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Lieblingsgedichte der Deutschen - Die 101 beliebtesten und schönsten Gedichte aller Zeiten (Illustrierte Ausgabe) (German Edition)

Lieblingsgedichte der Deutschen - Die 101 beliebtesten und schönsten Gedichte aller Zeiten (Illustrierte Ausgabe) (German Edition)

Titel: Lieblingsgedichte der Deutschen - Die 101 beliebtesten und schönsten Gedichte aller Zeiten (Illustrierte Ausgabe) (German Edition)
Autoren: Johann Wolfgang von Goethe , Rainer Maria Rilke , Friedrich Schiller , Heinrich Heine , Eduard Mörike , Theodor Storm , Joseph von Eichendorff , Clemens Brentano , Theodor Fontane
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und kann nicht weinen,
Und spinne so allein
Den Faden klar und rein
So lang der Mond wird scheinen.

Als wir zusammen waren
Da sang die Nachtigall
Nun mahnet mich ihr Schall
Dass du von mir gefahren.

So oft der Mond mag scheinen,
Denk' ich wohl dein allein.
Mein Herz ist klar und rein,
Gott wolle uns vereinen.

Seit du von mir gefahren,
Singt stets die Nachtigall,
Ich denk' bei ihrem Schall,
Wie wir zusammen waren.

Gott wolle uns vereinen
Hier spinn' ich so allein,
Der Mond scheint klar und rein,
Ich sing' und möchte weinen.

Die Ameisen
- Joachim Ringelnatz -
    In Hamburg lebten zwei Ameisen,
Die wollten nach Australien reisen.
Bei Altona auf der Chaussee,
Da taten ihnen die Beine weh,
Und da verzichteten sie weise
Dann auf den letzten Teil der Reise.

Gute Stunde
- Hugo von Hofmannsthal -
    Hier lieg ich, mich dünkt es der Gipfel der Welt,
Hier hab ich kein Haus, und hier hab ich kein Zelt!
    Die Wege der Menschen sind um mich her,
Hinauf zu den Bergen und nieder zum Meer:
    Sie tragen die Ware, die ihnen gefällt,
Unwissend, dass jede mein Leben enthält.
    Sie bringen in Schwingen aus Binsen und Gras
Die Früchte, von denen ich lange nicht aß:
    Die Feige erkenn ich, nun spür ich den Ort,
Doch lebte der lange vergessene fort!
    Und war mir das Leben, das schöne, entwandt,
Es hielt sich im Meer, und es hielt sich im Land!

Verklärter Herbst
- Georg Trakl -
    Gewaltig endet so das Jahr
Mit goldnem Wein und Frucht der Gärten.
Rund schweigen Wälder wunderbar
Und sind des Einsamen Gefährten.
    Da sagt der Landmann: Es ist gut.
Ihr Abendglocken lang und leise
Gebt noch zum Ende frohen Mut.
Ein Vogelzug grüßt auf der Reise.
    Es ist der Liebe milde Zeit.
Im Kahn den blauen Fluss hinunter
Wie schön sich Bild an Bildchen reiht -
Das geht in Ruh und Schweigen unter.
     

Tristan
- August von Platen -
    Wer die Schönheit angeschaut mit Augen,
Ist dem Tode schon anheimgegeben,
Wird für keinen Dienst auf Erden taugen,
Und doch wird er vor dem Tode beben,
Wer die Schönheit angeschaut mit Augen!

Ewig währt für ihn der Schmerz der Liebe,
Denn ein Tor nur kann auf Erden hoffen,
Zu genügen einem solchen Triebe:
Wen der Pfeil des Schönen je getroffen,
Ewig währt für ihn der Schmerz der Liebe!

Ach, er möchte wie ein Quell versiegen,
Jedem Hauch der Luft ein Gift entsaugen
Und den Tod aus jeder Blume riechen:
Wer die Schönheit angeschaut mit Augen,
Ach, er möchte wie ein Quell versiechen!

Frühlingsglaube
- Ludwig Uhland -
    Die linden Lüfte sind erwacht,
Sie säuseln und weben Tag und Nacht,
Sie schaffen an allen Enden.
O frischer Duft, o neuer Klang!
Nun, armes Herze, sei nicht bang!
Nun muss sich alles, alles wenden.

Die Welt wird schöner mit jedem Tag,
Man weiß nicht, was noch werden mag,
Das Blühen will nicht enden.
Es blüht das fernste, tiefste Tal:
Nun, armes Herz, vergiss der Qual!
Nun muss sich alles, alles wenden.

Unter der Linde
- Walter von der Vogelweide,
Übersetzung Wolrad Eigenbrodt -
          
    Unter der Linde
Auf der Heide,
Da unser beider Bette war,
Da könnt ihr finden
Augenweide:
Geknickt das Gras und der Blumen Schar.
Vor dem Wald mit süßem Schall,
Tandaradei!
Sang im Thal die Nachtigall.
    Ich kam gegangen
Zu der Aue;
Dort harrte schon der Liebste mein.
Da ward ich empfangen –
Heilige Fraue! –
Dass ich allzeit muss selig sein.
Küsste er mich? Er wards nicht müd!
Tandaradei!
Sehet, wie der Mund mir glüht!
    Er hatte gemachet
So reich und minnig
Von Blumen eine Ruhestatt.
Des wird noch gelachet
Wohl herzinnig,
Kommt jemand über diesen Pfad.
An den Rosen er wohl mag –
Tandaradei!
Merken, wo das Haupt mir lag.
    Wie wir selig lagen,
Wüßte es Einer,
(Verhüt es Gott!) so schämt ich mich.
Welch ein Spiel wir pflagen,
Keiner, keiner
Erfahre das, denn er und ich,
Und ein kleines Vögelein –
Tandaradei!
Das wird wohl verschwiegen sein.

Wandrers Nachtlied I
- Johann Wolfgang von Goethe -
    Der du von dem Himmel bist,
Alles Leid und Schmerzen stillest,
Den, der doppelt elend ist,
Doppelt mit Erquickung füllest,
Ach, ich bin des Treibens müde!
Was soll all der Schmerz und Lust?
Süßer Friede,
Komm, ach komm in meine Brust!

Wandrers Nachtlied II
- Johann Wolfgang von Goethe -
    Über allen Gipfeln
Ist Ruh,
In allen Wipfeln
Spürest du
Kaum einen Hauch.
Die Vögelein schweigen im Walde.
Warte nur, balde
Ruhest du auch.

Die alte Waschfrau
- Adelbert von Chamisso -
    Du siehst geschäftig bei dem Linnen
die Alte dort in weißem
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