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Mailverkehr für Fortgeschrittene

Mailverkehr für Fortgeschrittene

Titel: Mailverkehr für Fortgeschrittene
Autoren: Mela Wolff
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    »Kommunikation ist das Wichtigste. Redet miteinander, tauscht euch aus. Legt vorher fest, was wie geschehen soll. Der dominante Part ist immer für das Wohlergehen seines Gegenübers verantwortlich und sollte sich von Zeit zu Zeit vergewissern, dass es ihm oder ihr gut geht.«
    Auch darüber gäbe es unterschiedliche Auffassungen in der Szene …
    Zeit für eine kleine Zigarettenpause. Ich bin sehr froh, dass ich hierhergefunden habe. Ein dunkelhaariger Schnäuzer prostet mir zu.
    »Ich möchte es nicht missen. Es hat mein Leben verändert, bereichert«, hörte ich mich sagen.
    Er nickte: »Ich habe vor Kurzem eine alte Freundin wiedergetroffen. Sie war erstaunt darüber, wie sehr ich mich in knapp einem Jahr verändert habe. Ich hätte mehr Ausstrahlung, würde selbstbewusster wirken.«
    Ich musste grinsen.
    »Ja, das kann schon stimmen. Wenn mich jetzt jemand ärgert, dann stelle ich mir vor, wie er oder sie aussieht, mit nacktem Hintern ans Andreaskreuz gefesselt und von einer Domina oder einem Dom bearbeitet.«
    Wir tranken noch ein bisschen mehr Wein, lachten und tratschten. Der junge »Dom to be« guckte mich an, ich ihn. Vor allem seine Hände. Als sich die Runde schließlich auflöste, traute er sich in letzter Minute, nach meiner Telefonnummer zu fragen. Mal gucken, ob er sich meldet … :-)
    Hannah
    PS: Ich überlege immer noch, ob ich die nächste FemDom-Nacht im Gargoyle ausprobieren soll …
    Betrifft: It’s a game …
    Von: Gruber Bestattungen
    Datum: 28. 11. 2012 17:34
    Hallo Hannah!
    Sorry. Du hast doch sonst mehr Humor! Wollte Dich nicht kränken …
    Freut mich ehrlich, dass Dir das BDSM-Treffen gefallen hat. Auch ich habe ein paar höchst anregende Erfahrungen gemacht … Ich kam heute nicht aus dem Bett. Das hatte einen Grund. Der lag neben mir. Eine blonde Versuchung. Kleine Brüste, unendlich lange Beine, kleiner runder Apfelpo, wunderschöne Füße samt Zehenring.
    Sie hatte verdorbene Fantasien. Die galt es zu befriedigen. Mein böses ­Y-Chromosom zwang mich dazu. Keine Entschuldigung, ich weiß. Apfelpo stand auf Rollenspiele: das jungfräuliche Schulmädchen. Fragte mich, was ich da tun würde und auch, ob das so richtig sei, was sie da mit ihrer Zunge anstelle. Das Ganze mit unschuldigem Blick und leiser, mädchenhafter Stimme. Sollte ihr alles zeigen und befehlen.
    Spielerisch. Spielend.
    Höchst befriedigend.
    Dein Marc hat völlig recht: Nichts, was zwei Erwachsene miteinander einvernehmlich anstellen, ist schlecht.
    Mike
    PS: Hast Du endlich was geschrieben?
    Betrifft: FemDom
    Von: H. Zimmermann
    Datum: 29. 11. 2012 22:35
    Mike,
    Apfelpo? Du Casanova! Ständig eine andere im Bett. Kein Wunder, wenn es mit Deiner Auserkorenen nichts wird. Die hat wahrscheinlich längst die Flucht ergriffen, bei so viel Konkurrenz. Oder hast Du sie vergessen?
    Lustigerweise habe ich nach Deiner letzten Mail den dringenden Wunsch verspürt, zur Abwechslung mal einem Kerl so richtig den Arsch zu versohlen …
    Also ab ins Gargoyle, zur FemDom-Nacht. Erste Enttäuschung: Kira war an diesem Abend nicht hinter der Theke. Aber dafür saßen zwei freundliche Ladys davor auf den Barhockern. Die eine, blond, trug ein schick geschnürtes rotes Lackkorsett, die andere, rothaarig, trug schwarz. Waren das Dominas? Die sahen eigentlich ganz harmlos aus.
    Ein Typ, der so sichtbar hungrig war, dass ich mich wie ein Stück Frischfleisch im Löwenkäfig fühlte, saß daneben. Er sah immer wieder zu mir rüber. Blonde Mähne, blaue Augen. Nicht mein Fall. Ich bestellte Rotwein und hielt mich an einem Stehtisch fest. Es war heute anders als am Schnupperdonnerstag. Ernster. Nicht so verspielt. Oder lag das an mir? Nebenan das Klatschen von Händen auf Fleisch. Stöhnen. Ein mageres Kerlchen mit schwarzen Haaren und Dackelblick kam aus dem Raucherraum. Splitterfasernackt. Bis auf dieses komische Plastikgebilde, das seinen Schwanz einschloss. Sah aus wie vom »Raumschiff Orion« geklaut. Ich tat, als wäre ich cool. Das Kerlchen guckte ein bisschen, dann kam es zu mir rüber. Fragte, ob es sich hier hinstellen dürfe. Klar. Ist ein freies Land. Ich kriegte seinen feuchten Dackelblick ab. Bittend. Flehend. Au Mann … ekelhaft. Aber auch irgendwie … interessant?
    Ob ich denn zum ersten Mal hier wäre? Nein, zum dritten Mal. Ich erzählte ihm von meinen ersten Erfahrungen mit »spanking«. Und dass ich neugierig wäre, ob ich es nicht auch andersrum gut fände. Schlagen statt geschlagen werden.
    Die Ladys an der
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