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macht Urlaub

macht Urlaub

Titel: macht Urlaub
Autoren: Dorothy Gilman
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zusammen. »Emily, eine Kugel kommt aus einer Schußwaffe, du hast am Telefon aber gesagt...«
    »Nun, es gab einige Komplikationen«, gestand sie. Nach einem kurzen Resümee ihrer Woche in Jordanien und einer Erkundigung nach seinen ornithologischen Ausflügen legte sie sich ins Bett und schlief volle zehn Stunden. Sie empfand es zwar als vergeudete Zeit, andererseits war sie aber auch sehr froh darüber, denn sie hatte im Flugzeug nicht geschlafen und in der Nacht davor ebenfalls keine Ruhe gefunden. Doch sofort nach dem Aufwachen wollte sie wissen, wie es mit Assen und Ibrahim weitergegangen war. Rawlings hatte versprochen, sie auf dem laufenden zu halten... Ein sehr netter junger Mann, dieser Rawlings, dachte sie, und ihr gegenüber fast ergeben dankbar.
    »Das war ein Abenteuer«, hatte er ihr vorgeschwärmt. »Ein wundervolles Abenteuer. Dieser Mond, wissen Sie - ich hatte ja keine Ahnung, was ich in diesem Land bisher alles versäumt hatte!«
    Sie hatte es sich versagt, ihn darauf aufmerksam zu machen, was hätte passieren können, wenn sein Wagen in einer nicht von Polizeipatrouillen kontrollierten Wüstengegend stehengeblieben wäre. Wahrscheinlich standen ihm solche Erfahrungen noch bevor, denn es hatte ganz den Anschein, als beabsichtigte er noch weitere Exkursionen in die Wüste. Sie hatte ihm Awad Ibn Jazis Namen genannt und betont, wie interessant Rawlings den alten Fährtensucher finden würde. Nun hoffte sie, daß er so vernünftig sein würde, sich auch wirklich an ihn zu wenden.
    Am Dienstag war sie von Jordanien zurückgekommen, und am Samstag rief Bishop sie aus New York an. Er erkundigte sich, ob sie und Cyrus am Nachmittag zu Hause wäre, er würde gern nach Connecticut fahren und sie beide wiedersehen. Er habe ein kleines Päckchen für sie, fügte er hinzu, das zu wichtig sei, als daß er es mit der Post schicken wolle.
    »Ich hoffe, kein Urnengrab«, war Cyrus' sarkastischer Kommentar. Bishop traf um vierzehn Uhr ein, mit einem Diplomatenkoffer in der Hand, und sah so jungenhaft aus wie immer. Mit scherzhafter Grandezza nahm er die verwegene Schottenmütze von seinem sandfarbenen Haar. Bishop liebte Küchen. Er hatte einmal erwähnt, das läge daran, daß er selten eine zu Gesicht bekam. Also ließen sie sich am Küchentisch nieder, mit einer großen Platte voll frischer Heidelbeermuffins und einer großen Kanne Kaffee. Gleich nach der Begrüßung wurden beinahe übertriebene Höflichkeiten ausgetauscht. Mrs. Pollifax fragte sich, ob Bishop sich damit bei Cyrus dafür entschuldigen wollte, daß seine Frau sich ohne ihn in Jordanien amüsiert hatte. Jedenfalls belustigte dieser Gedanke sie so weit, daß sie ihre Ungeduld im Zaum halten konnte. Bishop sagte: »Ich mag dieses Mädchen, Kadi Hopkirk, meine ich; ich habe gehört, daß Sie mit ihr unterwegs waren.«
    Cyrus nickte. »Ein Mädchen, mit dem man Pferde stehlen kann, aber sie ist in zu heißem Klima aufgewachsen. Friert immer, fröstelt viel. Bin nicht sicher, daß ich sie fürs Vogelbeobachten begeistern konnte«, meinte er zweifelnd. »Vielleicht zu viel frische Luft.«
    »Sie sehen aus, als strotzten Sie vor Gesundheit«, stellte Bishop fest. »Ihnen ist es sichtlich bekommen.«
    »Warum sollte ich nicht gesund aussehen«, brummte Cyrus. »Ich bin ja auch nicht einfach in den Nahen Osten geflogen, um mich mit einer Meute Verbrecher einzulassen. Eine sehr hinterlistige Frau, meine Emily«, vertraute er Bishop an. »Rief mich an, daß sie für eine Woche mit Farrell verreisen würde, um irgendwelche Papiere oder so was aus Jordanien zu holen. Botendienste, dachte ich. Und dann kommt sie völlig erschöpft und mit dem Arm in einer Schlinge heim.«
    »Wirklich hinterlistig«, bestätigte Bishop mit jungenhaftem Grinsen.
    Jetzt war Mrs. Pollifax mit ihrer Geduld am Ende. »Bishop, so erzählen Sie doch! Was hat sich getan? Sind sie in Sicherheit? Ist alles in Ordnung?«
    Bishop nickte. »Ich bringe gute Neuigkeiten. Mit viel Hilfe aus Amman konnten wir gestern Assen und Ibrahim in die Vereinigten Staaten bringen. Assens Informationen werden an die UN weitergeleitet, und auch Jordanien bekommt sie. Die ganze Sache ist wirklich verdammt wichtig!« fügte er hinzu. »Dib Assen befindet sich jetzt in einem sicheren Versteck.«
    »Darüber bin ich wirklich sehr froh«, versicherte ihm Mrs. Pollifax erleichtert.
    »Ewig schade um dieses Manuskript«, sagte Cyrus. »Ich habe sowohl Die Peiniger a ls auch Die Folterinstrumente gelesen . Wertvolle
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