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Lisa Kleypas

Lisa Kleypas

Titel: Lisa Kleypas
Autoren: Das Winterwunder von Friday Harbor
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besuchte Freunde in Seattle
und nutzte die Gelegenheit, noch ein paar Weihnachtseinkäufe zu erledigen. Maggie
musste schmunzeln, als sie die vielen weißen Papierschneeflocken entdeckte,
die von Türrahmen und Decken hingen. »Da war aber jemand fleißig.«
    »Holly hat
in der Schule gelernt, wie man die macht«, erläuterte Mark, »und ist zu
einer Ein-Kind-Schneeflockenfabrik mutiert.« Er zündete ein Feuer im
Kamin an, während Maggie die weißen Lichterketten für den Baum auspackte.
    Nach einer
Stunde stand der Baum in seinem Ständer und war mit Lichtern geschmückt. »Und
jetzt kommt der magische Moment«, verkündete Maggie, zwängte sich hinter
den Baum und drückte den Stecker der Lichterkette in die Steckdose. Die Lichter
im Baum begannen zu leuchten und zu funkeln.
    »Das hat
nichts mit Zauberei zu tun«, widersprach Mark, aber er lächelte, als er
einen Schritt zurücktrat, um den Baum zu bewundern.
    »Womit
dann?«
    »Mit einer
Reihe kleiner Glühlämpchen, die durch die Bewegung von Elektronen durch
Halbleitermaterial zum Leuchten gebracht werden.«
    »Stimmt.«
Maggie hob bedeutungsvoll einen Zeigefinger und trat näher. »Aber was lässt
sie funkeln?«
    »Zauberei«,
gab er resigniert zu und grinste.
    »Genau.«
Sie lächelte ihn zufrieden an.
    Mark strich
ihr durchs Haar, legte seine Hände um ihr Gesicht und schaute sie an. »Ich
brauche dich in meinem Leben.«
    Einen
Augenblick lang konnte Maggie sich weder bewegen noch atmen. Marks Aussage war
so direkt, so unverblümt gewesen, dass er sie völlig überrumpelt hatte. Sie
konnte sich nicht abwenden, starrte ihn einfach nur an, wie hypnotisiert von
dem Ausdruck seiner blaugrünen Augen.
    »Vor nicht
allzu langer Zeit habe ich Holly erklärt, dass man sich für oder gegen eine
Liebe entscheidet«, sagte Mark. »Aber ich habe mich geirrt. Man kann sich
nicht für oder gegen eine Liebe entscheiden. Man kann nur entscheiden, was man
damit macht.«
    »Bitte
nicht!«, flüsterte Maggie.
    »Ich
verstehe, wovor du Angst hast. Ich verstehe, warum dir das so schwerfällt. Und
du kannst dich entscheiden, kein Risiko einzugehen. Aber ich werde dich trotzdem
lieben.«
    Maggie
schloss die Augen.
    »Du hast
alle Zeit der Welt, alle Zeit, die du brauchst«, hörte sie ihn fortfahren.
»Ich kann warten, bis du so weit bist. Ich musste dir nur sagen, wie ich für
dich empfinde.«
    Sie konnte
ihn immer noch nicht anschauen. »Es kann sein, dass ich nie bereit sein werde
für die Bindung, die du möchtest. Wenn du mich nur um bedeutungslosen, schnellen
Sex bitten würdest, wäre das kein Problem. Darauf könnte ich mich einlassen.
Aber du ...«
    »In
Ordnung.«
    Sie riss
die Augen auf. »In Ordnung? Was meinst du damit?«
    »Ich nehme
den bedeutungslosen, schnellen Sex.«
    Maggie starrte ihn verwundert an. »Du
hast gerade gesagt, dass du bereit bist zu warten.«
    »Ich bin
bereit, darauf zu warten, dass du dich an mich bindest. Aber in der
Zwischenzeit gebe ich mich mit Sex zufrieden.«
    »Dir ...
dir würde also eine rein körperliche Beziehung reichen, die keine Zukunft
hat?«
    »Wenn das
alles ist, was du mir bieten kannst.«
    Maggie
starrte ihn an, bis sie das verräterische Funkeln in seinen Augen entdeckte.
Er lachte innerlich. »Du machst dich über mich lustig«, sagte sie.
    »Nicht
mehr, als du dich über mich lustig machst.«
    »Du glaubst
nicht, dass ich dazu fähig wäre, richtig?«
    »Nein«,
erwiderte er sanft. »Das glaube ich nicht.«
    Maggie war
viel zu aufgewühlt, um das Tohuwabohu ihrer Gefühle durchschauen, sortieren und
analysieren zu können. Sie entdeckte Empörung, Angst, Sorge, sogar ein wenig
Belustigung ... aber nichts davon war verantwortlich für die starke, fiebrige
Hitze, die in ihr hochkochte und intimste Bereiche ihres Körpers in Flammen
setzte. Ihr schoss das Blut ins Gesicht, und sie konnte es kaum noch ertragen,
seine Nähe zu spüren. Sie wollte ihn. Begehrte ihn – gleich jetzt auf der
Stelle. Ihr Verlangen jagte ihr Schmetterlinge durch den Bauch, brachte ihr
Herz zum Rasen und ließ sie schwindeln.
    Ein wenig
erstaunt registrierte sie, wie ruhig ihre Stimme klang,
als sie fragte: »Wo ist dein Schlafzimmer?«
    Zufrieden sah sie, wie seine
Augen sich weiteten und jeder Hauch
von Belustigung aus seinem Gesicht wich.
    Mark ging ihr voran, die Treppe
hinauf. Ab und an schaute er
sich um, als wolle er sich vergewissern, dass sie ihm tatsächlich folgte. Sie
betraten sein Zimmer. Es war sauber und sparsam möbliert, die Wände
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