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Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars

Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars

Titel: Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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finden würde, und so geschah es, daß wir in einen Hohlweg einbogen, der zum Gipfel der Gebirgskette führte und nicht zu dem Paß, der mich, wie ich gehofft hatte, ins Tal und in Sicherheit bringen würde. Wahrscheinlich habe ich aber gerade dieser Tatsache mein Leben und die bemerkenswerten Erfahrungen und Abenteuer zu verdanken, die mir in den folgenden zehn Jahren zuteil wurden.
    Daß ich auf dem falschen Weg war, kam mir erst zu Bewußtsein, als die Schreie der Verfolger weit hinten zu meiner Linken mit einemmal immer schwächer wurden.
    Mir wurde klar, daß sie an der zerklüfteten Gesteinsformation am Rand des Plateaus nach links geritten waren, während mein Pferd mich und Powell nach rechts getragen hatte.
    An einem kleinen, flachen Vorgebirge, von dem man den Pfad unten und zu meiner Linken überblicken konnte, zog ich die Zügel an und beobachtete die wilden Verfolger, wie sie hinter der Spitze des benachbarten Berges verschwanden.
    Ich wußte, die Indianer würden bald bemerken, daß sie auf der falschen Fährte waren, und die Suche in der richtigen Richtung aufnehmen, sobald sie meine Spuren gefunden hatten.
    Nur ein kurzes Stück später begann bei einer hohen Felswand ein offensichtlich gut begehbarer Pfad. Er war eben, ziemlich breit und führte, leicht ansteigend, in die Richtung, in die ich wollte. Zu meiner Rechten ragte der Felsen einige hundert Fuß in die Höhe, auf der anderen Seite befand sich eine kleine Felsschlucht.
    Ich folgte diesem Weg einige hundert Yards, bis er plötzlich scharf nach rechts bog und vor einer großen Höhle endete. Der Höhleneingang war etwa vier Fuß hoch und drei bis vier Fuß breit.
    Es war nun Tag. Wie für Arizona so typisch ist, war es mit einemmal hell geworden, ohne daß die Dämmerung den Morgen angekündigt hätte.
    Ich saß ab und bettete Powell auf den Boden, doch ergab auch die sorgfältigste Untersuchung nicht das geringste Lebenszeichen. Fast eine Stunde lang mühte ich mich mit ihm ab, goß aus meiner Feldnasche Wasser behutsam zwischen seine leblosen Lippen, wusch ihm das Gesicht und rieb ihm die Hände, obwohl ich wußte, daß er tot war.
    Ich hatte Powell sehr gemocht, er war in jeder Hinsicht vollkommen, ein eleganter Gentleman des Südens und ein zuverlässiger und treuer Freund; so daß ich in tiefstem Schmerz, meine unbeholfenen Wiederbelebungsversuche schließlich einstellte.
    Ich ließ seinen Leichnam am Höhleneingang liegen und kroch zur Erkundung in die Höhle. Vor mir lag ein riesiges Gewölbe, vielleicht einhundert Fuß breit und etwa dreißig oder vierzig Fuß hoch. Der Boden war glatt und abgewetzt, und vieles wies darauf hin, daß die Höhle vor langer Zeit bewohnt gewesen war. Der hintere Teil lag so im Dunkeln, daß ich nicht erkennen konnte, ob es noch andere Kammern gab.
    Während ich meine Erkundung fortsetzte, fühlte ich eine angenehme Schläfrigkeit über mich kommen, die ich der Ermüdung durch den langen und anstrengenden Ritt sowie der Aufregung des Kampfes und der Verfolgung zuschrieb. Ich fühlte mich an meinem gegenwärtigen Standort verhältnismäßig sicher, da ich wußte, daß selbst ein einzelner den Höhleneingang gegen eine ganze Armee zu verteidigen vermochte.
    Bald wurde ich so müde, daß ich dem starken Wunsch kaum widerstehen konnte, mich für einige Augenblicke hinzulegen und auszuruhen, aber ich wußte, daß ich dem nicht nachgeben konnte, da das den sicheren Tod von den Händen meiner rothäutigen Freunde bedeutet hätte, die jeden Moment bei mir sein konnten. Mit letzter Kraft strebte ich dem Höhlenausgang zu, um benommen gegen eine Wand zu taumeln und zu Boden zu sinken.

Die Flucht des Toten
    Ich befand mich in einem köstlichen Traumzustand, meine Muskeln entspannten sich, und ich war drauf und dran, dem Verlangen zu schlafen nachzugeben, als Hufgetrappel an meine Ohren drang. Ich wollte aufstehen, doch zu meinem Entsetzen versagten die Muskeln meinem Willen den Dienst. Augenblicklich war ich hellwach, aber ich konnte mich nicht bewegen, als sei ich versteinert. Nun bemerkte ich auch zum ersten Mal, daß ein leichter Nebelschleier in der Höhle hing. Er war äußerst fein und nur gegen das Tageslicht zu erkennen, das durch den Höhlenausgang hereinfiel. Dann stieg mir ein leicht beißender Geruch in die Nase, und ich konnte nur annehmen, daß ich von einem giftigen Gas überwältigt worden war. Warum ich aber meine geistigen Fähigkeiten beibehielt und mich nur nicht bewegen konnte, war mir
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