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Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit

Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit
Autoren: V.A.
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Lebens geworden, und er war zu allen Zeiten in der Lage, in lange Monologe auszubrechen und zu erklären, welche Veränderungen gemacht werden müßten , um das Erbe der Menschheit nicht zu verraten.
    Paul war jünger als Miranda und ich. Er war bereits als zehnjähriger Junge an Bord gekommen. Ein nicht erkennbarer Erbfaktor ließ ihn von einem normal aussehenden Kind zu einem kleinen, krummbeinigen Mann heranwachsen, dessen großer Kopf durch einen dünnen Hals mit einem unförmigen Körper verbunden war. Es war nicht seine Schuld, daß er mißgestaltet und komisch wirkte und allen auf die Nerven ging. Er hatte die Psychologie zu seinem Spezialgebiet gemacht und war ein lautstarker Anhänger Cecil Dormans. Zum Unglück für Pauls Ehrgeiz hatte man nicht Dorman, sondern den gescheiten, humorvollen und friedlichen Dr. Carey zum Leiter der psychologischen Abteilung gemacht. Paul Cutter blieb ohne Titel, und die Tatsache, daß er nur ein Randie war, eine Person ohne spezielle Fähigkeiten, machte ihm immer mehr zu schaffen.
    Ich sah Cutter in der ersten Reihe sitzen, den großen Kopf gespannt erhoben. Nichts geschah. Keine neue Verfügung, keine neue Eingabe. Vielleicht hatte ihn Cecil Dorman überredet, sein Gesetzeswerk heute abend etwas zurückzustellen ...
    Es war eine klare Abstimmung. Niemand ließ den Arm unten, niemand konnte den Gedanken an weitere Jahre oder Jahrzehnte im All ertragen. Aber ich erinnere mich – als ich den Arm hob, dachte ich nicht an die Zeit im All, sondern an rot-grüne Küstenhänge und das Rauschen eines Ozeans. Und ich dachte an meine Kindheit, an Marthas Weinberg und an die schnell wechselnde Septemberbrandung, die ich von dort beobachten konnte.
    Ich glaube, es war die einzige einstimmige Entscheidung, die die Demeter-Kolonisten je getroffen haben.
     
    Madison fuhr leise fort: »Die Kundschafterexpedition. Sie alle kennen die Anweisungen, kennen die Umstände. Wir können es nicht riskieren, daß die ganze Kolonie von etwas zerstört wird, das wir von hier oben nicht feststellen können. Wir haben keine Möglichkeit, die Schwerkraft wieder zu überwinden und ins All zurückzukehren. Die Anweisungen empfehlen eine Gruppe von zwei Männern und zwei Frauen. Drei Punkte sind für die Wahl dieser Zusammensetzung ausschlaggebend. Erstens können und wollen wir uns nicht auf das Urteil eines einzelnen verlassen. Zweitens besteht die Möglichkeit, daß sich ein möglicher negativer Einfluß dort unten nur einseitig auf ein Geschlecht auswirkt. Und drittens sollen die Kundschafter die Chance haben, weiterzuleben und sich fortzupflanzen, wenn sie die Hauptkolonie weiterschicken müssen. Ich rufe jetzt die vier Freiwilligen. Wer sie auch sind, es werden Menschen sein, die wir schlecht entbehren können. Ich bitte um Meldungen.«
    Das war es also. Wie alle großen Augenblicke im Leben eines Menschen, kam auch diese Entscheidung ganz ruhig auf uns zu. Zuerst hielt ich Mirandas Gesichtsausdruck für eine Frage, doch dann verstand ich, daß ihre braunen Augen nicht wissen wollten: Wirst du aufstehen?, sondern daß sie sagten: Ich muß aufstehen. Irgend etwas treibt mich dazu, ob du nun mitkommst oder nicht. Ich muß einfach!
    Ich nahm ihre Hand, und wir erhoben uns.
    Es waren fünf oder sechs weitere Paare aufgestanden, und eine überraschende Anzahl Unverheirateter. Ein Flüstern ging durch den Raum. Rupert Madison sah uns der Reihe nach an. Sein Gesicht war unbewegt.
    Ich nahm an, daß er seine Wahl unter den Randies treffen würde. Da war zum Beispiel Breezy Arthur Clay, der sich zwei Reihen vor uns erhoben hatte. Oder Joe und Miriam Somers, ein verheiratetes Paar; der zurückhaltende Joe und Miriam, die immer davon sprach, Farmerin zu werden, wenn wir einmal landen sollten. Oder die süße Laurette Vieuxtemps, eine richtige Hausfrauenseele, allerdings ohne Mann.
    Madison bat einige Spezialisten, sich wieder zu setzen. Dann schien er sich nicht entscheiden zu können und saß dort oben auf dem Podium, schweigend mit sich ringend. Cecil Dorman, der sich ebenfalls auf dem Podium befand, beugte sich vor und machte einen Vorschlag. Madisons Blick war abweisend. Der Captain vermied es jedoch, den Psychometriker zurechtzuweisen. Er seufzte und nannte den ersten Namen:
    »Paul Cutter.«
    Ich war überrascht, denn ich hatte nicht bemerkt, daß Paul sich ebenfalls erhoben hatte. Art Clay stand genau hinter ihm. »Laurette Vieuxtemps ...« Mirandas Griff verstärkte sich. »Miranda Klein ... David
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