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M A S H 02 - in der Heimat

M A S H 02 - in der Heimat

Titel: M A S H 02 - in der Heimat
Autoren: Richard Hooker
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Nacht aus dem Krankenhaus. Mit Ausnahme Speerschleuders sagten sie alle Operationen des folgenden Tages ab. »Ich rühre keinen Finger, bis der Yankee Doktor aus dem Wasser ist«, schwor Duke. »Ihr wißt es vielleicht nicht, aber vor einem Jahr war Flocki wegen einer Nierensache bei mir. Seine rechte Niere ist nicht die beste, und die linke dürfte angeschossen sein. Wir müssen versuchen, sie zu retten.«
    »Hast du noch weitere aufmunternde Neuigkeiten?« fragte Me Lay.
    »Legen wir uns aufs Ohr«, schlug Hawkeye vor.
    Unrasiert, ungewaschen und verschlafen betraten die Chirurgen um halb acht Uhr früh die Intensivstation. Sie hatten nicht mit einander gesprochen. Sie waren nervös. In der Nacht hatte die Aufregung ihnen Schwung verliehen, aber jetzt befürchteten sie eine Reihe von Komplikationen. Insgeheim wußte jeder, daß es furchtbar schwer sein würde, diesem Patienten gegenüber Objektivität und Abstand zu bewahren. Jedem kam der Gedanke: Schieben wir ihn nach Boston ab. Und jeder dachte sofort: Nein. Auf diese Kerle ist kein Verlaß. Wir müssen selbst nach ihm sehen.
    Von den sechs Kranken in der Intensivstation waren zwei Flockis Patienten. Die Chirurgen trafen Flocki Moore auf der Bettkante sitzend an. Er hatte sich die Fiebertabelle als Unterlage auf die Knie gelegt und schrieb Anweisungen aus. Ihr Patient sagte zum Patienten im nächsten Bett: »Verdammt, Rufus, Sie bleiben im Bett, bis ich Ihnen erlaube aufzustehen. Verstanden?«
    »Ja, sicher, einverstanden. Wenn Sie es sagen, Flocki«, antwortete Rufus folgsam.
    »Wie haben wir’s denn, Flocki?« fragte Hawk etwas befangen.
    »Ich habe Blut im Harn«, antwortete Flocki.
    »Bei den Schönen, mit denen Sie gestern abend aus waren, könnten Sie Schlimmeres im Harn haben«, meinte Hawkeye. »Warten Sie nur, bis ich es Emma erzähle.«
    »Wir werden den Harn beobachten und ein Nierenröntgen machen«, erklärte Duke. »Wenn alle Stricke reißen, sehen wir uns die linke Niere an, aber ich möchte sie nicht ganz entfernen. Falls Sie sich erinnern, ist Ihre rechte Niere auch kein Ausbund an Gesundheit.«
    »Ich erinnere mich«, sagte Flocki. »Und sonst?«
    »Der linke Lungenflügel hat etwas abgekriegt, aber das ist keine Sache«, sagte Hawk. »Möglicherweise lagen auch Magen, Dickdarm und sogar der Dünndarm in der Schußlinie. Zu einer sorgfältigen Untersuchung fehlte uns die Zeit. Wir ließen bloß Trapper das Loch in Ihrem Herzen schließen und haben noch rasch Ihre Milz saniert. Das war alles.«
    »Mit einem Wort ich bin das Urbild eines gesunden Menschen«, stellte Flocki fest.
    Die Chirurgen berieten, schrieben Anweisungen für die Schwestern und begaben sich ins Café zur schönen Aussicht, um zu frühstücken. Das war ein Fehler. Schon auf der Fahrt zum Café fiel ihnen Verschiedenes auf. Hawkeye wurde an Elch Lord erinnert. Vorbeifahrende Autos hielten an und winkten ihnen zu, stehenzubleiben. »Wie geht’s Flocki?« fragten alle.
    »Im Augenblick nicht schlecht, aber drücken Sie die Daumen«, antworteten sie stets.
    Im Café saß Stelzfuß Wilcox bei einem Glas Bier. Selbst für den Stelzfuß war das ungewohnt früh.
    »He, Stelzfuß«, fragte Hawkeye. »Wo stecken der Dussel und der Jud?«
    »Ich habe beide mit dem Zug um fünf Uhr dreißig nach Osthafen geschickt, samt George. Damit sie nicht gelyncht werden.«
    »Gute Idee«, nickte Haykeye. »Vielleicht sollten wir George lynchen. Wenn sein Esel nicht alle zwei Wochen Kolik hätte, wäre das Leben hier bedeutend geruhsamer.«
    Unlustig erschienen die Chirurgen am Nachmittag in ihren Sprechzimmern. Um drei Uhr erhielt Hawkeye einen Anruf der Intensivstation.
    »Dr. Pierce?«
    »Ja.«
    »Wir fragen uns, ob Dr. Moore Patienten empfangen soll. Er ist furchtbar müde.«
    »Wovon sprechen Sie eigentlich?«
    »Flocki hält in der Intensivstation Sprechstunden.«
    Eine halbe Stunde später eilte der inzwischen gewaschene Dr. Pierce ins Krankenzimmer, wo Flocki Hof hielt. Er schickte alle Patienten zum Teufel und kanzelte Dr. Moore ab.
    »Damit wir uns richtig verstehen, Flocki: Trapper hat Ihr Herz operiert. Duke wird sich vielleicht Ihre Niere vornehmen müssen. Was sich sonst noch ergeben mag, weiß kein Mensch. Hier führe jedenfalls ich das Kommando. Sie sind Patient und nicht Arzt, und Sie und jeder andere tun genau, was ich befehle. Im Augenblick ordne ich ein Hundertstel Milligram Demerol an und daß Sie sich nicht aus dem Bett rühren. Wenn Sie Ihren Dickkopf aufsetzen, verfrachte
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