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Macabros 047: Formonatio - Welt des Unheils

Macabros 047: Formonatio - Welt des Unheils

Titel: Macabros 047: Formonatio - Welt des Unheils
Autoren: Dan Shocker
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hier in diesem
Raum schlafen? Mir scheint, daß es in der Tat der Fall ist,
daß die Kräfte expandieren. Sie wirkten sich nicht nur auf
die Nachkommen der direkten Linie aus – sie griffen inzwischen
auch auf Sie über, Mrs. Shaw. Ihr Zustand geht auf die
gespenstischen Träume zurück, die hier geträumt wurden
und die im Leben Ihres Mannes eine offenbar wichtige Rolle
spielen.«
    »Sie wollen hier schlafen? Es ist Ihr voller Ernst?«
    »Ja.«
    »Gut. Ich hindere Sie nicht daran. Der Raum steht zu Ihrer
Verfügung, prüfen und beobachten Sie, was Sie für
richtig halten. Ich habe nichts mehr zu verlieren. Ich habe mit
meinem Leben abgeschlossen, ich bin eine todkranke Frau. Was immer
Sie hier unten tun wollen und für richtig halten, tun Sie es!
Tun Sie es auf eigene Gefahr und Verantwortung! Aber machen Sie mir
bitte keine Vorwürfe, wenn etwas geschieht, was Gefahr für
Leib und Leben bedeutet…«
    Er nickte nur, bedankte sich dann für das Entgegenkommen und
bereitete gemeinsam mit Astritt Reven alles für seinen
nächtlichen Aufenthalt in dem kahlen Kellerraum vor.
    Viel Vorbereitungen gab es nicht zu treffen.
    Holesh wollte auf keinen Fall irgendwelche technischen Geräte
mit in den Raum nehmen. Wie Garry Shaw wollte er die nächsten
Stunden hier verbringen und abwarten, was geschah.
    Er ließ sich den Mechanismus zeigen, der die Tür von
innen öffnete, um bei einer eventuellen Gefahr das Weite suchen
zu können. Gemeinsam mit Astritt kehrte er den total verstaubten
Raum und wusch den braunroten Plattenboden, daß die
Keramikplatten matt spiegelten.
    Mehrere Kerzen waren aufgestellt worden, damit das Paar besser
sehen konnte. Die unheimlichen Zeichnungen bedeckten den ganzen
Fußboden. Bärtige Gestalten, Wesen mit drei Beinen, mit
Tentakelarmen, Teufel und Dämonen tummelten sich in
geisterhafter Kulisse.
    Hätte Frank Holesh jemals etwas über das Blutsiegel des
Molochos gehört – sofort hätte er die Szenen und
Gestalten wieder erkannt.
    Hier auf dem braunroten Kellerboden schien Garry Shaw eine Kopie
des Siegels versucht zu haben.
     
    *
     
    Sie kamen überein, daß Astritt Reven vor dem seltsamen
Kellerraum eine Art Wachtposten darstellen sollte.
    Hier außerhalb baute sie verschiedene Geräte auf.
Infrarot-Kameras und hochempfindliche Mikrofone wurden
installiert.
    Alles weitere mußte man abwarten.
    Frank Holesh fühlte sich nicht ganz wohl in seiner Haut, als
er die steinerne Tür zudrückte und er in absoluter
Finsternis allein war.
    Er hockte sich auf den Boden, lehnte sich gegen die Wand und
harrte der Dinge, die da kommen sollten.
    Er wartete auf etwas, ohne zu wissen, worauf.
    Würde überhaupt etwas geschehen?
    Seine Gedanken waren hellwach, sein Hirn kam nicht zur Ruhe –
da registrierte er die bleierne Schwere, die sich langsam wie ein
Gift in seinem Körper ausbreitete, die emporstieg aus dem Boden,
durch seine Poren kroch und mehr und mehr von ihm Besitz ergriff.
    Jetzt wurden, seine Beine taub, seine Lenden… im
nächsten Moment stieg die Schwere seinen Rumpf empor und
erfaßte den Brustbereich, Hals, Nacken… Kopf…
    Er lauschte in sich hinein und merkte, daß er hier etwas
erlebte, was er nicht von sich kannte und wollte schreien – aber
seine Lippen und seine Zunge waren wie gelähmt. Er brachte
keinen Ton heraus.
     
    *
     
    Die junge Frau bewegte sich in der Dunkelheit.
    Wo befand sie sich? Wie kam sie hierher?
    War sie kurze Zeit oder eine lange Zeit ohnmächtig gewesen?
Ihr war jegliches Gefühl dafür verlorengegangen.
    In der Dunkelheit neben ihr bewegte sich etwas.
    »Janita? Janita?« fragte eine dunkle, vertraute
Stimme.
    »Hay!« stieß sie hervor. Ihr Herz schlug
heftig.
    Man hatte sie gemeinsam in dieses dunkle Loch geschleppt.
    Ihre Augen hatten sich soweit an die Dunkelheit gewöhnt,
daß sie nun schemenhafte Umrisse erkennen konnte.
    Sie war froh, nicht allein zu sein, und fiel ihrem Begleiter um
den Hals.
    »Was waren das für Menschen?« flüsterte sie
erregt. »Und – warum haben sie uns gefangen
genommen?«
    »Ich weiß es nicht, Janita. Ich blicke hier nicht mehr
durch. Bei den Ameisen ging es uns gut. Man hat uns in Ruhe gelassen.
Man hat uns am Leben gelassen, wir sind dahinvegetiert wie die
Pflanzen. Irgendwann, das spürte ich ganz deutlich, wollten sie
etwas von uns. Dann flohen wir. Wir haben die fremden Krieger gesehen
– und ich bin der Ansicht, daß die dunkel gekleideten
Gestalten, die wie ein Heer von Ameisen aus ihren Verstecken kamen,
mit
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