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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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werden und den Ausblick auf die sich ständig ändernde Skyline der Stadt
genießen, die noch nicht von anderen Gebäuden außer Kirchtürmen beherrscht
wurde.
    Alana war
hierhingekommen, um aus dem Stadthaus wegzukommen, um nachzudenken, den Kopf
freizubekommen und sich zu zwingen, das scheinbar Unvermeidliche zu
akzeptieren: Sie würde Trevor Sheridan niemals bekommen.
    Ihre Ehe
würde zu Ende sein, sobald Mara und Nigel ihre Verlobung angekündigt hatten.
Sie wünschte sich sehnlichst, Trevor niemals kennengelernt zu haben. Sie hatte
so starke Gefühle für ihn entwickelt, daß es unerträglich war, alles, worauf
sie gehofft hatte, nun einen vorzeitigen Tod sterben zu sehen. Ihr blieb nur
die Erinnerung, und das war eine schrecklich leere Perspektive für ihre
Zukunft.
    Sie hielt
an der nordwestlichen Ecke an und blickte auf ds Land, das sich hinter der
Sechzigsten Straße erstreckte. In ihrem Kummer bemerkte sie den Mann gar nicht,
der sich zu ihr gesellte.
    »Sieh an,
Mrs. Sheridan! Was machen Sie denn hier oben so ganz allein?««
    Alana
drehte sich um und entdeckte überrascht Anson.
    »Hallo,
Anson«, sagte sie und wandte sich wieder dem Ausblick zu.
    »Was für
ein frostiger Empfang.«
    Sie warf
ihm einen Blick zu. Er sah umwerfend aus in seinem grauen Anzug mit der
rubinroten Krawatte. Was kümmerte er sich bloß noch um sie, wenn andere junge
Frauen sich um seine Gesellschaft reißen würden? »Ich hätte gedacht, du
würdest mir gegenüber frostig sein«, bemerkte sie. »Ich habe von deinem Krach
mit Trevor gehört.«
    Anson
lachte, aber sie traute dem nicht ganz.
    »Sei mir
nicht böse, Alana. Dein Mann hat mit dem Streit angefangen. Ich wollte bloß
einen Besuch machen, und
er hat das in einen Boxkampf verwandelt.«
    »So hitzköpfig ist er auch nicht. «
    »Aber er
hat einen Schatz zu beschützen. Kann man es ihm verübeln?«
    Trotz des
Kompliments blieb Alana mißtrauisch. Sie konnte sich nicht vorstellen, was er
damit bezweckte.
    »Kommst du
zum Ball der Astors?«
    Sie nickte.
    Er lächelte.
»Darf ich dich begleiten? Sheridan scheint in letzter Zeit nicht mehr so viele
Aufgaben zu haben.«
    Sie sah ihn
ungläubig an. »Du weißt, daß ihn das nur ärgern würde.«
    Ärger
verzerrte seine Züge, obwohl er sich gewaltig anstrengte, das zu verbergen.
»Genau das ist es, meine kleine irische Rose. Er hat mich aus dem Haus geworfen
wie einen besoffenen Matrosen aus einer Bar. Ich finde, ich habe das Recht ihn
auch ein wenig zu ärgern... und natürlich dabei deine Gesellschaft zu
genießen.« Er lächelte. Er war so durchschaubar, daß sie fast gelacht hätte.
Die letzte Bemerkung hätte er doch glatt fast vergessen!
    »Du
solltest mich nicht in eine solche Situation bringen, Anson«, tadelte sie ihn
und starrte wieder in die Ferne.
    »Ich habe
dich noch nie so niedergedrückt gesehen, Alana. Was ist? Hast du den falschen
Mann geehelicht?«
    Sie
straffte sich, gab aber keine Antwort.
    »Darf ich
dich nun zum Ball begleiten? Es ist ja fast sicher, daß dein Mann wegen seiner
Abneigung zu Granville nicht kommen wird. Es wäre ein Verbre chen, wenn
ausgerechnet du ohne Begleitung kommen müßtest. «
    Sie seufzte
vernehmlich. »Wenn mein Mann nicht mitgeht, schicke ich dir eine Nachricht, und
du kannst mich begleiten. Zufrieden?«
    »Wunderbar!«
    »Aber ich
weiß, daß du das nur tust, um Trevor zu ärgern.« Sie sprach nicht aus, was sie
am meisten fürchtete. Nämlich daß es nicht funktionieren würde, daß Trevor es
überhaupt nicht kümmern würde, wenn sie mit Anson zu dem Ball ging.
    »Ich warte
auf deine Nachricht«, war alles, was er dazu sagte.
    Immer noch liefen Detektive ein und aus,
und Alana betete in der Nacht, daß wenigstens einer eine Spur finden würde, die
auf Christal hinwies. Gleichzeitig hatten sie sich an Didiers Fersen geheftet.
Christal hatte sie gebeten, das nicht zu tun – sie hatte keine Beweise für ihre
Anschuldigung... noch nicht! Aber sie wollte zumindest wissen, wo er war. Und
sie war furchtbar enttäuscht, als sie erfahren mußte, daß auch er verschwunden
zu sein schien.
    Alana mußte
also nur mit der schweigenden, finsteren Gestalt umgehen, die immer noch ihr
Ehemann war. Seit Tagen hatten sie und Trevor kaum ein Wort gewechselt. Sie
sehnte sich nach seiner Wärme, nach seiner Nähe, aber nun war er am Zug. Sie
hatte ihr Innerstes offenbart, und es gab für sie nichts mehr zu sagen. Ihr
einziger Trost war, daß sie leicht kalt und unnahbar sein konnte, wenn die
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