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Malory

Malory

Titel: Malory
Autoren: 07. Zaertlicher Raeuber
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brauche, bist du.
    Komm nach Hause ...«
    »Hör auf!«, brachte Danny mit erstickter Stimme hervor. Tränen stiegen ihr in die Augen. »Geh, Jeremy. Du hast versucht, mich zum Bleiben zu überreden, falls du deswegen hier bist. Das mit uns sollte und soll nicht sein.
    Also geh einfach.«
    »Ich bin hier, um mich zu entschuldigen und über meine Hochzeit zu reden.«
    »Mit wem?«
    »Mit dir natürlich, du Dummerchen.«
    Danny holte zum Schlag aus und zielte auf Jeremys Auge, so außer sich war sie vor Wut. Jeremy aber duckte sich und schrie: »Zum Kuckuck noch mal, warum tust du das?«
    »Darüber macht man keine Witze, Jeremy Malory. Das war so verdammt gemein von dir, ich kann gar nicht glauben, dass du das gesagt hast. Raus hier. Und komm bloß nicht auf die Idee, mich noch einmal zu suchen.«
    Anstatt zu gehorchen, riss Jeremy sie erneut an sich. Er schlang die Arme so fest um sie, dass sie nicht noch einmal ausholen konnte. Auch zeigte er kein bisschen Reue, fragte vielmehr ganz keck: »War das ein Ja?«
    Als Danny sich wand, um erneut auf Jeremys Auge zu zielen, lachte er nur. »Hab Geduld mit mir, Liebes. Ich hatte nie vor, irgendjemandem einen Heiratsantrag zu machen; also war er quasi zum Scheitern verurteilt. Aber du solltest mich gut genug kennen, um zu wissen, dass dies ein Thema ist, bei dem ich niemals Witze machen würde.«
    Danny wurde ganz still. Er hatte Recht, übers Heiraten würde er keine Witze machen. Sie konnte jedoch immer noch nicht glauben, dass er es ernst meinte, und musste ihn fragen: »Warum? Ich weiß, dass du nicht heiraten willst, nie im Leben. Das hast du deutlich genug gesagt.
    Warum solltest du es also jetzt in Erwägung ziehen?«
    »Weil du so ein Dickkopf bist. Weil du es dir wünschst, und weil ich dich glücklich machen will. Weil ich dich liebe. Weil die Vorstellung, ohne dich weiterzuleben, mir das Herz zerreißt, und das möchte ich lieber nicht noch einmal durchmachen, vielen Dank. Weil ich jeden Morgen neben dir aufwachen möchte, nicht nur, wenn ich Glück habe. Weil du alles bist, was ich mir von einer Frau nur wünschen könnte, Danny. Warum sollte ich dich also nicht heiraten wollen? Das habe ich mich jedenfalls selbst gefragt, und nun kennen wir beide die Antwort. Bis ich glaubte, dich verloren zu haben, wusste ich nicht, dass ich dich liebe. Irgendwann hätte ich es wohl herausgefunden, aber ich bin ziemlich froh, dass ich es schon jetzt weiß. Wirst du mich also heiraten und mich deine Familie sein lassen?«
    Danny lehnte sich zurück und starrte ihn voller Staunen an. »Meinst du das wirklich ernst? Du liebst mich?«
    »Mehr als ich mit Worten sagen kann.«
    Plötzlich ließ sich hinter ihnen Anthonys Stimme vernehmen, als er und sein Bruder James zur Tür herein-kamen. »Sie haben dir doch gesagt, du sollst die beiden nicht stören. Ganz schön peinlich, diese Gefühlsduselei mit anzuhören, oder?«
    Jeremy wandte sich um und grinste seinen Vater und seinen Onkel an. »Ihr dürft mir gratulieren. Sie hat eingewilligt, mich zu heiraten.« Dann raunte er Danny zu:
    »Das wirst du doch, oder?«
    »Ja«, wisperte Danny zurück. Sie platzte beinahe, so vollkommen war ihr Glück. »Ganz sicher.«
    »Donnerwetter«, sagte James. »Ich glaube nicht, dass Jason während seiner Schimpfkanonade auch nur im Entferntesten an so was gedacht hat. Es löst allerdings das Dilemma.«
    »Was für ein Dilemma?«
    »Jason weiß, wer sie ist, Junge.«
    »Dass sie aus diesem Armenviertel stammt?«
    »Nein, wer sie wirklich ist.«

Kapitel 50
    pätsommerliche Wildblumen blühten auf den WieS sen entlang der Straße durch Somerset. Sie waren weit von London entfernt; die Kutschfahrt hatte einen ganzen Tag und die Hälfte des folgenden Morgens gedau-ert. Danny nahm von der Reise kaum etwas wahr, so benommen und aufgewühlt war sie.
    Da war zum einen das Glück. So etwas hatte sie noch nie erlebt. Jeremy liebte sie und würde sie heiraten. Er würde all ihre Träume wahr werden lassen. Das war beinahe mehr, als sie ertragen konnte – oder es wäre mehr gewesen, wenn auf der anderen Seite nicht die Angst gestanden hätte. Die Angst, die stärker war als alles andere.
    Sie fürchtete, dass all das womöglich nicht stimmte, dass Jason Malory sich geirrt hatte. Falls es doch stimmte, fürchtete sie, dass ihre Mutter womöglich nicht mehr am Leben war. Das Letzte, was man von ihr wusste, war, dass sie auf dem Anwesen ihrer Großmutter in Somerset wohnte, doch seit sie sich vor fünfzehn Jahren
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