Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 068: Apokalyptas erste Version

Macabros 068: Apokalyptas erste Version

Titel: Macabros 068: Apokalyptas erste Version
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
waren von Schwertern durchbohrt worden.
    Das Grauen und der Schrecken, die Hellmarks Doppelkörper
empfanden, wurden uneingeschränkt an das Bewußtsein des
Originalkörpers weitergegeben.
    So wußte Hellmark nicht nur, was sich in seiner
unmittelbaren Umgebung abspielte, was er hier sah und hörte,
sondern auch alles, was Macabros in irgendeiner Form mit seinen
Sinnen registrierte.
    Hier hatte jemand massiv eingegriffen.
    Macabros konnte sich denken, was sich abgespielt hatte, ohne dabei
jedoch über Details Kenntnis 2x1 erhalten. Es war nur
natürlich, daß Soldaten und Forscher auf die Insel kamen,
um herauszufinden, was es mit ihr auf sich hatte. Schließlich
war es nicht alltäglich, daß ein Eiland aus dem Meer
emporstieg, das viele tausend Jahre alt war und die Spuren einer
früheren Zivilisation trug. Da mußte man natürlich
wissen, was vorging…
    Die Männer, die hierher kamen und nun tot am Boden lagen,
waren dem Grauen begegnet.
    Den schwarzen Todesboten der Apokalypta? Oder – Molochos
Soldaten? Auch das war möglich. Denn: Wenn Molochos, wie es
prophezeit war, tatsächlich zurückkehrte, würde er
nicht allein kommen. Die Zeit von damals, die Zeit vor zwanzigtausend
Jahren, würde wiederentstehen, heute in der Gegenwart, in dieser
Stunde…
    Die Körper waren noch warm. Die Menschen am Boden konnten
noch nicht lange tot sein.
    Macabros entdeckte noch mehr. Die meisten lagen in einer dunklen
Ecke, wo eine Mauer und eine Hauswand spitz zuliefen. Einige hatten
noch versucht, im Innern der klobigen Gebäude Zuflucht zu
nehmen. Doch ihre Verfolger waren schneller gewesen.
    Macabros entdeckte Geschoßhülsen und sah, daß
viele Schüsse auf die unheimlichen Gegner abgegeben worden
waren.
    Doch keine der menschlichen Waffen schien die geringste Wirkung
gezeigt zu haben. Wer immer die Eindringlinge hier überfallen
hatte, war ihnen haushoch überlegen gewesen.
    Macabros hatte einen Verdacht. Das Ganze paßte zu der
Entdeckung, die sie im Gewölbe des Sequus-Tempels gemacht
hatten.
    Plötzlich stieß er auf Spuren, die deutlich im Sand
abgedrückt waren.
    Pferdehufe…
    Da gab es für ihn überhaupt keinen Zweifel mehr,
daß die schwarzen Todesboten, die Ritter der Apokalypta, die
nur aus einer Ansammlung bösen, verderblichen Geistes bestanden,
hier tätig wurden. Diese schwarzen Gespenster, dieser
unheimliche Geist, umhüllt von einer schwarzen
Ritterrüstung, war über die Ahnungslosen hergefallen. Die
hier versucht hatten, etwas herauszufinden, waren im wahrsten Sinn
des Wortes hingeschlachtet worden. Sie hatten nicht die geringste
Chance gehabt. Selbst wenn die Projektile Pferd und Reiter in
ausreichendem Maß getroffen hatten, konnten sie nichts
ausrichten. Denn beide bestanden aus keiner irdischen Substanz, die
den physikalischen Gesetzen dieser Welt unterstand.
    Macabros verlor keine Zeit.
    Er stürmte die Stufen nach oben in das Haus, wo er weitere
Leichen fand. Die Männer trugen noch Schutzmasken und hielten in
Händen entsicherte Gewehre. Zahllose Einschüsse waren in
Wand und Decke festzustellen, und ganze Steinbrocken waren durch die
explodierenden Geschosse herausgeplatzt.
    Wie wild hatten die Überfallenen sich zur Wehr gesetzt. Doch
kein einziger von ihnen war mit dem Leben davongekommen. Selbst die
Bewachung aus der Luft schien sinnlos gewesen. Apokalyptas Todesboten
hatten grausame, ganze Arbeit geleistet…
    Macabros Weg führte in einen großen Raum, von dem aus
es einen Verbindungsgang in ein anderes Gebäude gab. Eine
morsche Holztür, von einem feuchten Schimmelpilz
überwachsen, war torähnlich gestaltet und zur Hälfte
geöffnet.
    Ob sich doch jemand dahinten in letzter Minute hatte verbergen
können?
    Hellmarks Doppelkörper forschte nach. Er hatte nichts zu
befürchten. Apokalyptas Reiter – selbst wenn sie sich hier
noch aufhielten – konnten ihm nichts anhaben. Aber er ihnen!
Irgendwie wünschte er den Moment herbei, daß sie alle,
einer nach dem anderen, hier auftauchten. Er brauchte dann mit den
telekinetischen Kraftströmen, zu denen Hellmarks Hirn fähig
war, nur noch das Schwert des Toten Gottes hierher zu transportieren.
Eine Besonderheit des feinstofflichen Körpers bestand darin,
daß er jeden Gegenstand, den er berührte, auch verdoppeln
konnte…
    Mit kräftigem Fußtritt stieß Macabros die morsche
Tür auf. Ein Knirschen und Ächzen lief durch das alte Holz.
Es schmatzte, als ob die Oberfläche eines Sumpfes, in den man
einen dicken Stein hatte plumpsen lassen, sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher