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Maja und der Osterhase

Maja und der Osterhase

Titel: Maja und der Osterhase
Autoren: Tom Friedrich
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Wind. Hoppla! Fast wäre Maja über einen Korb mit Eiern gestolpert. Und dort steht noch ein Korb und auf dem Tisch – ein ganzer Berg Strohkörbe, alle gefüllt mit schneeweißen Eiern. Maja schaut Kunibert mit großen Augen an. «Müssen die alle noch bemalt werden?»
    «Ja, aber das Meiste habe ich schon geschafft.» Kunibert öffnet die Türe und Maja schaut in die Hütte hinein. Da stehen noch mehr Körbe voll bunter Eier: gelbe, rote, grüne Eier, gemusterte, gepunktete und verschnörkelte Eier. Maja nimmt eines aus dem Korb und betrachtet es genauer. Das Blau sieht aus wie der Himmel und das Grün, wie das Gras, auf dem sie stehen. «Diese Farben sind toll», staunt Maja. «Sie sehen so natürlich aus.»
    Kunibert nickt und drückt Maja einen Pinsel in die Hand. «Komm mit nach draußen, ich zeige dir das Geheimnis der Farben.»
     
    Maja hält ein weißes Ei in der Hand und schaut Kunibert fragend an. «Du hast die Farben vergessen, oder?»
    «Wie möchtest du es denn bemalen?», fragt Kunibert.
    Maja überlegt. «Ich glaube, rot mit gelben Punkten wäre hübsch», sagt sie.
    «In der Natur gibt es alle Farben, die wir brauchen, schau dich nur um.»
    Maja lässt ihren Blick über die Blumenwiese schweifen und entdeckt einen Strauch mit kirschroten Rosen. «Die Farbe wäre toll.»
    «Gut, dann halte deinen Pinsel an die Rose und nimm dir ihre Farbe», sagt Kunibert. Maja tut es, doch nichts passiert.
    «Du musst daran glauben, Maja, sonst geht es nicht. Versuch es noch einmal.»
    Maja kneift die Augen zusammen und stellt sich ganz fest vor, wie die rote Farbe der Rose auf ihren Pinsel übergeht.
    «Da … da schau … der Pinsel – er wird rot.» Maja schaut verblüfft auf die Pinselspitze, die jetzt genauso kirschrot wie die Rose ist.
    «Gut gemacht», sagt Kunibert, «dann können wir ja loslegen.»
    Mit einem Korb in der Hand hüpft Maja über die Blumenwiese. Von einem Kleeblatt nimmt sie etwas Grün, vom Himmel ein kräftiges Blau und ein Schmetterling wartet artig auf einer Blume, bis Maja das hübsche Lila seiner Flügel auf dem Pinsel hat. Das macht Spaß. Maja rennt einer kleinen Feldmaus hinterher und schnappt sich das Braun ihres Fells. Von einem frechen Rotkelchen bekommt sie ein blasses Orange. Kunibert hüpft hinter Maja und hält seinen Pinsel an ihr Haar. «Jetzt habe ich ein blondes Majaei», kichert er. Maja lacht und hält ihren Pinsel an Kuniberts kugelrunden Bauch. «Und ich habe ein rosafarbenes Kunibertei.»
    In Windeseile sind alle Eier bemalt und Maja und Kunibert lassen sich erschöpft aber glücklich ins Gras fallen.
    «Wir haben noch etwas Zeit, bevor die Hasen kommen und die Eier mitnehmen», sagt er. «Was möchtest du tun?»
    «Ich möchte noch mehr anmalen … deine Hütte - die könnte frische Farbe vertragen.»
    «Tolle Idee. Welche Farbe soll sie bekommen?»
    «Wie wäre es mit einem Kunibertrosa, und die Fenster Majablond?», sagt Maja mit einem breiten Grinsen. Kunibert hält sich den Bauch vor lachen. Die Zeit vergeht wie im Fluge. Die beiden haben einen Riesenspaß, und gerade als Maja den letzten Fensterladen angemalt hat, kommen einige Hasen den Berg hinauf gehoppelt.
    «Darf ich dir meine Freunde vorstellen?», sagt Kunibert. «Sie helfen mir, die Eier zu verstecken.»
    Die Hasen stellen sich in einer Reihe auf und verbeugen sich vor Maja. Maja legt den Pinsel beiseite und verbeugt sich vor den Hasen, deren Fell genauso bunt ist, wie das von Kunibert. Ein Hase ist rot, ein anderer gelb, und der dickste von allen hat ein blaues Fell. «Bist dieses Jahr spät dran, Kunibert», sagt der dickste Hase.
    «Ich weiß, es gab ein paar Probleme. Aber dank Maja haben wir es noch geschafft.»
    In diesem Moment fällt Maja ein, dass sie wieder nach Hause muss, bevor Mama und Papa bemerken, dass sie gar nicht in ihrem Zimmer ist. Schnell verabschiedet sie sich von den Hasen und geht mit Kunibert den Hügel hinunter, zum Zauberbaum.
    «Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll, Maja», sagt Kunibert. Maja umarmt Kunibert und drückt ihn ganz fest. «Es hat mir viel Spaß gemacht. Wenn du noch mal meine Hilfe brauchst – ich bin immer für dich da.»
    «Du kannst mich jederzeit besuchen. Weißt ja jetzt, wie du ins Osterland gelangst.»
    «Ich komme gerne wieder. Aber jetzt muss ich los. Machs gut, Kunibert.»
    Maja dreht sich noch einmal um und winkt Kunibert zu, bevor sie durch den Zauberbaum geht.
     
    Im Garten angekommen, schleicht Maja ins Haus zurück. Vorsichtig lugt
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