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LYING GAME - Mein Herz ist rein: Band 3 (German Edition)

LYING GAME - Mein Herz ist rein: Band 3 (German Edition)

Titel: LYING GAME - Mein Herz ist rein: Band 3 (German Edition)
Autoren: Sara Shepard
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Landry auf sie wartete. Er war der Einzige – abgesehen von der Person, die mich ermordet hatte, natürlich –, der wusste, wer Emma wirklich war. Und dann beobachtete ich, wie die beiden in der vom Mondlicht beschienenen Einfahrt miteinander sprachen, sich umarmten und sich dann zum ersten Mal küssten. Obwohl ich keinen Körper und kein Herz mehr hatte, spürte ich einen sehnsuchtsvollen Schmerz. Ich würde nie mehr jemanden küssen.
    Aber plötzlich knirschten Schritte ganz in der Nähe der beiden und Emma und Ethan fuhren ängstlich auseinander. Ich wurde mitgerissen, als Emma wieder ins Haus rannte. Bevor sie die Tür hinter sich ins Schloss knallte, warf ich noch einen Blick zurück und sah, wie Ethan in der Dunkelheit verschwand. Dann glitt ein Schatten über die Veranda. Ich hört Emma flach und hektisch atmen und spürte, dass sie schreckliche Angst hatte. Sie rannte die Treppe hinauf, um mein Schlafzimmerfenster zu schließen, und wieder wurde ich mitgerissen.
    Als sie und ich am Ende der Treppe ankamen, sahen wir beide, dass in meinem Zimmer tatsächlich das Fenster weit offen stand. Und davor stand ein Junge, der mir sehr bekannt vorkam. Meiner Schwester wich das Blut aus dem Gesicht, als sie ihn genauer betrachtete. Ich stieß einen Schrei aus, der aber ungehört im Äther verhallte.
    Es war Thayer Vega, und er grinste Emma an, als kenne er all ihre Geheimnisse – und als wisse er genau, wer sie nicht war. Und ich wusste auf einmal ohne jeden Zweifel, dass unsere wie auch immer geartete Beziehung voller Geheimnisse gewesen war. Und voller Gefahr.
    Aber sosehr ich mich auch bemühte, ich erinnerte mich nicht mehr daran, worin die Gefahr bestanden hatte.

1
    Sie hat ihn gesehen
    »Thayer«, flüsterte Emma Paxton und starrte den Jungen an, der vor ihr stand. Sein wuscheliges Haar wirkte in Suttons dämmrigem Schlafzimmer schwarz. Seine Wangenknochen traten scharf hervor, seine Lippen waren voll. Er verengte seine tief liegenden, haselnussbraunen Augen zu schmalen Schlitzen.
    »Hi, Sutton«, sagte er dann langsam. Emma lief ein Schauer über den Rücken. Sie hatte Thayer erkannt, weil sie sein Gesicht auf Vermisstenanzeigen gesehen hatte – er war im Juni aus Tucson verschwunden. Aber das war lange vor dem Tag gewesen, an dem Emma nach Tucson gereist war, um ihre Zwillingsschwester Sutton kennenzulernen, von der sie nach ihrer Geburt getrennt worden war. Und lange vor dem Tag, an dem sie eine anonyme Nachricht erhalten hatte, in der stand, Sutton sei tot und Emma müsse ihren Platz einnehmen und dürfe niemandem davon erzählen.
    Emma hatte hektisch versucht, in kürzester Zeit so viel als möglich über Sutton zu erfahren: wer ihre Freunde und wer ihre Feinde waren, mit wem sie zusammen war, welche Klamotten sie trug und was sie in ihrer Freizeit machte. Sie war nach Tucson gefahren, um eine Verwandte kennenzulernen – als Pflegekind sehnte sie sich verzweifelt danach, zu einer Familie zu gehören –, aber nun steckte sie bis zum Hals in der Aufklärung des Mordes an ihrer Schwester. Es war zwar eine ungeheure Erleichterung gewesen, dass Suttons engste Freundinnen und ihre Schwester unschuldig waren, aber Sutton hatte sich zu Lebzeiten eine Menge Feinde gemacht … und von denen hätte jeder ihr Mörder sein können.
    Und Thayer war einer von ihnen. Wie bei den meisten Menschen in Suttons Leben wusste Emma über ihn nur das, was sie sich aus Facebook-Nachrichten, Klatsch und der »Findet Thayer«-Website zusammengeklaubt hatte, die seine Familie nach seinem Verschwinden eingerichtet hatte. Er schien irgendwie gefährlich zu sein – alle sagten, er habe eine Menge Ärger gemacht und sei fürchterlich jähzornig. Außerdem ging das Gerücht, dass Sutton etwas mit seinem Verschwinden zu tun gehabt hatte.
    Aber vielleicht war es ja genau umgekehrt , dachte ich, als ich den Jungen mit dem flammenden Blick in meinem Zimmer stehen sah. Vielleicht hatte Thayer etwas mit meinem Verschwinden zu tun. Eine Erinnerung stieg in mir auf. Ich sah mich in Thayers Zimmer stehen, wo wir uns beide wütend anstarrten. »Dann mach doch, was du willst«, hatte ich wütend gezischt und mich zur Tür umgedreht. Thayer wirkte zuerst verletzt und dann wütend. »Das werde ich«, hatte er mir nachgeschleudert. Ich hatte keine Ahnung, worum es bei dem Streit gegangen war, aber ich hatte ihn offensichtlich ziemlich wütend gemacht.
    »Was ist los?« Thayer musterte Emma jetzt und verschränkte die Arme vor seiner breiten
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