwandelt. Unsere Wissenschaftler sahen es kommen, aber zu spät. Die Feuersbrunst traf ein, bevor irgendjemand auch nur die geringste Chance zur Flucht hatte. Sie wussten, dass sie kam, und sie wussten, dass man nichts dagegen tun konnte. Jeder Kom-Kanal des Planeten war verstopft von Leuten, die versuchten, voneinander Abschied zu nehmen.«
    Er konnte spüren, dass Jos ihm zuhörte, konnte die fast unmerkliche Abschwächung des Zorns in ihm fühlen, sah, dass die Wucht so vieler Tode ihn erschütterte. Natürlich tat sie das - er war Arzt. In diesem Moment kümmerte das Merit ehrlich gesagt nicht, genauso wenig, wie es ihn scherte, falls er in der nächsten Minute durch Beschuss aus den eigenen Reihen getötet wurde. Alles, was zählte, war, die Geschichte zu erzählen.
    »Sämtliche Equani, nahezu eine Milliarde Leute - unsere Kunst, unsere Zivilisation, unsere Hoffnungen, unsere Träume, alles -, verbrannten innerhalb weniger Sekunden zu Asche, Jos. Fort. Tot. Für immer.«
    Jos sagte langsam: »Das ... tut mir leid. Aber was hat das mit dem hier zu tun?« Er deutete mit dem Blaster auf die Umgebung, in der sie sich befanden, und in diesem Moment hätte Merit ihn problemlos umbringen können, hätte ihm mit der versteckten Miniwaffe die Brust zerfetzen können.
    Er tat es nicht.
    »Was das hiermit zu tun hat? Ganz einfach: Diese Sonneneruption war keine Naturkatastrophe, Herr Doktor. Die Republik, die glorreichen, wundervollen, gütigen Militärführer der Galaktischen Republik, haben eine neue Waffe getestet. Einen Planetenkiller, eine Superwaffe für irgendeine Art ultimativer Kampfstation, die gerade entwickelt wurde. Sie feuerten damit auf unsere Sonne, und sie hatten sich verkalkuliert. Sie hatten eine Basis auf unserem Mond, mit den Wissenschaftlern und Militärs, die diese Abscheulichkeit geschaffen hatten. Die Gasfackel hat auch sie erwischt. Ein schwacher Trost für mich und die wenigen Equani, die anderswo waren, als unser Planet ermordet wurde.«
    »Ich ... ich habe noch nie davon gehört.«
    »Natürlich nicht. Die Republik ist nicht besonders begierig darauf, dass die Galaxis davon erfährt. Sie hielten die Sache unter Verschluss, aber ich hatte es mir zur Aufgabe gemacht, die Wahrheit herauszufinden. Die Republik hat meine Spezies umgebracht, Jos. Selbst, wenn man alle überlebenden Equani versammeln würde, wären nicht genug von uns übrig, um eine andere Welt neu zu bevölkern. Ja, man kann sagen, dass diejenigen, die den Knopf gedrückt haben, ebenfalls umgekommen sind, aber was ist mit denen, die sie dort hingeschickt haben? Was ist mit den Bürokraten, die das Ganze überhaupt erst genehmigt haben? Die lachen immer noch und lieben und essen und schlafen - und leben. Sie wollten wissen warum. Darum, Jos.«
    Die Hand, die den Blaster hielt, senkte sich ein Stückchen, und für einen Moment glaubte Merit, dass sein ehemaliger Freund und Patient vielleicht, nur vielleicht, einen Rückzieher machen würde. Doch dann wurden Jos' Miene und Haltung wieder entschlossener. »Ich kann mir nicht einmal annähernd vorstellen, wie Sie sich fühlen müssen«, sagte er. »Aber ich weiß, wie ich mich fühle. Vielleicht kann man den Tod eines Wesens nicht mit der Vernichtung einer ganzen Welt vergleichen. Aber Verlust ist Verlust. Trauer ist Trauer. Denken Sie, Zans Eltern empfinden weniger Schmerz als Sie?«
    »Die haben einen Sohn verloren! Ich habe eine Welt verloren! Hunderte Millionen Söhne, Töchter, Mütter, Väter, Jos! Das können Sie nicht miteinander vergleichen. Das war ein unermessliches Verbrechen.«
    Jos
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