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Manchmal muss es eben Mord sein

Manchmal muss es eben Mord sein

Titel: Manchmal muss es eben Mord sein
Autoren: F Mey
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heruntergekommen wirkenden Kneipe und verschwand darin.
    Was machte eine Frau wie Helene Windisch in dieser Gegend, in solch einer Kneipe?
    Während Alex noch darüber nachdachte, war der Taxifahrer ausgestiegen und stürmte auf ihren Wagen zu. Er hob drohend die Faust. »Was willst du Blödmann von mir? Warum verfolgst du mich?«
    Sein Zorn verwandelte sich in Erstaunen, als er Alex hinter dem Steuer entdeckte. »Eine Frau!«
    Er warf einen Blick auf Alex’ Ausweis, den sie ihm durch das geöffnete Fenster entgegenhielt. »Noch dazu von der Polizei!«
    Er stöhnte auf. »Was habe ich schon wieder falsch gemacht? Irgendwas macht man ja immer falsch.«
    Alex lächelte ihm beruhigend zu. »Ich bin nicht von der Verkehrspolizei, und soweit ich das beurteilen kann, haben Sie gar nichts falsch gemacht. Aber ich habe eine Frage. Haben Sie die Dame schon öfter gefahren?«
    »Nein. Das war heute das erste Mal. Ich bin aber erst seit einer Woche bei diesem Taxi-Unternehmen.«
    »Wissen Sie, wohin die Dame heute Abend wollte?«
    »Ja, sie hat mich für die Fahrt zum Roten Ochsen bestellt. Ich habe mich über die Adresse sehr gewundert. Das ist angeblich eine der übelsten Spelunken der Stadt.« Der Taxifahrer machte eine wegwerfende Handbewegung.
    »Wissen Sie auch, weshalb das Lokal einen so schlechten Ruf hat?« Alex zog ihr Notizbuch hervor.
    Der Taxifahrer zuckte die Achseln. »Keinen blassen Schimmer. Was die Leute so reden …«
    Alex schrieb den Namen und die Firma des Fahrers auf und bedankte sich. Während er zu seinem Wagen zurückging, stieg Alex aus und versuchte, ebenfalls durch den Seiteneingang des Roten Ochsen in das Lokal zu kommen. Doch der war verschlossen.
    Sie ging durch den Vordereingang und fragte nach der Dame, die gerade gekommen war, aber der Wirt und die Leute um ihn herum grinsten nur. Alex verzichtete darauf, ihren Dienstausweis zu zeigen. Sie würde morgen nachforschen, was es mit diesem Lokal auf sich hatte.
    Als Alex endlich zu Hause ankam, fühlte sie sich eigenartig leer. Wie schön wäre es doch, wenn Hubert jetzt auf sie warten würde und sie alle Gedanken an den Fall Windisch für ein paar Stunden beiseiteschieben könnte. Dann hätte sie morgen Früh einen klaren Kopf zum Weiterarbeiten. Doch so schwirrten Windisch, seine Frau, Jenny Lehmann und Elfie Ruhland unablässig in Alex’ Gehirn herum.
    Kaum hatte sie die Haustür geöffnet, ertönte Lydias vorwurfsvolle Stimme aus dem Wohnzimmer.
    »Na endlich. Wir warten schon seit Stunden auf dich. Du musst gleich mit Amadeus Gassi gehen.«
    Alex ging ins Wohnzimmer und ließ sich in einen Sessel fallen.
    »Ich hatte einen anstrengenden Tag und bin völlig fertig. Warum machst du nicht selbst einen kleinen Spaziergang mit Amadeus?«
    Lydia thronte mit dem Mops auf der Couch und hatte die Füße auf einen Hocker gelegt. Theatralisch strich sie sich über die Stirn.
    »Das ist völlig ausgeschlossen. Ich fühle mich nicht gut und muss ruhen. Sonst bekomme ich noch eine Migräneattacke.«
    »Ich muss mich aber erst umziehen und wenigstens kurz durchatmen«, erwiderte Alex.
    »Tja, wie du willst. Aber ich übernehme keine Garantie dafür, wie lange Amadeus sein Geschäft noch zurückhalten kann.«
    Demonstrativ setzte Lydia den Mops auf den Boden. Dieser watschelte prompt auf Alex zu und blickte erwartungsvoll zu ihr hoch.
    Das arme Tier konnte ja auch nichts dafür. Und einer weiteren Diskussion mit Lydia fühlte sich Alex heute nicht gewachsen. Wortlos erhob sie sich, ging in den Flur und holte die Leine.
    Als sie vom Spaziergang zurückkam, hörte sie Lydia mit irgendjemandem reden. Hatte sie Besuch? Alex ergriff die Gelegenheit und schlich leise die Treppe hinauf, um sich ein wenig auszuruhen. Schnell legte sie ihre Kleidung ab, wusch sich Gesicht und Hände und schlüpfte in T-Shirt und Leggings. Doch kaum hatte sie sich auf dem Bett ausgestreckt, erscholl Lydias Stimme von unten.
    »Alexandra, wo bleibst du denn? Komm schnell.«
    Alex tat so, als hätte sie nichts gehört. Vielleicht würde Lydia ein einziges Mal ohne sie zurechtkommen. Alex schlossdie Augen und begann mit autogenem Training. Sie hatte gerade ihre Atmung beruhigt und ihren ganzen Körper in eine angenehme Schwere versetzt, als sie wieder Lydias Stimme hörte – diesmal eine Oktave höher.
    »Alexandra, nun komm doch endlich. Wie lange willst du Hubertus noch warten lassen?«
    Alex sprang auf und rannte die Treppen hinunter. Kurz wurde ihr schwarz vor Augen, und sie
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