Make Love: Ein Aufklärungsbuch (German Edition)

Muttermunds. Etwa zwei Tage später nimmt die Frau noch eine Tablette ein, die dazu führt, dass sich die Gebärmutter zusammenzieht. Dadurch wird die Gebärmutterschleimhaut mitsamt dem Fruchtsack und dem Embryo ausgestoßen. Der Vorgang ist vergleichbar mit einem Spontanabort oder einer stärkeren Regelblutung, je nach Zeitpunkt der Schwangerschaft. Die Medikamente werden unter ärztlicher Aufsicht eingenommen. Nach ein bis zwei Wochen ist eine Nachuntersuchung erforderlich.
    Nachteile: Bei der Abtreibung mit RU-484 kann es schon mal wehtun. Man bekommt allerdings ein Schmerzmittel und dann ist es zu bewältigen.
    Aber auch psychisch also seelisch, kann eine Abtreibung Probleme bereiten. Vielleicht liebst du deinen Freund, mit dem du jetzt ein Kind erwartest. Und vielleicht hattest du trotz aller Hindernisse bereits mütterliche Gefühle entwickelt. Eventuell warst du dir nicht sicher in Bezug auf die Abtreibung oder hattest Angst vor dem Eingriff selbst. Es kann auch sein, dass dein Freund sich plötzlich nicht ganz so verhält, wie du erhofft hattest. In jedem Fall ist es wichtig zu handeln. Suche das Gespräch mit einem Erwachsenen, mit deinen Eltern oder einem Arzt. Bald. Du solltest eine Schwangerschaft ernst nehmen, weil die Zeit läuft. Eine Abtreibung wirkt sich nicht nachteilig auf eine spätere Schwangerschaft aus.

     
    GESCHLECHTSKRANKHEITEN
    Geschlechtskrankheiten sind sexuell übertragbare Krankheiten. Viele gehen sehr lässig oder sogar fahrlässig mit diesem Thema um. Manche glauben: Da schmeiß ich Medikamente ein oder schmiere ’ne Salbe drauf , und dann geht es weiter . Ein Trugschluss. Geschlechtskrankheiten können Krebs auslösen (Papillomaviren) oder lebensgefährliche Infektionen verursachen (HIV, Hepatitis). Chlamydien machen im schlimmsten Fall unfruchtbar. Wer meint, das bekämen nur die anderen – Pustekuchen. Jeder Vierte kriegt eine Geschlechtskrankheit, bevor er 25 Jahre alt wird. Und weil man eine solche Krankheit niemandem an der Nasenspitze ansehen kann, gibt es beim Sex mit einem Unbekannten oder einem neuen Partner erst mal nur eine Regel: Kondome, Kondome, Kondome! Nur wer beim Arzt den Gesundheits-Check gemacht hat, kann in einer festen Beziehung darauf verzichten. An Verhütung muss natürlich trotzdem gedacht werden.
    Wer während einer festen Beziehung ohne Kondom fremdgeht, muss so fair sein, sich beim Arzt auf HIV testen zu lassen, bevor er wieder mit seinem Partner im Bett landet. Das bedeutet eine längere Sexpause, dennHIV-Antikörper können erst drei Monate nach einer möglichen Ansteckung nachgewiesen werden. Ein Problem bei vielen Geschlechtskrankheiten ist, dass Symptome oft erst dann auftauchen, wenn man mit dem eigenen Partner schon Sex hatte. Und schwupps ist es passiert. Angesteckt. Deshalb lieber bei Fremdgeherei ohne Kondom zum Arzt und auf Sex ganz verzichten, bis alles geklärt ist. Der Arzt hat natürlich Schweigepflicht. Meist muss dein Partner mitbehandelt werden, du kommst also um ein Gespräch mit dem Partner nicht herum.
    Geschlechtskrankheiten zeigen sich auf unterschiedliche Weise durch verschiedene Symptome. Welche sexuell übertragbaren Krankheiten gibt es?
    AIDS/HIV
    Generelles: Aids ist die Folgekrankheit einer Infizierung mit dem HI-Virus. Das HI-Virus kann übertragen werden, wenn Blut, Sperma oder Scheidenflüssigkeit in direkten Kontakt mit der Blutbahn eines anderen kommen. Es dringt nicht durch gesunde, sondern nur durch verletzte Haut und Schleimhäute. Beim Sex, besonders Analsex, kommt es oft zu solchen kleinen Verletzungen im Bereich der Schleimhäute. Das HI-Virus schwächt das Immunsystem. Erst wenn dadurch verschiedene Krankheiten nicht mehr abgewehrt werden können, spricht man von Aids im Ausbruch.
    Was die Ansteckung angeht, ist Oralsex weniger gefährlich als direkter Geschlechtsverkehr. Und Analsex ist gefährlicher als normaler Geschlechtsverkehr. Aber nichts davon ist sicherer Sex.
    Zum Glück ist das Virus sehr fragil. Das heißt, in einer normalen Umgebung an der Luft stirbt es schnell ab. Das bedeutet, Umarmungen, Händeschütteln, Becher teilen, gleiche Toilette benutzen und Ähnliches – alles ungefährlich.
    Symptome: Es vergehen oft Jahre, bevor man Symptome entwickelt und Aids ausbricht. Manche Menschen haben aber nach der Ansteckung eine Periode mit Fieber, geschwollenen Lymphdrüsen, Schweißausbrüchen, Müdigkeit, Magenproblemen oder Gewichtsverlust. Diese Symptome können natürlich auch andere Ursachen