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LYING GAME Und raus bist du

LYING GAME Und raus bist du

Titel: LYING GAME Und raus bist du
Autoren: Shepard Sara
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wieder nach Hause gefahren. Alle waren bei der Pyjamaparty gewesen, und Laurel und Charlotte hatten gewusst, dass Emma am Busbahnhof gewesen war und sie sie am Abreisen hindern mussten.
    Emma musste Sutton bleiben. Denn ohne Leiche gab es schließlich kein Verbrechen.
    »Sutton?«, rief jemand auf dem Flur.
    Emma schoss hoch und schlug sich das Knie am Schreibtisch an. Das war Charlottes Stimme.
    »Sutton?«, rief sie wieder.
    Emma suchte auf dem Desktop panisch nach dem Browser, um ihren Gmail-Account zu öffnen. Sie musste sich dieses Video schicken. Aber ihr Blick war umwölkt und die Symbole wirkten wie Hieroglyphen auf sie.
    »Hallo?«, rief Charlotte wieder. Und dann sagte sie leise zu jemandem hinter ihr: »Vielleicht ist sie ja da drin?«
    »Sutton?«, rief eine zweite Stimme. Garrett. Er klopfte an Laurels Tür.
    Emma wich eilig vom Computer zurück und warf dabei den Schreibtischstuhl um. Sie drehte sich um die eigene Achse und versuchte, ein Versteck zu finden. Unterm Bett? Im Schrank? Sie rannte zum Fenster und drückte sich daneben an die Wand.
    Es klopfte wieder. »Sutton?«, rief Garrett. Der Türknauf drehte sich. Emma rückte ans Fenster und schaute hinaus. Laurels Zimmer war direkt über einer buschigen Hecke im Hintergarten. Ein paar Meter daneben feierten ihre Gäste.
    Zitternd schob sie das Fenster auf. Kühle Nachtluft drang ins Zimmer.
    »Sutton?«, rief Charlotte. »Bist du da drin?«
    Emma schaute zur Tür. Der Lichtstreifen, der darunter zu sehen war, wurde breiter. Emma sah Garretts blondes Haar durch den Türspalt. Alles oder nichts , dachte sie, drehte sich zum Fenster um und holte tief Luft.
    »Sutton?« Charlotte war jetzt im Zimmer. Aber da war Emma schon in der Hecke gelandet.

29 – Die große Flatter
    Bei dem Sturz in die Hecke riss sich Emma ein großes Loch ins Kleid, schürfte sich die Hand an einem Stein auf und verdrehte sich den Knöchel auf dem harten Boden. Stöhnend zog sie ihre hohen Hacken aus und legte sie unter einen Kaktus.
    Sie spähte durch die Hecke. Die Jungs spielten immer noch mit den ferngesteuerten Autos. Mädchen reichten sich kichernd einen verchromten Flachmann zu. Gabriella und Lilianna standen nur ein paar Meter entfernt mit den Rücken zu ihr, flüsterten angespannt. Sie wirkten frustriert.
    Die Glastür öffnete sich, und Garrett und Charlotte betraten den Garten. Garrett ging in Richtung Buffet, aber Charlotte suchte Madeline und Laurel, und die drei stellten sich ganz in der Nähe der Hecke auf. Emma kauerte im Gebüsch. Sie war mucksmäuschenstill.
    Madelines Stimme übertönte die Partygeräusche. »War sie oben?«
    »Ich habe sogar in Laurels Zimmer nachgesehen«, sagte Charlotte. »Sie ist weg.«
    »Sie kann doch nicht weg sein.« Madeline verzog das Gesicht. Die Mädchen gingen in Richtung Gartentor. Emma krabbelte geduckt von einem Busch zum nächsten. Kies drückte sich in ihre nackten Knie. Als sie die Mauer erreichte, die das Haus umgab, zog sie sich daran hoch und kletterte auf die andere Seite. An der rauen Oberfläche schürfte sie sich Arme und Beine auf. Sie schaute sich hektisch um. Wohin konnte sie fliehen?
    Eine Mauer aus geparkten Autos stand vor ihr und blockierte den Weg zur Straße. Am nächsten war ein Jeep Cherokee, links von ihr stand ein Toyota und rechts ein schief eingeparkter Subaru. Hinter dem Subaru entdeckte Emma einen schmalen Spalt, durch den sie zu der Bruchsteinmauer gelangen konnte, der das Grundstück der Mercers von dem der Nachbarn trennte. Sie musste es nur bis zu dem Subaru schaffen, dann war sie frei. Emma zog den Bauch ein und schob sich am Seitenspiegel vorbei. Hoffentlich hatte das Auto keine dieser überempfindlichen Alarmanlagen, die sofort losgingen, wenn jemand die Karosserie berührte.
    Ein Geräusch ließ sie innehalten. Drei Gestalten standen an der Gartentür. Eine war groß und schlank, mit dunklen Haaren und goldener Haut. Die andere war kleiner und runder, ihre blasse Haut leuchtete im Mondschein. Die dritte hatte einen blonden Pferdeschwanz. Alle drei sahen sich um. Emma zitterte. Sie war wie gelähmt.
    »Sutton?«, schrie Madeline mit kalter, unfreundlicher Stimme.
    Dann keuchte Laurel auf. »Da ist sie!« Sie leuchtete mit einer Taschenlampe zu Emma, und sie rannten auf sie zu und zertrampelten dabei die Blumenbeete. Emma flüchtete den engen Korridor entlang, das Herz schlug ihr bis zum Hals.
    »Sutton!« Charlotte, Madeline und Sutton drängten sich an den Autos vorbei. »Komm
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